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Audi wertet den Standort Neckarsulm deutlich auf

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Audi-Chef Gernot Döllner baut die Technische Entwicklung des Unternehmens um. Die Baureihenleiter erhalten mehr Macht. Wer sind die neuen, starken Entwickler in Neckarsulm?

Auf Prüfständen wie der Klima-Höhenkammer werden bei Audi in Neckarsulm Fahrzeuge samt Motoren unter Extrembedingungen getestet.
Auf Prüfständen wie der Klima-Höhenkammer werden bei Audi in Neckarsulm Fahrzeuge samt Motoren unter Extrembedingungen getestet.  Foto: Audi

In der Technischen Entwicklung, die er derzeit kommissarisch selbst leitet, setzt Gernot Döllner künftig auf das Baureihenprinzip – die Leiter der Baureihen erhalten mehr Verantwortung und sind von Anfang bis Ende eines Modells verantwortlich. Technisch wie finanziell. Die sechs Baureihenleiter bei Audi agieren ab 1. Januar 2025 praktisch wie Unternehmer im Unternehmen. Das Prinzip gibt es bei Porsche schon seit der Jahrtausendwende. Beim Sportwagenbauer war Döllner selbst Baureihenleiter für den Panamera.

Ein entscheidender Kopf für das Werk in Neckarsulm ist Baureihenleiter Dietmar Scherer. Der Diplom-Ingenieur ist in Zukunft für die beiden vollelektrischen Topmodelle Landyacht und Landjet verantwortlich. Beide Fahrzeuge werden voraussichtlich ab 2027, spätestens 2028 am Standort Neckarsulm gefertigt. 

Verbrenner- und Batterie-Entwicklung bei Audi in Neckarsulm 

Direkt in der Region gibt es ebenfalls spannende Personalien, denn die Leitung der Antriebs-Entwicklung ist künftig in Neckarsulm angesiedelt. Leiter der Entwicklung Energiesystem ist Jens Baumann. Für die Entwicklung konventioneller Antriebe und Hybridantriebe zeichnet Matthias Honzen verantwortlich. Beide sind in Zukunft die ranghöchsten Entwickler in Neckarsulm. 

Ein zentraler Baustein dabei ist die Entwicklung von Verbrennungsmotoren, die Audi weiterführt, um die Motoren fit für künftige Abgasnormen zu machen. Zweiter wichtiger Baustein ist das Batterietechnikum, in dem Batterien für künftige Hybrid- und Elektroautos entstehen.

Audi-Werk Neckarsulm: Kompetenzzentrum für Entwickler

Den ersten Schritt in Richtung Zukunft hat Audi vor etwas mehr als einem Jahr gemacht, als in Neckarsulm das neue Multifunktionsgebäude C20 eingeweiht wurde. Auf einer Grundfläche von 60 mal 60 Metern sind auf fünf Stockwerken verteilt Büros, Prüfstände und Werkstätten für verschiedene Bereiche untergebracht. Eine der wichtigsten Kernkompetenzen in dem mit 35 Metern höchsten Gebäude des Werks ist die Elektromobilität. Denn ein Herzstück des Gebäudes C20 ist das sogenannte Batterietechnikum zur Erprobung von Hochvoltspeicher-Technologien. Dort werden Prototypen der Akkus künftiger E-Autos erforscht und erprobt.

In dem neuen Gebäude, dem "Herz der Technischen Entwicklung", wie Neckarsulms Werkleiter Fred Schulze sagt, sind derzeit rund 600 Ingenieure und weitere Mitarbeiter beschäftigt. Unter anderem werden Fahrzeuge in zehn Kältekammern dauerhaft extremen Bedingungen ausgesetzt.

Weitere Kompetenzen bei Audi in Neckarsulm angesiedelt

Neben der Entwicklung von Batterien für E-Autos sind in Neckarsulm zuletzt sukzessive neue Kompetenzen angesiedelt worden. So hat der Standort bereits im vergangenen Jahr den Bereich Thermomanagement übernommen. Dabei geht es darum, die Akkus von Elektroautos in einem optimalen Temperaturfenster zu halten, damit sie am leistungsfähigsten sind. Da die Entwicklung von Karosserien bereits in Neckarsulm angesiedelt ist und künftig auch Akkus hier erforscht werden, habe es Sinn gemacht, das Thermomanagement ebenfalls nach Neckarsulm zu holen, ist aus der Technischen Entwicklung zu hören. Alle drei Bereiche seien eng verzahnt.

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