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25 Millionen Euro investiert
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MS Motorservice International eröffnet Hochregallager in Neuenstadt

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MS Motorservice International hat in Neuenstadt sein neues  hochmodernes Hochregallager eröffnet. Dafür hat die Rheinmetall-Tochter Power Systems 25 Millionen investiert. Doch kaum in Betrieb, sind die Stellplätze schon wieder voll.


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Als Leiter der Logistik der MS Motorservice International in Neuenstadt ist die Einweihung des neu gebauten Hochregallagers samt moderner Fördertechnik für Jürgen Nowack ein besonderer Festtag. „Die Investition hilft uns, unsere Abläufe erheblich zu optimieren und unsere Effizienz zu steigern“, sagt er vor geladenen Gästen. Die Fertigstellung markiert zugleich das Ende jener Zeiten, in denen seine Mitarbeiter auf einer permanenten Baustelle arbeiten mussten und die Bestellungen zeitgleich deutlich zugenommen hatten.

MS Motorservice International wuchs in Neuenstadt schneller als geplant

Bei aller Freude über das neue Hochregallager schloss Nowack seine Rede aber auch mit einem sanften Hinweis in Richtung der Divisionsleitung: „Wir könnten schon noch eins gebrauchen.“ Denn die 16.200 Palettenstellplätze, die sich auf 3300 Quadratmetern in bis zu 20 Metern Höhe verteilen, sind größtenteils schon wieder voll. Das konnten auch die Gäste beim anschließenden Rundgang durch die Hallen des Tochterunternehmens von Rheinmetall sehen.


Nahezu in allen Stellplätzen waren bereits Motorkomponenten für den freien Ersatzteilmarkt gestapelt, die von Neuenstadt aus an Händler in 140 Ländern weltweit verschickt werden. „Wir wurden seit der Corona-Pandemie von unserem Erfolg überholt“, erklärt Finanzvorstand Ulrich Schrameyer die Auslastung. Die MS Motorservice International wuchs viel stärker als gedacht und geplant, brachte es mit etwa 1050 Mitarbeitern – die Hälfte davon in Neuenstadt – zuletzt auf rund 560 Millionen Euro Umsatz.    

Als die Planungen zum jetzt fertiggestellten Hochregallager begannen, hatte das Unternehmen angedacht, zum einen sämtliche Außenlager zu integrieren und zum anderen das Wachstum mit abzudecken. Untergebracht habe man im Prinzip nur die Außenlager, nicht mehr das Wachstum. Eine tolle, verrückte Geschichte, findet Schrameyer. Aber auch eine mit Folgen: „Wir wissen, dass wir bald wieder bauen müssen.“

Geschäftsmodell der Rheinmetall-Tochter MS Motorservice International in Neuenstadt geht auf

Dass das Geschäftsmodell der MS Motorservice in Neuenstadt funktioniert, das betonte bei der Einweihung des Hochregallagers auch Christoph Müller, Leiter der Division Power Systems, der zivilen Sparte des Technologie- und Rüstungskonzerns Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf. „Hier werden große Stückzahlen umgesetzt, hier wird Geld verdient“, machte Müller deutlich. In Zeiten, in denen es im Automotive-Bereich schlecht laufe, leisten die Kollegen „einen Beitrag, der Gold wert ist“.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will sein ziviles Geschäft mit Autoteilen verkaufen, um sich stärker auf die Verteidigung zu konzentrieren. Allerdings wolle man das Geschäft nur in gute Hände weitergeben, heißt es aus Düsseldorf dazu. Entsprechend mache man sich auch am Standort in Neuenstadt keine große Sorgen. Davon abgesehen, „stehen wir selbstbewusst auf guten Füßen“, macht Finanzvorstand Ulrich Schrameyer deutlich. Die MS Motorservice nehme eine Sonderrolle im Bereich Automotive ein. Die Geschäfte laufen gut.  

Der Neubau samt modernster Technik, den sich das Unternehmen knapp 25 Millionen Euro hat kosten lassen, sei ein wichtiger Meilenstein. „Wir zeigen damit, dass wir am Standort investitionsbereit sind“, sagte Müller. Und dass auch im Bereich Automotive, nicht im militärischen Sektor. Zugleich verband er die neuen Möglichkeiten auch mit einem Appell: „Nutzen Sie das Potenzial des neu geschaffenen Rahmens“, sagte er.

Über eine weitere Schicht am Samstag wird in Neuenstadt diskutiert 

Gemeint war, dass statt an fünf Tagen nun auch an sechs oder gar sieben Tage in Neuenstadt gearbeitet werden könne. Bisher waren Mitarbeiter samstags nur auf freiwilliger Basis im Einsatz. „Wir diskutieren mit dem Betriebsrat über eine Schicht am Samstag“, bestätigt auch CEO Régis Serrano. Er dankte dem Konzern für die getätigte Investition in Neuenstadt und sprach von einem „Ergebnis einer gemeinsamen großen Anstrengung“.

Als „nächsten Schritt in unserer gemeinsamen Geschichte“ würdigte Hardthausens Bürgermeister Thomas Einfalt  den Neubau. Aus Sicht der drei Gemeinden Neuenstadt, Langenbrettach und Hardthausen, die am Gewerbe- und Industriepark Unteres Kochertal beteiligt sind, freute er sich über den Zuwachs an Arbeitsplätzen, weshalb nun am Standort „mehr als 500 Mitarbeiter“ für MS Motorservice International tätig sind. Einfalt erinnerte auch daran, dass noch „eine Potenzialfläche für die nächste Erweiterung vorhanden“ sei. Das dürfte auch Jürgen Nowack freuen.

Das frisch gebaute und eingeweihte Hochregallager der MS Motorservice International in Neuenstadt ist schon gut gefüllt. 25 Millionen Euro hat das Unternehmen hier investiert.
Das frisch gebaute und eingeweihte Hochregallager der MS Motorservice International in Neuenstadt ist schon gut gefüllt. 25 Millionen Euro hat das Unternehmen hier investiert.  Foto: Seidel, Ralf
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