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Ein Buch als Mutmacher

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Zahlreiche Autoren aus der Region und darüber hinaus widmen sich in einem Sachbuch der Frage, wie sich der Wandel mit Freude gestalten lässt. Jeder Schreiber nähert sich dem Thema aus einer ganz eigenen Perspektive.

Die Herausgeber Daniel Nill (von links), Tanja Eggers, Stefan Lingner und Carolin Winz sind stolz auf ihr Buchprojekt.
Die Herausgeber Daniel Nill (von links), Tanja Eggers, Stefan Lingner und Carolin Winz sind stolz auf ihr Buchprojekt.  Foto: Paul, Jürgen

21 Autorinnen und Autoren – eine Botschaft: Den Wandel, der die Welt und unser Leben prägt, mit Freude und Mut zu gestalten. Bei der Buch-Release-Party am Donnerstag in der Villa Mertz in Heilbronn wird deutlich, dass die Verfasser den Titel ihres Buches ernst nehmen: „Wandel mit Freude: Impulse für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“ (Verlag Springer Gabler) ist das 318 Seiten starke Werk überschrieben, das die vier Herausgeber Carolin Winz, Stefan Lingner, Daniel Nill und Tanja Eggers gemeinsam mit zahlreichen Autoren auf die Beine gestellt haben.

Die Autoren stellen Mensch, Technologie und zukünftiges Wirtschaften in den Mittelpunkt

Die Autoren, die sich vor allem über das Netzwerk Zukunftszeichner der Herausgeber gefunden haben, wollen Mut machen in einer Zeit, in der Pessimismus und Defätismus die Oberhand zu gewinnen drohen. Der Fokus liegt dabei auf dem Dreiklang aus Mensch, Technologie und Next Business, also das zukünftige Wirtschaften, wie Stefan Lingner erläutert. Jeder der Autoren bringt eine neue Perspektive auf dieses Themen ein, diese Vielfalt an Sichtweisen und Impulsen macht den Reiz des Sachbuchs aus.

Stefan Lingner etwa ist überzeugt davon, dass jeder Mensch seine Zukunft bewusst lenken kann. Dazu brauche es Mut zum Vertrauen. „Man muss erstmal Vertrauen schenken, denn ohne Vertrauen ist alles nichts“, sagt der Gründer der Heilbronner Agentur Lingner Consulting und Mitgründer des Netzwerks Zukunftszeichner. Er sieht gerade in Heilbronn sehr gute Voraussetzungen, um die Herausforderungen der Zukunft und den Wandel zu meistern, sagt Lingner und spricht von einem „Ökosystem des Aufbruchs“, das hier gerade entstehe.

Marcel Aberle: Es braucht Menschen, die die Gräben in der Gesellschaft zuschütten

Der Zukunftsforscher Marcel Aberle weist darauf hin, wie wichtig in der heutigen Zeit Menschen sind, die die Gräben in der Gesellschaft zuschütten und das „Wir“ statt des „Ichs“ in den Vordergrund stellen. „Und dabei lässt sich auch gutes Geld verdienen“, sagt Aberle mit Verweis auf den Kleidungshersteller Patagonia. Bernhard Hirt widmet sich der Frage, wie Zukunftskraft und Transformationsfähigkeit in Unternehmen entfacht werden können. Seine Antwort: „Es liegt an der Führung. Sie muss Orientierung geben, Vertrauen schaffen und die Mitarbeiter mitnehmen.“ Für Führungskräfte – und nicht nur für die – hat Carolin Winz einen Ratschlag parat. „Führungskräfte brauchen ein inneres Leuchten statt immer neue Rollen und Masken“, sagt sie. Nur wenn man sich selbst kenne und aus der eigenen Tiefe heraus handele, sei man authentisch und glaubwürdig.

Ziehl-Abegg ködert junge Menschen mit Tiktok und E-Sports

Menschen mitnehmen will auch Rainer Grill, Pressesprecher des Künzelsauer Ventilatorenherstellers Ziehl-Abegg. Mit Tiktok und E-Sports zielt er vor allem auf die jungen Menschen ab. Dadurch erreiche das Unternehmen Sichtbarkeit und Reichweite, betont Grill, der mit seinen Tiktok-Aktivitäten für bundesweite Aufmerksamkeit sorgt.

Tanja Eggers beschäftigt sich mit Patchwork, das sowohl ihr Privat- als auch ihr Berufsleben prägt. Sie wirbt für Perspektivwechsel und Offenheit. „Es gibt mehr als eine Meinung und mehr als eine Perspektive“, lautet ihr Credo.Das kann Eggers Ehemann Jörg Zuber nur bestätigen. Ein Schlaganfall aus dem Nichts stellte Zubers Welt vor neun Jahren komplett auf den Kopf. Er musste sich neu erfinden, akzeptieren, dass sein Leben nach dem Motto höher, weiter, schneller nicht mehr funktioniert. Seither lebt er nach einem Motto, das er auch seinen Mitmenschen ans Herz legt: „Mach langsam, pass auf dich auf!“ Denn jeder sei ersetzbar.

Daniel Nill: Wir müssen die Technologie entmystifizieren

Technologie spielt in dem Buch eine wichtige Rolle. Daniel Nill etwa will die enormen digitalen Potenziale entfesseln und plädiert für einen angstfreien Umgang mit Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI). „Wir müssen die Technologie entmystifizieren“, sagt er. Den Unternehmen empfiehlt er, die Mitarbeiter einfach mal machen zu lassen, um die Scheu vor KI abzubauen.

So nähern sich die Autoren dem Wandel mit sehr unterschiedlichen Ansätzen – aber immer mit dem Ziel, positive Impulse zu setzen und Mut zu machen. „Wir wollen Lust vermitteln, dass es Spaß macht, Veränderungen zu leben“, bringt es Reinhold Geilsdörfer auf den Punkt. In Heilbronn sei man da schon sehr weit, lobt der Geschäftsführer der Dieter-Schwarz-Stiftung das Zusammenspiel zwischen Start-ups, Wissenschaft und Unternehmen. Das gemeinsame Buch soll einen Beitrag leisten, diesen Austausch zu intensivieren und das regionale Netzwerk auszubauen.

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