Beim Christbaumkauf regionale Betriebe unterstützen

Bundesweit schmücken alljährlich rund 30 Millionen Tannen die Wohnungen zum Fest

Weihnachtsbäume aus regionalen Kulturen - wie hier in Oberstenfeld-Prevorst - werden immer beliebter. Vergangenes Jahr wurde bereits jede dritte Tanne bei einem heimischen Erzeuger gekauft. Foto: Archiv/Mugler

Bei den meisten Familien gehört er zu Weihnachten wie Plätzchen oder Geschenke: der Tannenbaum. Rund 30 Millionen Bäume finden alljährlich in der Bundesrepublik über Weihnachten ihren Platz in festlich geschmückten Wohnungen und Häusern. Und auch in diesem Jahr erwarten die Erzeuger wieder einen Zuwachs.

Moderater Preisanstieg Umfragen zufolge liegen 2023 hochwertige Weihnachtsbäume im Trend. Doch dafür müssen die Verbraucher in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Begründet wird die Preisanpassung mit der aktuellen Energiekrise, dem Fachkräfte-Mangel, der Inflation und den Klimawandel, die den Anbau von Jahr zu Jahr aufwendiger machen.

Gerade für heimische Erzeuger ist dies ein notwendiger Schritt, denn Pflege und Erhalt der Weihnachtsbaumkulturen erfolgen in Handarbeit. Für jeden Hektar müssen sie rund 80 Arbeitsstunden aufwenden. Immerhin braucht beispielsweise eine Nordmanntanne (sie ist bei den Verbrauchern am beliebtesten und somit der Verkaufsschlager) rund zwölf bis 14 Jahre, ehe daraus ein stattlicher Zwei-Meter-Baum wird. Die meisten Weihnachtsbäume werden übrigens neben betrieblich angebaut, ohne staatliche Förderung.

Wie der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger und der Verband natürlicher Weihnachtsbaum mitteilen, sei die Erhöhung aber moderat. So liege der Meterpreis für die Nordmanntanne bei 21 bis 29 Euro, für Blaufichten bei 13 bis 18 Euro und für Rotfichten bei zehn bis 15 Euro.

In beiden Verbänden werden Bäume in allen Größen und Preisklassen erzeugt. So lasse sich die hohe Nachfrage mit Erzeugnissen aus der heimischen Forstwirtschaft bedienen. Gerechnet wird 2023 in diesem Bereich mit einem Verkauf von rund 25 Millionen Exemplaren.

„Wer sich für einen echten Baum entscheidet, unterstützt die regionalen, naturnah wirtschaftenden Höfe und wichtigen Familienbetriebe in Deutschland, die wiederum wichtige Arbeitsplätze sichern“, betonen die beiden Verbandsvorsitzenden Eberhard Hennecke und Benedikt Schneebecke. Ein Appell, dem offensichtlich viele Weihnachtsbaumliebhaber Folge leisten. Immerhin wurde schon im vergangenen Jahr jede dritte Tanne bei heimischen Erzeugern gekauft.

Mit Topf und Ballen Dort steigt übrigens auch die Nachfrage nach Bäumen mit Topf und Ballen. 2022 entschied sich jeder zehnte Käufer für einen Baum, der sie nicht nur kurzfristig zur Weihnachtszeit erfreut, sondern langfristig seinen Platz im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon finden sollte.

Aus Sicht des Umweltschutzes ist dies - und der Kauf vor Ort ein Gewinn: Durch den Wegfall langer Transportwege wird so jede Menge CO₂ eingespart. Für die Verbraucher haben die beiden Experten einen wertvollen Tipp parat: Wer im Vorfeld genau ausmisst, wie groß der Baum sein darf, und den Durchmesser des Weihnachtsbaumständers im Kopf hat, der erspart sich nicht nur das lästige Einkürzen der Tanne, sondern trägt auch zu mehr Nachhaltigkeit bei. Apropos Nachhaltigkeit: Wie der Verband natürlicher Weihnachtsbäume bilanziert, bindet ein Hektar Weihnachtsbaumkultur 149 Tonnen CO₂ und 18000 Liter Wasser im Boden.

Viel Herzblut „Land- und Forstwirte stecken so viel Fleiß und Herzblut in jeden Baum wie nie zuvor. Außerdem steigt in der Gesellschaft angesichts aller Krisen und Engpässe wieder die Wertschätzung gegenüber dem Weihnachtsbaum als Symbol für Ruhe, Familie und Geborgenheit. Dies umso mehr, je hektischer die Zeiten werden“, so Benedikt Schneebecke.