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Stellenabbau soll sinkende Nachfrage bei R. Stahl ausgleichen

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Beim Explosionsschutzspezialisten R. Stahl wechseln 73 Mitarbeiter bis Februar in eine Transfergesellschaft. Der Stellenabbau soll Millionen pro Jahr einsparen.

Vorstandsvorsitzender Mathias Hallmann zeigte bei der Vorstellung der Quartalszahlen, dass die Maßnahmen zur Kostenreduktion greifen.
Vorstandsvorsitzender Mathias Hallmann zeigte bei der Vorstellung der Quartalszahlen, dass die Maßnahmen zur Kostenreduktion greifen.  Foto: R. Stahl

Die schwierige weltwirtschaftliche Lage wirkt sich negativ auf die Geschäfte des Explosionsschutzspezialisten R. Stahl aus: Die Nachfrage nach Produkten der Waldenburger hat sich im Jahresverlauf in allen Branchen abgekühlt, wie die am Dienstagvormittag veröffentlichen Zahlen für das dritte Quartal verdeutlichten. Die Ordertätigkeit ist zurückgegangen, ebenfalls der Umsatz – immerhin das Ergebnis vor Sondereinflüssen entwickelte sich positiv. 

Nachdem der Auftragseingang im ersten Quartal mit 98,8 Millionen Euro noch sehr hoch gewesen sei, wie der Vorstandsvorsitzende Mathias Hallmann betonte, sank der Wert der Bestellungen auf 67,0 Millionen im zweiten und 72,2 Millionen im dritten Quartal. Von Januar bis September verringerte sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr damit um 6,7 Prozent auf 238,1 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 255,2 Millionen gewesen.

Umsatz fällt in den ersten neun Monaten um über zwölf Prozent

Während das Ordervolumen in Asien leicht zulegte, verzeichnete R. Stahl in den anderen Regionen – vor allem in der Zentralregion (Afrika, Europa ohne Deutschland) – in den ersten drei Quartalen niedrigere Auftragseingänge. Der Auftragsbestand lag zum 30. September mit 105,8 Millionen leicht unter dem Vorjahreswert. Die Umsätze im dritten Quartal übertrafen mit 78,6 Millionen Euro zwar die Erlöse des zweiten und ersten Quartals, blieben jedoch insgesamt auf niedrigem Niveau. Nach neun Monaten fiel der Umsatz der Waldenburger um 12,1 Prozent von 261,4 Millionen im Vorjahr auf 229,8 Millionen Euro.

Um die Kostenstrukturen – vor allem die hohen Personalkosten – an die rückläufige Nachfrage anzupassen und die Profitabilität zu sichern, hat das Unternehmen wie bereits im zweiten Quartal Maßnahmen eingeleitet. Diese würden nicht nur konsequent umgesetzt, sondern auch langsam greifen, wie Hallmann sagte. „73 Mitarbeiter werden bis Februar 2026 in eine Transfergesellschaft wechseln“, sagt er. Die Verträge seien unterschrieben. 

Abbau von 73 Stellen bringt Kostenreduktion von sechs Millionen pro Jahr

Ursprünglich hatte der Explosionsschutzspezialist über 80 Stellen abbauen wollen – auf freiwilliger Basis. Doch das Programm war zunächst schleppend angelaufen. Mit dem Abbau von 73 Stellen kommt das Unternehmen seinem ursprünglichen Ziel näher, über die Reduzierung von Mitarbeitern zehn Millionen einzusparen. Hallmann rechnet mit Einsparungen „von sechs Millionen Euro pro Jahr“, wobei R. Stahl in einem ersten Schritt fünf Millionen Euro aufwenden muss. Auch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit und Schließzeiten gehören zu den Maßnahmen.

Auch vor diesem Hintergrund hat das börsennotierte Unternehmen seine Ertragskraft trotz rückläufiger Erlöse verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von Juli bis September 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Millionen Euro auf 11,3 Millionen. Das reiche allerdings nicht, um den Ergebnisrückstand aus dem ersten Halbjahr 2025 auszugleichen. Das Ebitda vor Sondereinflüssen ging insgesamt in den ersten neun Monaten des Jahres um 7,9 Millionen auf 20,2 Millionen Euro zurück. Das Konzernergebnis verringerte sich von Januar bis September um 10,1 Millionen auf minus 2,4 Millionen Euro.

Vorstand bleibt zuversichtlich und will Wachstumskurs der Vorjahre fortsetzen

Für das vierte Quartal rechnet R. Stahl bestenfalls mit einer geringfügigen Belebung der Geschäftsaktivitäten. Am erwarteten Konzernumsatz in Höhe von 320 bis 330 Millionen Euro hält das Unternehmen aber fest. „Der Vorstand ist zuversichtlich, dass R. Stahl die derzeitig herausfordernde Situation meistern wird und schnellstmöglich den profitablen Wachstumskurs der Vorjahre fortsetzt“, sagte Hallmann.

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