Chipforschungsinstitut Imec siedelt sich am Heilbronner KI-Innovationspark Ipai an
Das belgische Institut Imec will am Heilbronner Ipai mit Autobauern und Autozulieferern an Autochips forschen. Laut Bericht des „Handelsblattes“ fördert die Landesregierung das Projekt mit 40 Millionen Euro.
Der nächste große Coup für den Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn steht bevor. Wie das Handelsblatt am Dienstag berichtet, wird sich das belgische Chipforschungsinstitut Imec in Heilbronn ansiedeln. Die Belgier wollen demnach mit deutschen Autobauern und Autozulieferern bei der Entwicklung von Autochips zusammenarbeiten. Am Ipai sollen bis zu 70 Arbeitsplätze für Forscher entstehen.
Landesregierung bestätigt Imec-Ansiedelung am Heilbronner Ipai nicht
Dem Bericht zufolge wird das Land Baden-Württemberg die Ansiedelung des renommierten Instituts mit 40 Millionen Euro fördern. Zudem sollen zehn neue Chip-Professuren in Heilbronn eingerichtet werden. Bestätigt wurde dies seitens der Landesregierung nicht. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele wollen das Projekt am kommenden Montag auf der Hannover Messe verkünden. Das geht aus einer Einladung der baden-württembergischen Landesregierung hervor, die mit einer Sperrfrist bis kommenden Montag versehen ist. Nun hat das „Handelsblatt“ aber bereits vorab über das Vorhaben berichtet.

Imec-Ansiedelung in Heilbronn: Firma gilt in der Chipforschung als das Maß der Dinge
Baden-Württemberg und die belgische Region Flandern hatten im vergangenen Jahr eine verstärkte Kooperation im Bereich Halbleiter vereinbart. Diese wird nun mit der Ansiedelung von Imec auf dem Ipai mit Leben gefüllt. Imec mit seinen rund 6000 Beschäftigten gilt nach Einschätzung des Handelsblattes als „das Maß der Dinge in der Halbleiterwelt“. Führende Chiphersteller wie Intel, TSMC oder Samsung arbeiteten regelmäßig mit den Belgiern zusammen, um auf dem neuesten Stand der Forschung und Entwicklung im Bereich Chips zu sein.
EU will weniger abhängig sein von ausländischen Chips – mit Hilfe von Heilbronn
Besondere Bedeutung bekommt das Projekt durch den Plan der Europäischen Union, künftig verstärkt auf eigene Chipfertigung zu setzen, um weniger von amerikanischen oder asiatischen Herstellern abhängig zu sein. Bis Ende des Jahrzehnts, so der ehrgeizige Plan der EU-Kommission, soll der Anteil Europas an der weltweiten Chipproduktion auf 20 Prozent verdoppelt werden. Dabei wird Heilbronn künftig eine wichtige Rolle spielen.