Am Samstag, 19. September, ist Tag des Handwerks. Zu seinem Zehn-Jahr-Jubiläum findet der Aktionstag unter dem Motto „Wir wissen, was wir tun“ statt. In den vergangenen Monaten hätte dieser Satz kaum besser auf die Arbeit der Handwerkerinnen und Handwerker passen können. „Denn das Handwerk hatte einen erheblichen Anteil daran, Deutschland in der Corona-Pandemie am Laufen zu halten“, betont Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.Besondere Rolle Ob etwa als wichtiger Teil der Grundversorgung, als entscheidender Partner im Bereich Reinigung und Desinfektion oder durch die schnelle Entwicklung und Montage von Hygiene- und Sicherheitseinrichtungen – das Handwerk hat unter Beweis gestellt, dass es seine besondere Rolle zuverlässig wahrnimmt. Aber die Corona-Pandemie geht auch am Handwerk nicht spurlos vorüber. In diesen Tagen machen sich die Auswirkungen des langen Homeschoolings und des Ausfalls von Berufsorientierungsangeboten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen bemerkbar. Die Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen sind verzögert angelaufen und werden sich bis in den Herbst hinein fortziehen.
Bis zum 31. August verzeichnete die Handwerkskammer Heilbronn-Franken 1369 neue Lehrverträge – im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 9,6 Prozent. Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, ist trotzdem froh darüber, wie sich die Zahlen entwickelt haben: „Wir waren lange bei einem zweistelligen Minus, da ist diese Zahl schon ein kleiner Erfolg.“
Das Handwerk ist zuversichtlich, bis zum Jahresende an das Vorjahresniveau bei den Ausbildungsverträgen herankommen zu können. Dazu setzt es in den kommenden Wochen noch einmal alles daran, jungen Menschen die vielfältigen Berufs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk näher zu bringen und zu vermitteln, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe auch in Corona-Zeiten ungebrochen ist.
Freie Lehrstellen
Aber Eltern und Schulabgänger seien durch die Krise verunsichert. „Das hat den Trend zum Besuch weiterführender Schulen noch verstärkt“, meint Schnörr. Dabei gebe es doch gerade im Handwerk krisensichere Berufe. „Der Start in die Ausbildung ist auch nach dem ersten September noch möglich“, appelliert Schnörr mit Verweis auf rund 900 freie Lehrstellen in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer. Der Tag des Handwerks bietet ein gute Gelegenheit, für die Ausbildung im Handwerk zu werben. Die bundesweiten Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür, Straßenfeste oder Azubi-Speeddatings müssen jedoch ausfallen. Stattdessen wird der Tag des Handwerks online stattfinden, mit einem 24-Stunden-Video-Projekt, das ab Samstag, 19. September, im Internet unter tdh2020.de zu sehen sein wird. Besucher können sich auf der Aktionswebseite virtuell durch einen authentischen Tag im Handwerk klicken.
Zahlreiche Handwerker aus dem gesamten Bundesgebiet haben dazu Videos aus ihrem Arbeitsalltag zur Verfügung gestellt. In Form einer Uhr demonstrieren sie den Besuchern eindrucksvoll, dass das Handwerk zu jeder Zeit vollen Einsatz zeigt. anz
@Mehr über das Handwerk
www.handwerk.de
www.hwk-heilbronn.de