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Audi-Betriebsratschef Schirmer: „Wir konnten beide Standorte zukunftssicher aufstellen“

  
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Direkt nach Bekanntgabe des Sparpakets bei Audi konnten wir mit Rainer Schirmer sprechen. Der Betriebsratsvorsitzende zeigt sich zufrieden mit den Verhandlungen.


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Herr Schirmer, am Ende wurde knapp 90 Stunden bis zur Einigung verhandelt. Wie würden Sie die Atmosphäre beschreiben?

Rainer Schirmer: „In den Verhandlungen erfolgte die Zusammenarbeit zwischen den Betriebsratsgremien beider Standorte und dem Unternehmen sehr vertrauens- und respektvoll. Einzigartig war auch die Zusammenarbeit mit der IG Metall, die über zwei Tarifgebiete und innerhalb zweier Geschäftsstellen erfolgt ist. Gemeinsam konnten wir so viele Forderungen des Unternehmens abwehren.“

Neckarsulms Audi-Betriebsratschef ist zufrieden mit den Ergebnissen der Verhandlungen.
Neckarsulms Audi-Betriebsratschef ist zufrieden mit den Ergebnissen der Verhandlungen.  Foto: Audi

Was bedeuten die Ergebnisse konkret für den Standort Neckarsulm?

Schirmer: „Wir konnten beide Standort zukunftssicher aufstellen. Für Neckarsulm bedeutet dies unter anderem, dass wir einen Zukunftsfonds für die Standortentwicklung sichern konnten, mit dem wir neue Produktionsplattformen einrichten können – für zukünftige elektrische Modelle. Dazu soll Neckarsulm als KI- und Digitalisierungs-Zentrum für den gesamten Audi-Konzern ausgebaut werden. Hier wird der Fokus speziell im Bereich Produktion liegen.“

Kann die Belegschaft jetzt wieder beruhigter nach vorne blicken?

Schirmer: „Wir sind froh, dass wir trotz harter Verhandlungen zu einer Einigung mit dem Unternehmen gekommen sind. Denn die Unsicherheit und Ängste der Kolleginnen und Kollegen war in den letzten Monaten deutlich zu spüren. Mit der Zukunftsvereinbarung kann nun wieder Ruhe bei den vier Ringen einkehren.“

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Kommentare

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Jürgen Mosthaf am 18.03.2025 07:18 Uhr

90 Stunden verhandelt und herausgekommen sind ein paar dünne Satzbausteine aus dem Gewerkschaftshandbuch. Weder die Arbeitgeberseite geschweige denn, die in der sich schon lang abzeichnenden katastrophalen Krise, zahnlose Gewerkschaft haben dabei das Sagen. Das regelt der Markt. Deutschland hat ein gewaltiges strukturelles Problem. Ein verrottendes Sozialsystem in dem viel zu viel entnommen wird als einbezahlt. Ein aufgeblähter Verwaltungskoloss in allen öffentlichen Institutionen, der zu zwei Drittel mit sich selbst beschäftigt ist. Zu hohe Arbeitskosten aufgrund zu hoher Abgaben und Steuern und auch die niedrige Jahresarbeitszeit im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, ganz zu Schweigen von den Ländern außerhalb Europas wo in Zukunft die Musik spielt.

Das Ganze nun mit 800 Milliarden Schulden zuzukleistern ohne die strukturellen Probleme auszuräumen wird unser Land vollends in den Abgrund treiben. Merz will Kanzler werden zum Preis des aberwitzigen Umsetzens der Wahlprogramme zweier Minderheitsparteien. Unsere neue Regierung ist noch nicht im Amt und schon kurz vor dem Ende. Profitieren davon werden letztendlich bei der nächsten Wahl die extremen Ränder.

Jürgen Mosthaf

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