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Campus Founders treiben Gründungsgeschehen voran: Die Slush’D kommt wieder nach Heilbronn

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Heilbronn macht sich als attraktiver Gründungsstandort einen Namen, das ist unter anderem den Campus Founders zu verdanken. Wie Heilbronn sich in den vergangenen Jahren verändert hat und was für 2025 bereits geplant ist.

Gründer aus Heilbronn, von links nach rechts: Georg Barbunopulos, CEO & Co-Founder at HeatPump23 GmbH
Shivangi Singh, CTO & Co-Founder at AICU
Hamed Roknizadeh, CEO & Founder at CloudMent
Gründer aus Heilbronn, von links nach rechts: Georg Barbunopulos, CEO & Co-Founder at HeatPump23 GmbH Shivangi Singh, CTO & Co-Founder at AICU Hamed Roknizadeh, CEO & Founder at CloudMent  Foto: Campus Founders

Zum ersten Mal ist Heilbronn in den Top Ten bei den Neugründungen von Start-ups vertreten. Das sagt zumindest das Ranking des Verbands Startupdetector. Für Städte ab 100.000 Einwohnern liegt Heilbronn mit durchschnittlich 7,7 Gründungen pro 100.000 Einwohner auf Platz neun.

Mit dem wachsenden Bildungscampus, dem entstehenden Ipai und der ansteigenden Zahl an Studierenden verändert sich Heilbronn und auch das Gründergeschehen in der Stadt. Eine wesentliche Rolle spielen seit sechs Jahren dabei die Campus Founders.

Ziel der Campus Founders: Start-ups in jeder Phase unterstützen und sie in Heilbronn halten

Sie verstehen sich als Plattform für Start-ups und Co-Innovation, bieten verschiedene Programme für Start-ups an und helfen diesen, sich vor Ort in Heilbronn und auch international zu vernetzen. Oliver Hanisch, Geschäftsführer der Campus Founders, kam vor sechs Jahren aus dem Silicon Valley nach Heilbronn und ist sichtlich stolz auf die Entwicklung der Campus Founders in den vergangenen Jahren.

Eines steht immer im Zentrum: Start-ups in ihrer Entwicklung zu unterstützen und die Gründungen zu erleichtern. Doch wie und mit welchem Programm genau, das unterscheidet sich. Wer wohin passt, hängt vor allem von der „Maturity“, also dem Entwicklungsstadium, eines Start-ups ab. So gibt es beispielsweise das Programm „AI Start“, für Start-ups in der Anfangsphase, geht es um die Erweiterung des Geschäftsmodells und Investitionen können Gründer am Programm „AI Scale“ teilnehmen. 

Programme für Start-ups in verschiedenen Entwicklungsphasen zu begleiten, „die Kette lückenlos abbilden zu können“, ist eine Entwicklung der vergangenen Jahre und für Oliver Hanisch relevanter Faktor, um Start-ups vor Ort halten zu können. „Wir verlieren die Leute nicht, weil wir eine Möglichkeit bieten, weiterzumachen. So bleiben sie in einem Ökosystem, in dem sie sich gerade zurecht gefunden haben, gleichzeitig wächst das System dann weiter.“

Nicht der Silicon Valley: „In Europa funktioniert Gründen anders“

Heilbronn soll zwar Vorreiter in Sachen KI werden, aber es ist nicht der Silicon Valley. „Ich kam aus einer anderen Welt“, erinnert sich Oliver Hanisch daran zurück, als er den USA nach vierzehn Jahren den Rücken kehrte. Amerika ist dafür bekannt risikobereiter zu sein, Geld wird schneller investiert. „In Europa funktioniert Gründen anders. Du musst erstmal was liefern, um zum nächsten Schritt zu kommen“, erklärt Patrick Burkert, bei den Campus Founders unter anderem verantwortlich für den Start-up Bereich. 

Wenn es super läuft, wird es als unnötig angesehen zu investieren. Denn es läuft ja gut. Wenn die Lage schlecht ist, kann man nicht investieren, dann fehlt das Geld. Dieses Verhalten war nach Einschätzung von Oliver Hanisch lange typisch für deutsche Unternehmen. Das hat sich geändert. „Jetzt müssen sie investieren, sich transformieren, um in zehn Jahren überhaupt noch da zu sein.“ Mit den steigenden Zahlen an Studierenden in der Stadt, steigt auch die Anzahl der potenziellen Talente.

Auf der einen Seite haben Oliver Hanisch, Patrick Burkert und Florian Kratz, verantwortlich für das Marketing bei den Campus Founders, zwar schon das Gefühl, dass es „eine ganz andere Stadt“ sei als vor sechs Jahren. Doch um junge Gründer hier zu halten, zählt mehr als nur ein tolles Umfeld am Bildungscampus, das wissen auch die Campus Founders. Es gehe darum, wie attraktiv die Stadt insgesamt ist, was sie anbiete, gerade für junge Leute. „Heilbronn ist attraktiver als man denkt“, ist der Geschäftsführer überzeugt.

„Trotzdem sind wir noch keine richtige Studentenstadt. Da fehlt schon noch einiges.“ Doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, im Gegenteil: Es motiviert die drei Start-up Experten, das Gründungsgeschehen in der Stadt weiter voranzutreiben. 

KI und Start-up Festival Slush’D: Termin für 2025 sicher

Und dabei sind die Campus Founders gerade auf drei Start-ups besonders stolz: Das Start-up „Aicu“, das sich auf die Automatisierung von Prozessen in der Datenverarbeitung spezialisiert hat und seit März bei den Campus Founders dabei ist. „Cloudment“ unterstützt Firmen im Bereich der Cloud-Nutzung, da es hier laut Gründer Hamed Roknizadeh noch erhebliche Defizite gibt. Und das Start-up „Heatpump23“ hat sich darauf spezialisiert Etagengasheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen. Dabei sollen die Pumpen in kleinem Format in Wohnungen eingebaut werden können - etwas, das aktuell in Mehrfamilienhäusern nur schwer möglich ist. 

Mehr als 1200 Mitglieder zählen die Campus Founders mittlerweile, 40 Mentoren begleiten die Gründer und die Community soll weiter wachsen. „Natürlich kann es immer schneller gehen. Aber man überschätzt, was man in zwei Jahren erreichen kann und unterschätzt, was man in zehn Jahren schaffen kann“, ist sich Oliver Hanisch sicher. Ein großes Event steht für 2025 bereits fest: Das KI und Start-up Festival Slush’D kommt am 23. Oktober wieder nach Heilbronn.

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