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Handwerkspräsident Rothenburger: Wir müssen lauter werden!

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Bei der jüngsten Vollversammlung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken ging es um die Bundesregierung, Ausbildungszahlen, Projekte und Finanzen.

In der Handwerkskammer Heilbronn-Franken an der Allee in Heilbronn tagt zwei Mal im Jahr die Vollversammlung.
In der Handwerkskammer Heilbronn-Franken an der Allee in Heilbronn tagt zwei Mal im Jahr die Vollversammlung.  Foto: Mugler\, Dennis

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken hat bei ihrer jüngsten Sitzung zahlreiche Themenfelder behandelt. Präsident Ralf Rothenburger brachte die Enttäuschung des regionalen Handwerks mit der Bundesregierung zum Ausdruck. Die Hoffnungen aus dem Frühjahr hätten sich nicht bestätigt. „Zwar gab es anfangs große Ankündigungen, doch bisher stehen nur wenige konkrete Entlastungen für Betriebe zu Buche“, sagte Rothenburger.

Handwerk und Mittelstand würden von der Bundesregierung zu wenig berücksichtigt. „Damit sich das ändert, gibt es aus meiner Sicht nur eine Lösung: Wir müssen lauter werden! Wir alle! Jede und jeder Einzelne“, sagte der Präsident.  Das Handwerk müsse seine Stimme auf Innungs-, Kammer- und Landesebene noch stärker erheben, forderte Rothenburger.

Regionales Handwerk hat hohe Erwartungen an die nächste Landesregierung

Mit Blick auf die Landtagswahl in Baden-Württemberg im nächsten Frühjahr äußerte er die Erwartung, dass die nächste Landesregierung die Anliegen des Handwerks priorisieren müsse. „Schließlich ist jeder zehnte Wahlberechtigte in Baden-Württemberg im Handwerk tätig“, so Rothenburger. Er lobte, dass die beiden Spitzenkandidaten von CDU und Grünen, Manuel Hagel und Cem Özdemir, die Forderung des Handwerks übernommen hätten, die Meisterprämie von 1500 Euro auf 3000 Euro zu verdoppeln.

Erfreulich entwickelten sich zuletzt die Ausbildungszahlen im Kammerbezirk. Mit 1685 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen liegt das Plus Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahr bei 6,7 Prozent. „Das zeigt, dass es unseren Betrieben nach wie vor gelingt, junge Menschen für eine Zukunft im Handwerk zu begeistern“, so Rothenburger.

Kammer will mit „Handwerk on tour“ die Berufsorientierung an Schulen stärken

Im Rahmen der Ausbildungsoffensive der Kammer wird es im nächsten Jahr die Maßnahme „Handwerk on tour“, geben, wie Kerstin Lüchtenborg, Leiterin der Abteilung Berufsbildung, ankündigte. Dabei werden Berufsorientierungsmaßnahmen in den Werkstätten von beruflichen Schulen im gesamten Kammerbezirk angeboten. Außerdem unterstützt die Kammer die Initiative von anderen Handwerkskammern im Land, einen Tag des Handwerks für Schüler einzuführen, der verpflichtend für Schulen sein soll und das Interesse für das Handwerk stärken soll.

Das Dach des Bildungs- und Technologiezentrums bekommt eine PV-Anlage

Weitere Projekte der Berufsorientierung finden im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ)  der Handwerkskammer Heilbronn-Franken statt. Hier ist außerdem die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach geplant, die eine Leistung von 92 Kilowatt-Peak haben soll.  „Die Kosten der Anlage werden sich bereits nach drei Jahren amortisiert haben“, sagt BTZ-Leiter Johannes Richter. Auf dem BTZ-Parkplatz werden derzeit sechs Ladepunkte für Elektroautos installiert.

Kammer macht 2024 weniger Verlust als geplant

Über die Finanzen der Handwerkskammer informierte in der Vollversammlung der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Hofmann. Demnach weist die Kammer für das Jahr 2024 einen Jahresverlust in Höhe von knapp 58.000 Euro aus – geplant war ein Minus in Höhe von 841.000 Euro. Durch einen Gewinnvortrag weist die Kammer unter dem Strich einen Bilanzgewinn von 347.280 Euro aus, nach 336.308 Euro im Jahr 2023. Für das Jahr 2025 plant die Kammer mit einem Verlust von 911.000 Euro, im Jahr 2026 ist ein Verlust in Höhe von 535.000 Euro vorgesehen.

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