Im Vorstand der Läpple-Gruppe hat es einen Wechsel gegeben. Veronika Zelger (51) ist ab sofort als Finanzvorständin für die Gruppe tätig. Sie ersetzt den technischen Vorstand Jörg Rödel, der das Unternehmen nach zwei Jahren auf eigenen Wunsch verlassen hat. Die Betriebswirtin verfügt über viel Erfahrung im Finanzbereich mittelständischer Unternehmen und ist seit April 2023 bei Läpple tätig.
Läpple trotzt dem schwierigen Marktumfeld
Der Heilbronner Autozulieferer peilt auch im laufenden Jahr weiteres Wachstum an. Was das Unternehmen rund um die neue Finanzvorständin Veronika Zelger plant.

Die Heilbronner Läpple-Gruppe ist im vergangenen Geschäftsjahr gewachsen und will ihren Umsatz auch im laufenden Jahr steigern. Mit dem Gewinn ist der Autozulieferer allerdings nicht zufrieden. 2023 erwirtschaftete Läpple einen Umsatz in Höhe von 619,8 Millionen Euro. "Damit haben wir erstmals die 600-Millionen-Euro-Marke geknackt", freut sich Vorstandssprecher Stephan Itter über das Plus von 4,5 Prozent.
Automotive-Sparte als Umsatztreiber
Hauptumsatztreiber war erneut die Automobilsparte Läpple Automotive, die einen Umsatz von 457 Millionen Euro erwirtschaftete. In Heilbronn wurden die Logistik und die Abläufe weiter optimiert, "der Materialfluss passt jetzt", sagt Itter. Am Standort Teublitz werde man weiter an der Optimierung dieser Prozesse arbeiten.
Besonders freut den Läpple-Chef, dass das Unternehmen auch international punkten konnte. Läpple Automotive hat einen großen Auftrag für die Ersatzteilfertigung eines bekannten amerikanischen Elektrofahrzeugherstellers gewonnen. Im September 2023 habe man mit der Produktion der Ersatzteile in Alabama begonnen.
Fibro Normalien entwickelt sich wieder besser
Eine positive Entwicklung sieht Itter auch beim Normalienhersteller Fibro in Haßmersheim. Der neue Geschäftsführer Steffen Schröder entwickele eine klare Zukunftsstrategie für das Unternehmen, das neben Haßmersheim auch in Indien und Italien produziert. Ein Ziel sei, die Abhängigkeit Fibros von der Autobranche zu verringern, sagt Itter. Fibro kommissioniert seit einiger Zeit für zwei große Autohersteller sämtliche Standardkomponenten, was die Auslastung deutlich steigere. Auch das E-Commerce-Geschäft bei dem Normalienspezialisten laufe besser als in den zurückliegenden Jahren. Zum Umsatz trugen die Normalien 105,6 Millionen Euro bei.
Drei Großaufträge für die Automatisierungstochter FLT
Der Automatisierungsspezialist FLT in Haßmersheim hat sich ebenfalls berappelt. Der Umsatz lag 2023 bei 34,7 Millionen Euro. Nach drei schwierigen Quartalen hat FLT im vierten Quartal drei wichtige Projekte namhafter Autohersteller gewonnen. "Das ist der größte Auftragseingang in der Unternehmensgeschichte", berichtet Itter. Das Unternehmen sei auch bei einem Forschungsprojekt beteiligt, das sich um das Recycling von Batterien für E-Autos kümmert.

Mehr Angebote in der internen und externen Aus- und Weiterbildung
Zufrieden zeigt sich der Vorstandssprecher auch mit der Entwicklung der Läpple Aus- und Weiterbildung. Hier wurde das Angebot im kaufmännischen Bereich und in der IT deutlich ausgeweitet. Insgesamt hat Läpple 2023 354 Umschulungsmaßnahmen gestartet, im laufenden Jahr sind es bisher 209 Maßnahmen. Der Umsatz lag zuletzt bei 7,4 Millionen Euro.
Verkauf der Fibro Rundtische belastet den Gewinn der Läpple-Gruppe
Der Verkauf des verlustreichen Bereichs Fibro-Rundtische zum Jahreswechsel belastete den Gewinn der Läpple-Gruppe, da sich das Unternehmen bei der Trennung finanziell stark engagieren musste. "Dennoch war der Verkauf der Rundtische die richtige Entscheidung", sagt Itter. Die angestrebte Umsatzrendite von rund fünf Prozent erreichte die Läpple-Gruppe im vergangenen Jahr nicht. Mit dem Gewinn von Läpple Automotive zeigte sich Itter zufrieden. "In der Gruppe sind wir aber nicht zufrieden." Im laufenden Jahr peilt der Vorstandssprecher eine Umsatzrendite von drei bis fünf Prozent an, der Umsatz soll auf rund 650 Millionen Euro steigen. "Im ersten Halbjahr haben wir alle unsere Ziele erreicht", ist Itter zuversichtlich. Die Läpple-Gruppe beschäftigt aktuell 2200 Mitarbeiter.

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