Weinverkauf weiter rückläufig

Allgemeine Krisen dämpfen die Konsumstimmung besonders bei Genussmitteln

Auch wenn es bei Festen und an manchen Theken nicht so aussehen mag: Fast überall wird weniger Wein verkauft. Foto: DWI

Überall wird weniger Wein getrunken. Dazu trage eine schlechte Verbraucherstimmung bei, wie Uwe Kämpfer von der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) meint. Dies gelte generell für den Konsum, aber insbesondere in der Genusskategorie Wein. Im Lebensmitteleinzelhandel sei dies besonders zu spüren. Als Gründe nennt er Rezession, Inflation, globale Krisen und die Kriege in Nahost und in der Ukraine.

Von Januar bis Juni wurden in Deutschland laut Marktforscher „Nielsen IQ Homescan Panels“ 3,9 Prozent weniger Wein gekauft als im Vorjahreszeitraum, bei deutschen Weinen betrug der Rückgang sogar 4,8 Prozent. Der Umsatzreduzierte sich im ersten Halbjahr allerdings nur um 0,9 Prozent für Wein gesamt, beziehungsweise 5 Prozent für deutschen Wein.

„Wie in den Jahren zuvor ist die Ursache für den deutlichen Rückgang vor allem die gesunkene Käuferreichweite“, erklärt Kämpfer. Die Anzahl Wein kaufender Haushalte sank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 42,8 Prozent deutlich gegenüber 45 Prozent im Vorjahreszeitraum. Ein Trend, der im ersten Halbjahr voranschritt. Weine aus dem Ausland waren hierbei etwas mehr betroffen als deutsche Weine.

Und auch in der mengen- und wertmäßigen Weinmarkt-Entwicklung sind die Unterschiede zwischen deutschem und ausländischem Wein geringer geworden: Während im Jahr zuvor ausschlieẞlich deutsche Weine Verluste erzielten, betrifft die Kaufzurückhaltung nun ausländische Weine gleichermaßen. Mengenmäßige Gewinner bei den ausländischen Weinen sind wie im Vorjahr die Weine aus Spanien (+0,9 Prozent), Italien (+1,8) und vor allem Frankreich (+3,4). Klarer Verlierer waren wie im Vorjahr die Weine der Neuen Welt, die sich in der Menge um 30,9 Prozent reduzierten. Im Wert war die Entwicklung ähnlich.

Deutscher Wein hat sich sowohl mengen als auch wertmäßig in den ersten sechs Monaten dieses Jahres noch etwas schwächer als ausländischer Wein entwickelt: Der Marktanteilsverlust in der Menge beträgt 0,4 Prozent und im Wert 1,5 Prozent.
kra