Urform der Burgunderfamilie ist der Blaue Burgunder, auch Blauburgunder, Spätburgunder und Pinot Noir genannt. Beim Graubur gunder, früher als Ruländer bekannt, handelt es sich um eine Mutation. Der Weißburgunder ist eine Fortsetzung davon. Bis zu Beginn der Traubenreife lassen sich diese drei Burgundersorten kaum unterscheiden, mit zunehmender Reife entwickeln sie eigene Traubenfarben, Duft- und Geschmackskomponenten. In Frankreich heißt der Weißburgunder Pinot Blanc, in Italien Pinot Bianco. Auch in Österreich, der Schweiz oder Slowenien ist er verbreitet.
Urkundlich überliefert ist die Sorte seit dem 14. Jahrhundert. Mit burgundischen Mönchen kam sie aber wohl schon früher in den deutschen Südwesten und damit auch in die Region Heilbronn.
6181 Hektar oder knapp sechs Prozent der deutschen Rebfläche sind mit Weißburgunder bestockt. Seit Jahren beobachten wir einen stetigen Aufwärtstrend“, berichtet Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI). Seit 2001 habe sich die Rebfläche verdoppelt. Baden gilt mit 1600 Hektar als eine Hochburg, ebenso Rheinhessen und die Pfalz mit etwa 1589 und 1451, Württemberg liegt erst bei 250 Hektar.
Die Ansprüche des Weißburgunders an Boden und Klima sind hoch: Bevorzugt werden warme, tiefgründige und kräftige Böden sowie exponierte, trocken-warme Lagen. Im Anbau bereitet er wenig Probleme und kann bei langer Reifezeit hohe Mostgewichte erreichen. Im Glas präsentiert er sich blass bis hellgelb, im Duft zart und verhalten. Das Aromenspektrum erinnert an Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Citrus oder Ananas. Elegante Exemplare in der trockenen Geschmacksrichtung, mit frischer Säure und feiner Frucht sind ideale Menüweine; sie sind gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalb- und Schweinefleisch sowie Geflügel, oder einfach als gut gekühlte Terrassenweine.
Neben leichten Sommertropfen finden sich kraftvolle Abfüllungen – teils im Holzfass gereift – bis hin zur Auslese. Stark im Kommen sind, wohl wegen der milden Säure, Sekte aus Weißburgunder. kra
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