Stimme+
Freiberg/Region
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Druckluftspezialisten WRS erhalten erneut Fördergeld vom Land

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Start-up WRS Energie + Druckluft erhält 450.000 Euro Landesförderung. Gemeinsam mit Partnern der Uni Stuttgart soll ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes System entwickelt werden, das Leckagen in Luftdruckanlagen erkennt. Einer der Gründer stammt aus Obersulm.

Die Zusammenarbeit geht weiter (v.l.): Christian Wolf (EEP), Dominik Wahl (WRS), Anna Hamann (EEP) und Lennard Schwidurski (WRS).
Die Zusammenarbeit geht weiter (v.l.): Christian Wolf (EEP), Dominik Wahl (WRS), Anna Hamann (EEP) und Lennard Schwidurski (WRS).  Foto: EEP Universität Stuttgart

Das Start-up WRS Energie & Druckluft bleibt auf Erfolgskurs. Wie das Unternehmen mit Wurzeln in der Region Heilbronn-Hohenlohe mitteilt, gibt es erneut eine finanzielle Förderung des Landes. Mit dem Invest-BW-Projekt „AI4Air“ fließen mehr als 450.000 Euro in die Fortentwicklung intelligenter Druckluftsysteme. WRS will gemeinsam mit dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart ein KI-basiertes Sprachmodell entwickeln, das die Interaktion zwischen Mensch und Maschine per Spracheingabe oder Chat ermöglicht. Das System soll Antworten auf technische Fragen liefern, frühzeitig vor Ausfällen warnen sowie Leckagen und unzulässige Feuchtigkeit erkennen. Das im Juni dieses Jahres begonnene Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.

Die WRS-Gründer studierten zusammen in Künzelsau und Esslingen

WRS wurde im Februar 2021 von Dominik Wahl, Laurin Roller und Lennard Schwidurski gegründet, der Firmenname bezieht sich auf die Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Gründer. Kennengelernt haben sich die drei Wirtschaftsingenieure während des Bachelor-Studiums in Künzelsau, danach studierten sie Energiemanagement an der Hochschule Esslingen. Laurin Roller hat WRS inzwischen verlassen. Mittlerweile hat das Start-up seinen Sitz in Freiberg am Neckar und beschäftigt rund zehn Mitarbeiter. 2023 erhielt WRS über das Förderprogramm Invest BW einen Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro.

Dieses Geld nutzte das Start-up, um gemeinsam mit den Partnern des EEP das Projekt „KIDruid“ zu entwickeln. Dabei ging es darum, mit intelligenten Algorithmen Leckagen in Druckluftsystemen zuverlässig zu identifizieren. Leckagen sind unsichtbar, geruchlos und in der Produktionsumgebung meist nicht hörbar. Im Zuge des Projekts wurde das Leckage-Management-Tool Leakwatch entwickelt, das den Angaben zufolge weltweit bei Unternehmen im Einsatz ist. Nun soll die weitere Zusammenarbeit der Partner den Weg zu einer intelligenten Schnittstelle ebnen, die Mensch und Maschine neu verbindet.

Die Partner arbeiten mit einem digitalen Zwilling

„Ein digitaler Zwilling ist die Grundlage“, erklärt Christian Wolf, Projektleiter am Institut für Energieeffizienz in der Produktion. Mit dem Zwilling wird das Druckluftsystem digitalisiert, mit den Algorithmen werden die Daten analysiert. „Die Ergebnisse werden dann von einer sprechenden KI dem Anwender vermittelt“, erläutert Wolf. Die Besonderheit sei, dass damit konkrete Handlungsempfehlungen verknüpft werden können. Anwender hätten somit eine Entscheidungsgrundlage, um frühzeitig gezielt reagieren zu können. „Mit AI4Air erschaffen wir eine Plattform, die Anwendern die bestmögliche Transparenz und Informationsgrundlage liefert, um Einsparungen zu realisieren und die Menschen bestmöglich unterstützen soll“, verspricht WRS-Mitgründer Lennard Schwidurski, der aus Obersulm stammt.

Das Interesse aus der Industrie an den WRS-Anwendungen ist groß

Das Interesse aus der Industrie an den WRS-Anwendungen sei groß, berichtet Schwidurski. Mehrere Unternehmen hätten sich als Pilot-Anwender positioniert. Die Partner sind zuversichtlich, ihre ehrgeizigen Projektziele zu erreichen und der Industrie neue Potenziale für Energieeinsparung und Digitalisierung zu eröffnen.

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben