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Autozulieferer in der Krise
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Kunststoffteile-Hersteller KWO in Eigenverwaltung: Offenauer Firma kämpft mit Corona-Folgen

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Beim Autozulieferer KWO aus Offenau wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Die allgemeine Krise der Branche wirkt sich auch hier aus. Hinzu kommen späte Folgen aus der Corona-Pandemie.


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Der Kunststoffteile-Hersteller KWO befindet sich im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Es wurde zu Monatsbeginn eröffnet, zum Sachwalter wurde der Erfurter Rechtsanwalt Stefan Zerkaulen bestellt.

Kunststoffteile-Hersteller aus Offenau: Autozulieferer KWO im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Geschäftsführer Michael Jauss hatte das Unternehmen schon einmal durch eine Insolvenz geführt. Diesmal, berichtet er am Dienstag, habe die Schieflage ihre Ursache noch in den Folgen der Corona-Pandemie: Damals hatte das Unternehmen auf einen massiven Umsatzeinbruch hin staatliche Unterstützung beantragt und zwei KfW-Liquiditätshilfen bekommen.

Der Autozulieferer KWO ist einer der größten Arbeitgeber von Offenau.
Der Autozulieferer KWO ist einer der größten Arbeitgeber von Offenau.  Foto: Fritze, Heiko

Diese mussten allerdings nach drei Jahren innerhalb kurzer Zeit zurückbezahlt werden. Das sei beim ersten Darlehen noch gelungen, während die Rückzahlung des zweiten mitten in die Krise der Automobilbranche gefallen ist.

Teile für Autoindustrie: Offenauer Firma KWO spürt auch Branchen-Krise

Denn KWO stellt nach wie vor vorwiegend Teile für die Autoindustrie her. Andere Branchen, zum Beispiel Medizintechnik, konnten bislang nur wenig erschlossen werden, berichtet Jauss.

Stattdessen musste das Unternehmen in den vergangenen Jahren Personal abbauen – von einst mehr als 180 ging es runter auf mittlerweile 105, sagt der Geschäftsführer. „Dennoch konnten wir jetzt den Kapitaldienst nicht mehr erwirtschaften.“

Insolvenz in Offenau: KWO hat Kunden und Lieferanten bereits über Schieflage informiert

Ziel des Verfahrens sei daher die finanzielle Restrukturierung. In den vergangenen drei Monaten seien Kunden und Lieferanten bereits über die Lage informiert worden. Die Auftragslage bezeichnet Jauss zwar als „gedämpft“, erklärt aber: „Wir stellen uns auf das Niveau ein. Es gibt ein paar Lichtblicke. Es funktioniert, was wir uns vorgenommen haben.“ Das Konzept werde auch von den Gläubigern getragen. „Wir sind guter Dinge.“

Bereits zum zweiten Mal: Offenauer Firma KWO bereits 2012 insolvent gewesen

Michael Jauss hatte 2005 mit zwei Partnern das 1971 gegründete Unternehmen, das einst als reiner Werkzeugbauer gestartet war, übernommen. Allerdings musste der Betrieb sich anschließend auch aus einer Krise herauskämpfen: 2012 rutschte KWO schon einmal in die Insolvenz, weil die Liquiditätsdecke zu dünn war. 14 Monate dauerte diese Phase, die schließlich mit einem Insolvenzplan und als fortführende Sanierung abgeschlossen wurde.

Später wurde Michael Jauss alleiniger Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter. Erst 2018 hatte das Unternehmen noch einmal erweitert und eine Leichtbauhalle direkt an der B27, der Durchfahrtsstraße durch Offenau, errichten lassen.

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