Klein, aber fein, so präsentiert sich das Zabergau, eine Region mit einer Fülle an Schätzen der Natur: herrliche Laubwälder, romantische Seen, von der Sonne verwöhnte Weinberge, üppige Felder und bunte Wiesen. Gepaart mit vielen Zeugnissen der Kultur. Als Teil des Neckarbeckens wird das Gebiet begrenzt von den Keuperbergen im Westen, dem Heuchelberg im Norden und dem Stromberg im Süden. Namensgeber für die Region ist die Zaber, die im Stromberg entspringt und nach 22 Kilometern in Lauffen in den Neckar mündet.
Siedlungsgebiet Seine geschützte Lage macht das Zabergäu zu einem der ältesten Siedlungsgebiete Südwestdeutschlands, wie Funde aus der Jungsteinzeit beweisen. Und auch bei den Römern war die Gegend sehr beliebt. Allein zwischen Güglingen und Lauffen stieß man auf Reste von 14 Siedlungen, die im Tal durch Straßen und auf den Höhen durch Rennwege miteinander verbunden waren.
Früher wie heute spielen auf den fruchtbaren Böden Landwirtschaft und Weinbau eine große Rolle. Schon im Mittelalter wurden rund um Brackenheim, Güglingen, Cleebronn, Zaberfeld und Pfaffenhofen edle Tropfen für die Klöster in Hirsau und Weißenberg anund ausgebaut. Heute gilt das kleine Areal (die Trauben wachsen auf rund 2300 Hektar Fläche) im Herzen Württembergs als Deutschlands größte Rotweinregion - und als aufstrebende Tourismusregion. Kein Wunder, hat sie doch Wanderern, Radfahrern, Ausflüglern und Reisenden jede Menge zu bieten: Sie finden in den Naturparks Erholung, in den gemütlichen Lokalen und Besenwirtschaften herzliche Gastfreundschaft, können in den Ortschaften auf historischen Pfaden wandeln oder sich bei einem der vielen Feste mit den Einheimischen feiern.
Heuss und Wein Historisches Ambiente und ein Stadtkern mit liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern empfängt die Besucher der Stadt Brackenheim, die eng mit dem Weinbau und mit Theodor Heuss verbunden ist. Der Geburtsort des ersten Bundespräsidenten hat ihm unter anderem ein Museum gewidmet. Während seiner Amtszeit kredenzte er Staatsgästen gerne Rebensaft aus seiner Heimat. Einmal danach gefragt, wie lange er zum Verfassen seiner Rede gebraucht habe, antwortete er: "drei Viertele".
Interessante Einblicke in den Alltag früherer Zeit erhält man im Botenheimer Heimatmuseum. In Hausen steht eine römische Jupiter-Gigantensäule, in Neipperg die staufische Doppelburg. Für Wanderer ist der Weinort Haberschlacht wegen seiner idyllischen Lage beliebtes Ziel, genauso wie der Heuchelberg im Stadtteil Stockheim. Dort oben gibt es einen herrlichen Ausblick. Den bietet auch das Hörnle in Dürrenzimmern, wo die Waldschenke zur Einkehr einlädt.
Originelle Fratzen In Cleebronn grüßt der Michaelsberg, der als ,Wächter des Zabergäus" mit seinen 394 Metern Höhe über dem Ort thront. Ein Eldorado für Radfahrer und Wanderer. Auch wegen der vielfältigen Gastronomie. Im Ort selbst sind Schloss Magenheim, ein Schulhaus aus der Gründerzeit und das historische Rathaus von 1736 einen Abstecher wert. Dessen Fassade ist mit originellen Fratzen verziert, die Hass, Missgunst und Wutvom Gebäude und dessen Nutzern fernhalten sollen. Ganz besonderer Anziehungspunkt ist der Erlebnispark im Ortsteil Tripsdrill, der seit Jahrzehnten mit vielen Attraktionen für Familienspaß sorgt.
Kunst und Römer Nicht nur für seinen Fasching und das Maienfest, auch für seine Kunst ist die Stadt Güglingen bekannt. Mit ihrem südlichen Flair lädt sie zum Verweilen ein - mit Kunstwerken auf Schritt und Tritt. Mehr als 50 Grafiken, Bilder und Skulpturen schmücken die Stadtmitte. Entdeckt werden wollen auch die Schätze im Römermuseum, die Interessierte auf eine Zeitreise mitnehmen. Kunst und Kultur finden sich in der historischen Herzogskelter - und Wein, der bei dem einen oder anderen Fest aus dem historischen Brunnen sprudelt.
Brunnen und Quellen Für Naturliebhaber ist Pfaffenhofen längst kein Geheimtipp mehr. Von dem idyllischen Ort aus lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad der Naturpark StrombergHeuchelberg erkunden. Einen Besuch wert ist der Brunnen weg mit etlichen Stationen, die Wissenswertes über Quellen und Brunnen vermitteln. Und im Weißen Steinbruch gibt's einen einzigartigen Einblick in die Geologie des Strombergs.
Wälder und Seen Auch Zaberfeld ist Ausgangspunkt für Touren im Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Das am Badesee Ehmetsklinge gelegene Naturparkzentrum lädt dazu ein, sich mit den vielen Facetten der heimischen Flora und Fauna vertraut zu machen. Um die Ehmetsklinge herum führen mehrere Rundwanderwege mit unterschiedlichen Längen, etwa der Wanderdreiklang oder der Drei-Seen-Weg. Auf ihnen geht es entlang von Wasser, Wiesen, Wald und Weinbergen durch die traumhafte Landschaft zwischen Strom- und Heuchelberg.