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Weikersheimer Maschinenbauer Ceracon insolvent

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Beim Maschinenbauer Ceracon in Weikersheim wurde jede siebte Stelle gestrichen. Denn die Maschinenbau-Sparte des Unternehmens ist in Nöten. Hoffnung macht das zweite Standbein der Firma.


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Maschinenbau und Lohnschäumen sind die beiden Standbeine des Weikersheimer Unternehmens Ceracon. Jetzt hat die eine Sparte den Betrieb in die Insolvenz gerissen: In Eigenverwaltung will sich die im Jahr 2000 gegründete Firma sanieren.

Zum Sachwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Olaf Spiekermann bestellt. Verfahrensbevollmächtigter für das Unternehmen ist Rechtsanwalt Erion Metoja von Eisner Rechtsanwälte. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde jetzt eröffnet.

Maschinenbauer Ceracon insolvent: Warum die Maschinenbau-Sparte die Krise auslöste

Auslöser für die Krisensituation ist die Maschinenbau-Sparte von Ceracon, berichtet Metoja im Namen der Unternehmensleitung: Im Zuge der Konjunkturflaute seien dort die Aufträge zurückgegangen, die Finanzierung sei gerade im kapitalintensiven Maschinenbau für das nächste Jahr nicht mehr gewährleistet.

Üblicherweise kauft ein Maschinenbauer zunächst einmal alle erforderlichen Komponenten ein oder stellt sie selbst her, ehe er bei Auslieferung der Anlage dafür bezahlt wird – dazwischen liegen stets mehrere Monate.

Altaufträge werden abgearbeitet – Zukunft hängt an neuen Maschinenbau-Projekten

„Der Maschinenbau von Ceracon arbeitet derzeit Alt-Aufträge ab“, berichtet Metoja. „Der Erhalt beider Geschäftsfelder hängt maßgeblich davon ab, ob es im Bereich des Maschinenbaus gelingen wird, zeitnah neue Aufträge zu akquirieren. Es laufen mehrere Verhandlungen, die noch nicht abgeschlossen sind.“

Der Stammsitz des Unternehmens in Weikersheim.
Der Stammsitz des Unternehmens in Weikersheim.  Foto: Alternativer Fotograf

Dafür ist die zweite Sparte, das sogenannte Lohnschäumen, derzeit gut ausgelastet. Ceracon stellt hier zum Beispiel Dichtungen her, unter anderem für die Autoindustrie. „Der Bereich des Lohnschäumens ist bereits bis Jahresende ausgelastet“, so der Rechtsanwalt. „Der Zweischichtbetrieb stößt an seine Grenzen und es wird erwogen, auf drei Schichten umzustellen. Mitarbeiter aus dem Bereich Maschinenbau helfen aktuell hier aus.“

So soll es bei Ceracon in Weikersheim weitergehen

Trotz dieser Umschichtungen konnten aber nicht alle anfangs 173 Beschäftigten gehalten werden, berichtet Metoja weiter: 25 Stellen seien abgebaut worden, die Betroffenen seien abgefunden worden. Außerdem sei in enger Absprache mit dem Sachwalter die Suche nach Investoren gestartet worden. 

Für das laufende Jahr war ein Umsatz von 16 Millionen Euro geplant. Ob dies erreicht wird, sei offen, so Metoja. „Es hängt davon ab, ob das Maschinenbau-Geschäft, das von wenigen großen Aufträgen lebt, das Vertrauen im Markt aufrecht erhalten kann und zeitnah die Aufträge vergeben werden.“

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