Maschinenbauer Ceracon macht weiter
Die Firma Ceracon aus Weikersheim hat sich in Eigenverwaltung saniert. Nun wird über den Insolvenzplan abgestimmt.

Für den in eine Krise geratenen Maschinenbauer und Lohnfertiger Ceracon zeichnet sich eine Lösung ab. Die Gläubigerversammlung entscheidet am Mittwoch über den Insolvenzplan, der dauerhaften Unternehmenserhalt vorsieht, teilt Rechtsanwalt Erion Metoja als Verfahrensbevollmächtigter für das Unternehmen mit.
Beide Unternehmensbereiche bleiben erhalten
Der Geschäftsbetrieb der Ceracon GmbH wurde seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung am 1. September im vollen Umfang in allen bisherigen Geschäftsbereichen fortgeführt, heißt es in einer Mitteilung. Ceracon entwickelt und fertigt Industrieöfen sowie Anlagen zum Verarbeiten und Aufbringen geschäumter Kleb- und Dichtstoffe. Außerdem werden Lohnarbeiten, und zwar Aufbringung von Dichtschaum auf Bauteile, angeboten. Diese beiden Bereiche bleiben bestehen, wird betont. Zum Sachwalter wurde vom Insolvenzgericht Rechtsanwalt Olaf Spiekermann aus Stuttgart bestellt. Während des Verfahrens wurden allerdings Stellen abgebaut: Die Belegschaft sank von 173 auf 143 Mitarbeiter. Diese hätten aber nun eine dauerhafte Perspektive, heißt es.
Es gibt einen neuen Mehrheitseigner
Möglich werde dies, weil sich neben den bisherigen geschäftsführenden Gesellschaftern künftig eine Unternehmerfamilie aus Baden-Württemberg im Unternehmen engagiert, teilt Metoja mit. Die Investoren stellten dem Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung und würden im Gegenzug künftig Mehrheitsgesellschafter. Um wen es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Bislang gab es vier Gesellschafter mit annähernd gleich großen Anteilen an Ceracon.
Sofern die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zustimmt, werde das Amtsgericht Crailsheim zu Beginn des neuen Jahres das Insolvenzverfahren aufheben, so dass Ceracon seine Arbeit ohne Einschränkungen fortführen kann.
Wie es in der Maschinenbau-Sparte läuft
Auslöser für die Krise waren Auftragseinbrüche als Folge der Konjunkturflaute, wodurch die Finanzierung im kapitalintensiven Maschinenbau für das nächste Jahr nicht mehr gewährleistet war. Die zweite Sparte, das sogenannte Lohnschäumen, war hingegen gut ausgelastet: Der Zweischichtbetrieb stieß zuletzt an seine Grenzen, Mitarbeiter aus dem Bereich Maschinenbau halfen aus. Inzwischen habe auch die Maschinenbau-Sparte wieder Aufträge, sagte Metoja. „Wir sehen eine Marktbelebung.“
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