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Rückenwind für regionale Wasserstoffstrategie

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Die Initiative H2-Impuls erhält Fördergelder von Bund und Land, um ein strategisches Entwicklungskonzept für die Region Heilbronn-Franken zu erstellen und damit den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur zu unterstützen.

Bei einem Rundgang über das Gelände informierten sich die Initiatoren der Initiative H2-Impuls um Landrat Norbert Heuser (rechts vorne) auch über das neue Wasserstoff-Testfeld des DLR.
Bei einem Rundgang über das Gelände informierten sich die Initiatoren der Initiative H2-Impuls um Landrat Norbert Heuser (rechts vorne) auch über das neue Wasserstoff-Testfeld des DLR.  Foto: Seidel, Ralf

Der Rahmen war wohl gewählt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik in Lampoldshausen versteht sich als Förderer des Transfers zu einer Wasserstoff-Gesellschaft. Gerade findet am DLR die elfte Auflage des Wasserstofftags statt, der immer mehr Menschen aus den Unternehmen in der Region anzieht. Das passende Umfeld, dachten sich auch die Verantwortlichen der Initiative "H2-Impuls", um von den neuesten Entwicklungen bei der regionalen Wasserstoffstrategie zu berichten.

Die hat in den vergangenen Wochen Rückenwind erhalten, in Form von Fördergeldern. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen steuert 450.000 Euro bei, um ein strategisches Entwicklungskonzept für die Region zu erstellen und den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur zu unterstützen. Weitere 100.000 Euro kommen vom Umweltministerium in Baden-Württemberg - insgesamt also 550.000 Euro.

Gemeinsames Handeln für den größtmöglichen Erfolg

Damit verfügt die Region Heilbronn-Franken nun über die finanziellen Mittel, um gemeinsam mit allen Akteuren Lösungen für die Herausforderungen beim Hochlauf von Wasserstoff, der künftig Erdgas ersetzen soll, zu erarbeiten. "Es geht darum, dass wir uns  vernetzen, um exemplarisch zu zeigen, wie es in einer Region mit vier Landkreisen und einem Stadtkreis gelingen kann, eine erfolgreiche Energiewende zu gestalten", sagt Landrat Norbert Heuser. Das gemeinsame Vorgehen sei dabei der neue Ansatz.

"Bisher hat der eine das Windrad geplant und ausgewiesen, der andere hat geguckt, wie die Energie von A nach B kommt, der nächste meldet irgendwann einen Bedarf an. Wir versuchen jetzt, das alles zusammenzuführen", sagt Heuser. Gemeinsames Handeln verspreche den größten Erfolg - und mit dem DLR, dem größten Verbraucher von Flüssig-Wasserstoff in Europa, habe man den besten Partner an der Seite. "Wir werden alles dafür tun, damit wir hier einen Leuchtturm in Sachen Wasserstoff haben und weiter ausbauen", hatte Professor Stefan Schlechtriem, Direktor des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe, als Gastgeber eingangs beteuert.

Bei einer Führung über das Gelände des DLR in Lampoldshausen wurde diese Vorreiterrolle deutlich: Neben einem technologieoffenem Testfeld, das in den nächsten Tagen in Betrieb geht, entsteht im Norden des Geländes gerade das so genannte Hydrogenium - ein Wasserstofftestfeld, das in seiner Größe einzigartig ist. Es steht auch Unternehmen aus der Region für Tests offen.    

Verlässliche Versorgung wird zum Standortfaktor schlechthin

Wasserstoff nimmt bei der Energiewende hin zur angestrebten Klimaneutralität eine Schlüsselrolle ein - weil er  vielfältig einsetzbar ist und bei seiner Verwendung kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt wird. Aber nur dann, wenn bei der Herstellung auch Strom aus erneuerbaren Energien genutzt wird. "Eine verlässliche, grüne Energieversorgung wird in der Zukunft der Standortfaktor schlechthin werden", verdeutlichte Andreas Schumm, Direktor des Regionalverbands Heilbronn-Franken, die Wichtigkeit des Themas Energie.

Die Geschichte Deutschlands der letzten 150 Jahre zeige, dass die Industrie immer der Energie gefolgt sei, sagte Patrick Dufour, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn, die gemeinsam mit Landratsamt und Regionalverband die Initiative H2-Impuls trägt. "Wir müssen die Unternehmen in der Region auch künftig in die Lage versetzen können, Aufträge zu bekommen", sagte er mit Blick auf die Wasserstoff-Strategie. Unternehmen sind inzwischen verpflichtet, über ihren CO2-Ausstoß Bericht zu erstatten. Fällt die Bilanz negativ aus, drohen bei Banken höhere Kreditzinsen oder Auftraggeber könnten sich gegen das Unternehmen entscheiden. Das gelte es zu verhindern.

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