Regionale Unternehmen öffnen sich der Künstlichen Intelligenz
Beim Zukunftsforum Künstliche Intelligenz wird deutlich, dass das regionale KI-Ökosystem wächst und gedeiht.

Künstliche Intelligenz (KI) ist in Heilbronn derzeit in aller Munde. Zwischen der Eröffnung des Ipai Spaces am Donnerstagabend und dem KI-Festival am Wochenende lud das Netzwerk Transformotive am Freitag zum Zukunftsforum Künstliche Intelligenz. Rund 100 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen in den WTZ-Turm im Wohlgelegen, um sich darüber zu informieren, wie weit die verschiedenen KI-Aktivitäten in der Region schon gediehen sind. Nach Vorträgen und Diskussionen am Vormittag stand am Nachmittag eine Besichtigung des benachbarten Ipai Spaces sowie ein Besuch des Bildungscampus und des Buga-Geländes in Heilbronn auf dem Programm.
Das Netzwerk im Ipai Space wächst kontinuierlich
Die zentrale Botschaft des Zukunftsforums lautet: Das regionale Ökosystem rund um KI wächst, die Vernetzung funktioniert, das Interesse am Thema wächst stetig. So musste der Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) zwischenzeitlich einen Aufnahmestopp verhängen, weil zu viele Unternehmen Mitglied werden wollten. Für Tim Roder, beim Ipai für Business Development zuständig, eine Bestätigung, dass das Konzept funktioniert, auch wenn der richtige Ipai in den Steinäckern frühestens in drei Jahren bezugsfertig sein wird. Als wichtigste Zutat für den Erfolg im Ipai Space nennt Roder die Community, also die Gemeinschaft. Die Unternehmen tauschen sich im Ipai aus, lernen voneinander und vernetzen sich. "Es zeigt sich, dass alle Unternehmen dieselben Probleme haben", berichtet Roder. Aufgabe des Ipai sei es, "die komplexe KI-Welt für unsere Mitglieder zu sortieren". Und im besten Fall profitieren die Mitgliedsunternehmen von dieser Plattform für konkrete, angewandte KI.
Große Unternehmen nutzen KI intensiver als kleine
Dass es sich bei den Ipai-Mitgliedern bislang um bekannte Namen großer Unternehmen handelt, ist kein Zufall. Denn vor allem große Unternehmen arbeiten bereits mit KI-Anwendungen, während kleine und mittlere Betriebe eher zurückhaltend sind. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage, die das Fraunhofer IAO und die IHK Heilbronn-Franken im vergangenen Jahr in der regionalen Wirtschaft durchgeführt haben. Dabei wurden die 160 befragten Unternehmen in drei Kategorien eingeteilt: 19 Prozent der Firmen waren demnach KI-Beginner, die sich erst ganz langsam an das Thema herantasten. 67 Prozent wurden als KI-Mittelfeld identifiziert und 14 Prozent als KI-Vorreiter. "Je größer das Unternehmen, desto eher ist es ein KI-Vorreiter", sagt Maximilian Feike vom Fraunhofer IAO.
Wie Unternehmen Nutzen und Probleme von Künstlicher Intelligenz einschätzen
Die Unternehmen, die KI nutzen, gaben als Mehrwert für ihr Unternehmen vor allem beschleunigte Prozesse und die Entlastung der Mitarbeiter an. Auch Kosteneinsparungen und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit werden mit dem Einsatz von KI verfolgt. Als Probleme oder Hindernisse werden fehlendes technisches Know-how, fehlende Daten und zu wenig Zeit genannt. Die Studienautoren haben herausgearbeitet, was besser werden muss, um KI in den Unternehmen nach vorne zu bringen. Es braucht mehr zielgruppenspezifische Unterstützungsformate, neue Formate der Weiterbildung von KI-Experten in den Betrieben, innovative Ansätze zur Gewinnung von KI-Experten, mehr Austauschformate und mehr Kooperationsstrukturen im regionalen KI-Ökosystem.
Kito als Schnittstelle zwischen IHK und Ipai will dem Mittelstand beim KI-Einsatz helfen
Hilfe beim Thema KI bekommen Unternehmen beim KI Transfer Office (Kito) der IHK Heilbronn-Franken, das Ninos Mirza vorstellte. Die Schnittstelle zwischen IHK und Ipai will vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in die KI-Welt erleichtern und Orientierungshilfe bieten. Mirzas Rat an alle Unternehmen: KI-Anwendungen einfach mal ausprobieren, keine Angst vor der neuen Technologie haben. Denn eines ist völlig klar. An KI kommt kein Unternehmen mehr vorbei, erst recht nicht in Heilbronn.