Die Bottwartaler Winzer legen uns einen Lemberger aus ihrer Platinserie ans Herz. Schon die kräftige rubionrote Farbe verheißt einen komplexen Rotwein. In der Nase entfaltet sich nach Röstaromen ein Strauß mit Süßkirsche, Pflaume, Zartbitterschokolade, Lakritze und Zigarrenkiste. Am Gaumen zeigt sich ein kräftiger Körper mit gut strukturiertem Tanningerüst und frischer, gut eingebundener Säure. Der Lemberger des Ökologischen Weinguts Schäfer-Heinrich aus Heilbronn zeigt einen feinen Duft, ist beerig und begeistert durch seine konzentrierte Frucht mit gut eingebundener Tanninstruktur. Ein vielschichtiger Wein mit viel Lagerpotenzial. Die aus Lemberger, Cabernet Sauvignon und Merlot komponierte Divinus Cuvée aus dem Weinkonvent Dürrenzimmern besticht durch intensive Aromen von Cassis, Brombeere und reifer Kirsche. Im Geschmack ist sie dicht, stoffig, kraftvoll. Der Abgang hält eine halbe Ewigkeit an.
Beim Bockstark der Nordheimer Privatkellerei Rolf Willy ist der Name Programm. Die aus Merlot, Syrah, Cabernet Cubin und Dornfelder komponierte tiefrote Cuvée erinnert in der Nase an schwarze Beeren, Süßholz, Kaffee und Bitterschokolade, zeigt sich im Mund vielschichtig, kräftig, mit straffem Tanningerüst und doch warm und lange am Gaumen. Der Cabernet Franc JS des Erlenbacher Weingut Schönbrunn hat Fülle, Rückgrat und Charakter. Er erinnert an Himbeere und Cassis, zeigt sich aber auch kräftig und körperreich mit einem Hauch von Veilchen und Röstaromen französischer Barriques. Von der Zeitschrift Selection bekam er 93 von 100 Punkten, fünf Sterne und damit das „Top Level Gold".
Von Kilian Krauth
Der Jahrgang 2022 wird in die Analen als Hitzejahrgang eingehen. Unterm Strich sind die Wengerter zufrieden: mit der Weinqualität, mit der Menge, aber nicht mit der wirtschaftlichen Situation.