Industrieumsätze in der Region brechen ein
IHK Heilbronn-Franken legt verheerende Zahlen für das erste Halbjahr vor. Elke Döring fordert von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen.

Die Umsätze und Exporte der Industrie in der Region Heilbronn-Franken sind im ersten Halbjahr 2024 eingebrochen. Wie die IHK Heilbronn-Franken mitteilt, setzten die Industrieunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten in der Region im ersten Halbjahr knapp 17,2 Milliarden Euro um. Das sind mehr als zwei Milliarden Euro weniger als in den ersten sechs Monaten 2023. Der Rückgang um elf Prozent liege deutlich über dem Landesschnitt von 4,2 Prozent, teilt die Kammer mit. "Lange nicht mehr ist die Halbjahresbilanz der Industrie so schlecht ausgefallen", sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring. Sie warnt erneut vor einer Deindustrialisierung der Region.
Der Negativtrend in der regionalen Industrie verfestigt sich
Die "verheerenden Zahlen" sind für Döring ein Beleg dafür, dass sich hier ein Negativtrend verfestige, den man schon lange beobachte. "Die Industrieunternehmen kommen nicht mehr aus dem Krisenmodus", sagt Döring. Sie kritisiert den "wirtschaftspolitischen Schlingerkurs der Politik", der die Unternehmen bis an die Belastungsgrenze unter Druck setze. "Die Verunsicherung sorgt dafür, dass immer weniger investiert und immer häufiger über Abwanderung nachgedacht wird - ein Teufelskreis", sagt die Hauptgeschäftsführerin.
Die Ausfuhrbilanz der regionalen Industrieunternehmen ist miserabel
Besonders schlecht lief im ersten Halbjahr das Auslandsgeschäft der regionalen Industrieunternehmen. Hier sanken die Umsätze laut IHK um mehr als 15 Prozent oder 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Landesweit betrug der Rückgang lediglich 3,6 Prozent. Besonders betroffen von dem Rückgang sind laut IHK-Volkswirtin Dorothee Kienzle Schlüsselbranchen wie Automobil- und Elektroindustrie sowie der Maschinenbau.
"Die Politik kann nicht alle Probleme lösen, aber sie kann verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schaffen", sagt Elke Döring. "Wenn es ihr nicht gelingt, das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen, werden unsere Betriebe weiter an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen", fürchtet Döring.