Kündigungen bei Obersulmer Kamerahersteller IDS – das sind die Gründe
Das Familienunternehmen IDS hat Stellen am Stammsitz Obersulm gestrichen. Was dahintersteckt und wie die Geschäftsführung die Aussichten für 2025 bewertet.
Der Industriekamerahersteller IDS Imaging Development Systems reagiert auf die anhaltende Konjunkturflaute. Das Obersulmer Unternehmen hat einigen Mitarbeitern am Stammsitz gekündigt. "Es hat Personalabbau stattgefunden", bestätigt Geschäftsführer Jan Hartmann auf Anfrage der Stimme. Die genaue Anzahl der gekündigten Mitarbeiter will er nicht nennen, spricht aber von einem "niedrigen einstelligen Prozentbereich".
Alle Bereiche bei Obersulmer Kamerahersteller IDS sind von Stellenabbau betroffen
In Obersulm-Willsbach arbeiteten zuletzt rund 300 Beschäftigte für IDS, in der Gruppe sind es insgesamt 350 Mitarbeiter. Geht man von einer Reduzierung der Belegschaft am Stammsitz zwischen vier und sieben Prozent aus, wären das zwischen 12 und 21 Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen mussten.

Betroffen von dem Abbau seien alle Unternehmensbereiche, vor allem aber die Produktion, sagt Hartmann. Die betriebsbedingten Kündigungen seien in den vergangenen zwei bis drei Wochen vollzogen worden, weitere Stellenstreichungen sind Hartmann zufolge zunächst nicht geplant.
Nachfrage nach IDS-Industriekameras stark zurückgegangen
Der Geschäftsführer betont, dass man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe. "Aber wir mussten diesen Schritt gehen", sagt Hartmann. Die schwierige wirtschaftliche Situation in Deutschland, aber auch weltweit, treffe auch den international tätigen Hersteller von Industriekameras.
"Die Umsätze sind im ersten Halbjahr 2024 deutlich zurückgegangen", sagt der Geschäftsführer. IDS hänge stark am Maschinenbau, der aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche kaum noch investiere. Und auch die anderen Branchen, die IDS mit seinen Kameras beliefert, hätten derzeit Probleme.
Als die Kurzarbeit nicht mehr ausreichte, griff IDS zu Kündigungen
Die Obersulmer hatten zunächst mit Kurzarbeit auf die Flaute reagiert. "Aber das hat irgendwann nicht mehr ausgereicht", berichtet Hartmann. Daher habe man sich zu einer internen Umstrukturierung entschlossen, in deren Zuge auch betriebsbedingte Kündigungen beschlossen wurden. "Das ist uns als Familienunternehmen nicht leicht gefallen", sagt Hartmann. Man habe sich bemüht, den Stellenabbau moderat und so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
Nun sei die Umstrukturierung abgeschlossen und IDS sei langfristig wieder stabil aufgestellt, sagt der Geschäftsführer, der auf bessere Zeiten hofft. "Seit dem zweiten Halbjahr 2024 haben wir wieder stabile Umsätze." Für 2025 rechnet Hartmann mit kleinen Verbesserungen beim Umsatz. An die große Wirtschaftswende hin zu einem nachhaltigen Aufschwung glaubt er allerdings nicht.