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Baufinanzierung
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Nachfrage nach eigener Immobilie wächst – Hohe Kosten für viele problematisch

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Die Baufinanzierungsstudie der Commerzbank zeigt, dass das Thema Wohneigentum viele Menschen in Baden-Württemberg bewegt. Doch die Preise sind immer noch sehr hoch.


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Die Nachfrage nach Immobilien steigt nach einer deutlichen Delle wieder an. Das zeigt die aktuelle Baufinanzierungsstudie der Commerzbank. Dafür wurden im März 2025 bundesweit 2485 Personen befragt, davon 210 in Baden-Württemberg.

Demnach können sich 30 Prozent der befragten Baden-Württemberger konkret vorstellen, in nächster Zeit Wohneigentum zu erwerben. Etwas weniger (27 Prozent) sagen, dass sie sich auf absehbare Zeit keine Immobilie leisten können. Vor drei Jahren, als Preise und Zinsen auf einem Höchststand waren, sagten dies 50 Prozent der Befragten. Und 42 Prozent gaben jetzt an, dass die aktuelle Situation keinen Einfluss auf ihre Wünsche hat.

Baufinanzierungsstudie der Commerzbank: Mehrheit findet Immobilienpreise zu hoch

„Es besteht im Land ein großer Wunsch, sich mit dem Thema Wohnen/Bauen zu beschäftigen“, sagt Marc Sammet, Leiter Private Banking und Wealth Management der Commerzbank-Region Heilbronn. So möchten 23 Prozent der Befragten ihren Wohnraum vergrößern. 29 Prozent wünschen sich einen Balkon oder Garten. Und 16 Prozent wollen von der Stadt ins Grüne ziehen.

„Die Lage am Immobilienmarkt stellt für viele weiterhin eine große Herausforderung dar“, sagt Sammet. Denn eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent ist der Meinung, dass Bauen insgesamt teurer geworden ist. Und 76 Prozent finden die Immobilienpreise generell zu hoch.

Dazu kommt das unzureichende Angebot auf dem Markt. 81 Prozent sehen eine grundsätzliche Knappheit beim Wohnraumangebot. Immerhin 28 Prozent der Befragten halten die Baufinanzierungszinsen aktuell wieder für angemessen. 

Commerzbank spricht von sinkenden Zinsen bei der Baufinanzierung

Die Ergebnisse der Umfrage sind Marc Sammet nicht überraschend. „Die Einschätzungen sind grundsätzlich nachvollziehbar“, sagt er. „Die Preise für Neubau-Wohnungen in Baden-Württemberg sind kontinuierlich gestiegen und haben sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt“, sagt der Banker. Bei den Zinsen sei dagegen nach den drastischen Anstiegen der vergangenen Jahre wieder ein Rückgang zu verzeichnen. Daher steige die Nachfrage nach Baufinanzierungen wieder, sagt Sammet. 

Die Commerzbank hat auch das Allgemeinwissen über Baufinanzierungen abgefragt. Demnach wissen 61 Prozent über die anfallenden Nebenkosten beim Immobilienerwerb zumindest grundsätzlich Bescheid. Einer Mehrheit von 60 Prozent der Befragten ist auch bewusst, dass man 20 bis 30 Prozent Eigenkapital mitbringen sollte, wenn man eine Immobilie kaufen möchte.

Allerdings sind nur 29 Prozent über die große Anzahl an Fördermitteln informiert, die es bei der Baufinanzierung gibt. Das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ etwa kennen nur 17 Prozent der Befragten.

Nachhaltigkeit spielt beim Immobilienerwerb keine überragende Rolle mehr

Das Thema Nachhaltigkeit hat beim Immobilienerwerb an Bedeutung verloren. Knapp jeder zweite Befragte in Baden-Württemberg (49 Prozent) gab an, dass ihm die Energieeffizienz des Hauses wichtig sei. Vor drei Jahren waren es noch 59 Prozent. Und nur 28 Prozent wollen nachhaltige Kredite und Förderprogramme nutzen nach 44 Prozent vor drei Jahren.

„Dies ist womöglich auch eine Budgetfrage und zudem auf eine unübersichtliche Gesetzeslage zurückzuführen“, sagt Sammet. Dennoch ist er überzeugt, dass sich Investitionen in Energieeffizienz rechnen. „Wir fördern dies daher weiterhin mit einem Zinsrabatt von bis zu 0,2 Prozent“, sagt er.

Die Commerzbank-Studie gibt auch Aufschluss über die Wohnsituation in Baden-Württemberg. Demnach wohnen sechs Prozent der Befragten in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern, 23 Prozent leben in Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern. 28 Prozent wohnen in Kleinstädten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern und 42 Prozent in ländlichen Region mit bis zu 20.000 Einwohnern. Fast die Hälfte der Baden-Württemberger (48 Prozent) lebt in einer Mietwohnung, fünf Prozent wohnen in einem Mietshaus. Über ein eigenes Haus verfügen 20 Prozent der Befragten, 23 Prozent haben eine Eigentumswohnung. Mehr als die Hälfte der Baden-Württemberger (52 Prozent) haben 50 bis 99 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Jeder Fünfte verfügt über 100 bis 149 Quadratmeter Fläche, und 14 Prozent haben mehr als 150 Quadratmeter zur Verfügung. 12 Prozent müssen sich mit weniger als 50 Quadratmetern begnügen. 

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