Trotz eines schwierigen Geschäftsjahres mit geringer Kapazitätsauslastung hat das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl nahezu konstant gehalten. Im Vergleich zum Jahr zuvor arbeiteten rund 300 Menschen weniger bei EBM-Papst, so dass die Mulfinger weltweit rund 13.500 Mitarbeiter haben. „Das ist ein klares Signal, dass wir auf unsere Stammbelegschaft setzen“, sagte Finanzvorstand Harald Klaiber. Der minimale Rückgang sei auf den Abbau von Leiharbeit und das Auslaufen von zeitlich befristeten Verträgen zurückzuführen. Das Unternehmen nutzte die Phase der geringen Kapazitätsauslastung auch dazu, Mitarbeiter weiter zu qualifizieren und beispielsweise im Umgang mit KI zu schulen.
EBM-Papst kündigt ein Feuerwerk an Innovationen an
In einem von geopolitischen Unsicherheiten geprägten Umfeld hat EBM-Papst im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Inzwischen stehen die Zeichen aber wieder auf Wachstum. Mit vielen Innovationen will der Hersteller von Ventilatoren und Motoren kräftig wachsen.

Hinter EBM-Papst liegt ein schwieriges Geschäftsjahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Einerseits. Andererseits zeigt die vor drei Jahren angestoßene Transformation beim weltweit führenden Hersteller von Ventilatoren und Motoren aus Mulfingen Wirkung. „Wir haben die Talsohle durchschritten und eine Delle in den Umsätzen gesehen. Wir sind aktuell aber stark am Wachsen“, sagt Geschäftsführer Klaus Geißdörfer.
Mit Beginn des neuen Geschäftsjahrs verzeichnet EBM-Papst wieder weltweit stabile Auftragseingänge, sagte der Firmenchef bei der Bilanzpressekonferenz. Im Bereich der industriellen Lufttechnik, vor allem bei Kühlsystemen fürRechenzentren, sei die Nachfrage stark angestiegen. Das Hohenloher Unternehmen geht von einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich im laufenden Jahr aus. Insbesondere in den Kernsegmenten der Luft- und Heiztechnik will EBM-Papst wachsen.
Umsatz von EBM-Papst liegt rund 13 Prozent unter dem Vorjahr
War das Unternehmen im vergangenen Jahr von einer stagnierenden Entwicklung für das Geschäftsjahr 2024/25, das im März endete, ausgegangen, sei es anders als erwartet gekommen: „Der Umsatz lag bei 2,098 Milliarden Euro und verzeichnete damit einen Rückgang von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, sagte Finanzgeschäftsführer Harald Klaiber. Als Gründe für das Minus von etwas mehr als 300 Millionen Euro führte Klaus Geißdörfer das strategische Auslaufen der Geschäftsfelder Automobiltechnik und Hausgeräte an.
Aber auch die Unsicherheit rund um das Heizgesetz brachte massive Einbußen mit sich. Allein der Rückgang von Ventilatoren für Wärmepumpen belief sich auf 70 Prozent, das führte zu einem Umsatzminus von rund 27 Prozent im Bereich Heiztechnik. Im Kerngeschäft der industriellen Lufttechnik lag der Rückgang konjunkturbedingt bei gut acht Prozent. Mit diesem Bereich ist EBM-Papst groß geworden, aufgrund der strategischen Anpassungen macht die industrielle Lufttechnik mit 1,58 Milliarden 75 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Mulfinger investieren weiter stark in Gebäude, Forschung und Entwicklung
Trotz der Rückgänge bewertet das Unternehmen seine finanzielle Basis als solide, macht aber traditionell keine Angaben zu Gewinn oder Eigenkapital-Quote. Harald Klaiber verriet aber: „Der Umsatzrückgang ist nicht spurlos am Ergebnis vorbeigegangen.“ Aber die Investitionen, die das Unternehmen auch 2024/25 getätigt habe, „sind ein Signal der Stärke eines Familienunternehmens“, sagte Klaiber.
Nach dem außergewöhnlich hohen Investitionsvolumen von 190 Millionen Euro im Jahr zuvor ist das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 120,8 Millionen Euro zwar zu einem moderaten Niveau zurückgekehrt, will die Summe im neuen Geschäftsjahr aber wieder auf 140 Millionen Euro steigern. „Insgesamt fließen rund 100 Millionen Euro gezielt in den Ausbau unserer globalen Präsenz“, erklärte Geißdörfer.
„Der Umsatzrückgang ist nicht spurlos am Ergebnis vorbeigegangen.“
Harald Klaiber
Inzwischen stehen auch die Zeichen wieder auf Wachstum, entsprechend verfolgen die Hohenloher ambitionierte Pläne. „Bis 2030 wollen wir den Umsatz unseres Kerngeschäfts auf 3,4 Milliarden Euro nahezu verdoppeln“, sagte Geißdörfer. Ein zentraler Wachstumsmarkt ist die Kühlung von Rechenzentren. „Die verbrauchen heute weltweit bereits rund zwei Prozent der globalen Stromproduktion – mit stark wachsender Tendenz“, sagte Technologiegeschäftsführer Tomas Smetana.
EBM-Papst kündigt weitere Innovationen an und stärkt seinen Position als Technologieführer
Sollte sich der Stromverbrauch bis 2030 wie prognostiziert, verdoppeln, eröffnet das zugleich ein großes Einsparpotenzial – ein Markt für die Hohenloher. „Bis zu 30 Prozent der Energie werden für die Kühlung aufgewendet – hier können wir den Verbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren.“ An Produkten von EBM-Papst komme niemand mehr vorbei. „In einigen Bereichen sind wir konkurrenzlos“, erläuterte Smetana. Für ihn ein Beleg für die hohe Innovationskraft des Unternehmens.
Im abgelaufenen Jahr haben die Mulfinger die Anzahl der Serienanläufe auf zehn verdoppelt – was bei Kunden gut angekommen sei. In dem Stil soll es weitergehen „Es kommt noch ein Feuerwerk an Innovationen auf den Markt“, kündigte Geißdörfer an.