Was nach dem Tod eines geliebten Menschen hilft

  

Trauer ist etwas sehr Individuelles. Wie lange jemand braucht, um den Verlust eines geliebten Menschen zu verschmerzen, lässt sich nicht pauschal festlegen. Wichtig ist es, dass er in dieser Zeit Unterstützung erhält. Foto: dpa

Wie Menschen mit Trauer umgehen, ist individuell. Dennoch haben Trauerexperten ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, die Hinterbliebenen in dieser schwierigen Phase das Leben ein bisschen erleichtern können.  

- Ob Hinterbliebene Trost am Grab finden, und deshalb oft auf den Friedhof gehen, oder ob ihnen die letzte Ruhestätte nichts gibt, das muss jeder für sich entscheiden. Ein richtiges oder falsches Verhalten gibt es hier nicht – und „was die Leute sagen“ ist völlig irrelevant.
     

- Oft sind es kleine Dinge, die Trauernden dabei helfen, den Tag besser zu überstehen. Wer mag, kann ein Tagebuch führen, in das er Fotos vom Verstorbenen klebt und in das er Anekdoten schreiben kann, die im Zusammenhang mit dem verlorenen Menschen stehen. Dem Tagebuch lässt sich auch das anvertrauen, was man anderen Menschen nicht mitteilen will.

- Mit anderen Menschen in Kontakt bleiben und sich Gesprächspartner im Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis suchen, auch wenn es schwerfällt.

- Rausgehen und versuchen, die Natur zu genießen.

- Auch wenn es das Umfeld nicht zulassen will: Trauernde sollten sich genau so lange Zeit nehmen, wie sie brauchen.

- In schwierigen Situationen hilft es, wenn man sich in Erinnerung ruft, was der Verstorbene zu der Lage gesagt und welchen Rat er für seine Angehörigen in diesem Fall gehabt hätte.

- Wichtig ist es, sich selbst klarzumachen, dass man irgendwann auch wieder von der Trauer Abschied nehmen muss. Das bedeutet aber keineswegs, dass der Verstorbene dann in Vergessenheit gerät.

- Trauerbewältigung ist ein langer Weg, eine Achterbahn der Gefühle. Wer merkt, dass er alleine nicht weiterkommt, der sollte sich professionelle Hilfe an seine Seite holen. Gute Unterstützung bieten beispielsweise Trauergruppen oder Trauercafés, die es in vielen Gemeinden gibt.

- So lange trauern, wie man braucht. Wichtig ist es, sich keine Vorwürfe zu machen, weil man sich noch nicht in der Lage dazu sieht, zur Routine zurückzukehren. Eine Pause vom Alltag kann in dieser Situation sogar sehr hilfreich sein.

- Und, so platt es auch klingen mag: Zeit heilt alle Wunden. Nach und nach wird die Trauerbewältigung leichter fallen – auch wenn das am Anfang unwahrscheinlich erscheint. Die Normalität wird zurückkehren – langsam und schleichend, aber Schritt für Schritt.