Sucht-Beratungstelefon der BZgA: Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr: 0221/892031. Kostenlose Info-Materialien: www.bzga.de/Infomaterialien BIÖG-Webseiten im Internet: www.null-alkohol-voll-power.de für Jugendliche unter 16 Jahren, www.kenn-dein-limit.info für Jugendliche ab 16 Jahren, www.kenn-dein-limit.de für Erwachsene
Alkohol und Gesundheit: Wann wird der Konsum gefährlich?
Alkohol ist allgegenwärtig – doch ab wann wird der Konsum problematisch, und wie kann man ihn reduzieren? Ein Expertenteam beantwortet die wichtigsten Fragen.
Ab welcher Menge wird Alkohol gefährlich? Wie kann man das Verlangen nach der Droge überlisten? Was tun, wenn Partner, Kinder oder Eltern zu viel trinken? Wie lässt sich ein Gespräch zu diesem heiklen Thema beginnen?
Viele Leserinnen und Leser wandten sich im Rahmen unserer Telefonaktion mit ihren Fragen an das Expertenteam des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Ein Überblick mit den wichtigsten Fragen und Antworten.
Alkoholkonsum: Wann wird es gefährlich? Experten beantworten Fragen
Ich möchte bis Ostersonntag keinen Alkohol trinken. Aber abends wird der Appetit auf Rotwein oft groß. Wie entkommt man der Versuchung?
Der Wunsch nach Alkohol erscheint manchmal übermächtig und man denkt, man müsse ihm sofort nachgeben. Doch kommt unerwartet etwas dazwischen, stellt man einige Zeit später oft überrascht fest, dass das Verlangen vorüber ist. Darin liegt eine Chance: Wenn Sie beim nächsten Mal etwas finden, das Sie ablenkt, kommen Sie vielleicht über den kritischen „Rotwein-Moment“. Das kann etwas sein, das Ihnen Freude macht oder etwas, das Sie schon längst einmal erledigen wollten.
Wie viel kann man trinken, ohne dass es der Gesundheit schadet?
Der Konsum von Alkohol ist grundsätzlich mit Gesundheitsrisiken verbunden. Denn Alkohol ist ein Zellgift. Von einem risikoarmen Konsum spricht man, wenn gesunde erwachsene Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Bier oder Wein pro Tag trinken, gesunde erwachsene Männer maximal das Doppelte. An zwei Tagen pro Woche sollte die Flasche im Schrank bleiben.

Mein Mann macht sich gleich ein Bier auf, wenn er von der Arbeit kommt. Es bleibt nicht bei einem. Auf meine Vorwürfe reagiert er nicht. Was kann ich tun?
Vorwürfe bringen selten einen Erfolg. Sagen Sie ihm, wie es Ihnen geht, wenn er so viel trinkt und dass Sie sich Sorgen machen. Schauen Sie, wie er reagiert. Sie können ihn nur dort abholen, wo er steht. Wird ihm das Problem bewusst, wird er vielleicht über Veränderungen nachdenken. Andernfalls scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele Suchtberatungsstellen unterstützen auch die Angehörigen von Suchtkranken. Adressen findet man zum Beispiel im Internet unter www.dajeb.de.
Alkohol: Wie viel ist zu viel? Experten beantworten Fragen
Mein Mann lehnt eine Therapie gegen seine Alkoholsucht ab. Alles Reden half nichts. Kann man ihn irgendwie dazu bringen, doch noch einzuwilligen?
Nein, wenn er blockiert, sollten Sie sich entscheiden, bis zu welchem Punkt Sie sein Trinken tolerieren wollen. Das teilen Sie Ihm mit. Drohen Sie aber nicht mit Konsequenzen, die Sie nicht einhalten können. Erst wenn Ihr Mann merkt, dass Sie es wirklich ernst meinen, erst dann könnte sich in seinem Kopf etwas in Bewegung setzen.
Wann der Alkohol-Konsum zum Problem wird
Ich weiß, dass ich schon jahrelang zu viel trinke und fürchte, dass meine Leber bereits geschädigt ist. Würde ein Verzicht auf Alkohol überhaupt noch einen Effekt haben?
Wenn Sie mehrere Wochen eine Alkoholpause einlegen, kann Ihre Leber sich erholen und zurückbilden. Machen Sie Nägel mit Köpfen. Auf der BIÖG-Plattform www.kenn-dein-limit.de/alkoholverzicht/ finden Sie Unterstützung.
Bei mir gehört das Feierabendbier dazu. Kann man irgendwie - möglichst anonym - testen, ab wann es zu viel wird?
Ja, unter www.kenn-dein-limit.de/alkohol-tests/alkohol-selbsttest/ finden Sie einen anonymen Selbsttest zum Alkoholkonsum. Danach haben Sie bestimmt mehr Klarheit.
Meine Tochter will mit mir kein Glas Wein mehr trinken. Sie sagt, dass Alkohol dick macht und sie jetzt völlig darauf verzichtet. Das stimmt nicht, oder? Denn im Alkohol stecken doch nur leere Kalorien.
Doch, es stimmt. Denn man spricht nur aus einem Grund von „leeren Kalorien“: In ihnen ist nichts enthalten, was der menschliche Körper braucht, um zu funktionieren. Aber sie machen genauso dick wie andere Kalorien. In einem kleinen Glas Weißwein (0,2 Liter) stecken so viele Kalorien wie in einem Wiener Würstchen. Ein Glas Sekt (0,1 Liter) enthält die gleiche Menge an Kalorien wie ein halbes Vollkorn-Brötchen mit Butter.
Mein Schwangerschaftstest war positiv. Muss ich jetzt wirklich auf mein Glas Wein am Abend verzichten?
Ja, verzichten Sie unbedingt darauf - am besten auch während der Stillzeit. Sonst riskieren Sie schwere Schädigungen Ihres Kindes. (Infos unter www.iris-plattform.de).

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