Ittlingen: Elsenztaldorf wächst und wandelt sich

Die Gemeinde profitiert von der verkehrsgünstigen Lage und das Vereinsleben spielt im Ort eine große Rolle, die Verlegung der Durchgangsstraße L 592 auf eine neue Trasse ist geplant.

Ittlingen ist lebens- und liebenswert. Foto: Archiv/Kühl

Ittlingen hat bei der Bevölkerungszahl kräftig zugelegt. Dazu trägt neben dem neuen Baugebiet „Im Dieterstal“ die gute Verkehrslage mit Bahnanschluss bei. Die Ortsdurchfahrt hätten die Ittlinger aber gerne verlegt. Das Elsenztaldorf liegt am westlichen Rand des Landkreises Heilbronn. In der Gemeinde leben über 2500 Einwohner – ein Wachstum um etwa zehn Prozent im Lauf der vergangenen zehn Jahre. Ittlingen pflegt seit 1974 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Eppingen und Gemmingen. Seit August 2017 ist Kai Kohlenberger (parteilos) Bürgermeister.

Bildung und Kultur

Ittlingen verfügt über eine Grundschule und einen Kindergarten. Im Bürgerhaus befinden sich die Gemeindebibliothek und die Volkshochschule. Im Bürgerhaus und in der Festhalle neben dem Rathaus können kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden. Geprägt wird die Dorfgemeinschaft insbesondere durch ein sehr aktives Vereins- und Kulturleben. Größter Verein ist mit mehr als 500 Mitgliedern der 1892 gegründete Turn- und Sportverein Ittlingen.

Dort werden unter anderem die Sportarten Fußball, Turnen, Gymnastik und Zumba gepflegt. Außerdem gibt es im sportlichen Bereich den Tennisclub und den Tischtennisclub. Auf kultureller Ebene sind der Sängerbund Ittlingen, der Musikwanderverein Edelweiß und der Heimatverein engagiert. Der Sängerbund untergliedert sich in die Kinder- und Jugendabteilung, den Männerchor und das große Ensemble Pure Sound.

Tradition

Der Musikwanderverein führt ein Blasorchester und betreut die Bläserklasse an der Grundschule. Der Carneval-Club ICC Ittlinger Käfer hat sich die Pflege der Fastnachtstradition auf die Fahne geschrieben. Die Tanzensembles umfassen alle Altersklassen ab drei Jahre. Der Ittlinger Zumsel, ein alkoholisches Kultgetränk, das die Zumselweiber zur Fasnachtszeit zubereiten, hat es zu überregionaler Berühmtheit gebracht.

Zwei Stiftungen kümmern sich um gemeinnützige Zwecke. So hat sich die Alfred-Britsch-Stiftung der Förderung des Dorflebens verschrieben. Die Walter-Lörz-Stiftung fördert Vorhaben in den Bereichen Ökologie und Kultur. Ittlingen gilt als Kommune mit relativ geringen Steuereinnahmen. Trotzdem haben einige Firmen hier ihren Sitz. Neben Industrie und Handwerk spielt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Angebaut werden etwa Zuckerrüben, Getreide und Sonderkulturen wie Spargel.

Verkehr

Wie in vielen anderen Kommunen ist der Verkehr ein heiß diskutiertes Thema. Ittlingen ist Haltepunkt der S-Bahn Rhein-Neckar. Wie die anderen Kommunen im Elsenztal fordert Ittlingen aber seit Jahren, dass die S-Bahnen im Halbstundentakt fahren und nicht nur einmal pro Stunde. Nur etwa fünf Kilometer sind es bis zur Autobahn 6. Dies ist gleichzeitig aber auch eine Achillesferse.

Plan

Eines der zentralen Vorhaben der Gemeinde ist die Verlegung der Durchgangsstraße L 592 auf eine neue Trasse, die dichter an die Schiene heranrückt und somit weiter von der Wohnbebauung entfernt ist. So ist es im Gemeinde-Entwicklungskonzept Ittlingen 2035 vorgesehen.

Den bisherigen Werdegang des Konzepts wertet Bürgermeister Kai Kohlenberger als eine Erfolgsgeschichte. Jörg Kühl