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Ratgeber: Auf vielen Smartphones gibt es einen Modus, der die Lesbarkeit vereinfacht

Damit das Touchdisplay die Nutzer nicht überfordert, gibt es mittlerweile Einstellungen wie „,einfache Ansicht“. Foto: Lumos sp/AdobeStock

Das Smartphone ist längst auch aus dem Alltag älterer Menschen nicht mehr wegzudenken. 63 Prozent der über 65-Jährigen können einer Studie von Bitkom Research zufolge SMS oder Messenger-Nachrichten verschicken. Und 44 Prozent wissen etwa, wie man Fotos und Videos mit dem Smartphone aufnimmt. Aber was ist, wenn es um das Finden und Erlernen neuer Funktionen geht? Und wie finden sich ältere Einsteiger zurecht, wenn die Menüs nicht enden wollen oder das Touchdisplay Kapriolen schlägt?

Anpassungen: Eine Möglichkeit ist das Anpassen des Smartphones. „Die meisten Hersteller bieten hierfür zwar keine spezielle Funktion. Aber es ist immer möglich, die Symbole und die Schrift in den Einstellungen anzupassen, wie auch die Tastatur“, sagt Timo Brauer vom Technik-Magazin „Inside-digital.de“. In Android 15, das seit Herbst 2024 verfügbar ist, gibt es erstmals den Modus „Einfache Ansicht“ (Einstellungen/Bedienungshilfen), der noch deutlich mehr bietet: Die spezielle Ansicht verbessert die Text-Lesbarkeit und vereinfacht Bildschirmlayout und -bedienung. Weil Hersteller das Android Betriebssystem oft anpassen, lässt sich mit Ausnahme von Pixel-Smartphones Googles nicht sicher sagen, auf welchen Geräten der Modus verfügbar ist. Im Zweifel erkundigt man sich vor dem Kauf.

Für viele eine Herausforderung: das Smartphone. Foto: Lukas Barth/dpa
Für viele eine Herausforderung: das Smartphone. Foto: Lukas Barth/dpa
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Kontrast: Auf Samsung Smartphones gibt es den vorkonfigurierten, sogenannten Einfach-Modus schon viel länger. „Das Handy verwendet dann eine Tastatur mit höherem Kontrast zur besseren Lesbarkeit und stellt Schrift und Symbole deutlich größer dar“, erklärt Timo Brauer. Bei iPhones gibt es auch einen einfachen Modus - aber noch nicht so lange. Er wurde mit iOS 17 eingeführt und heißt etwas sperrig „Unterstützender Zugriff“ (Einstellungen/Bedienungshilfen). Dieser Zugriff vereinfacht die Oberfläche und stutzt wichtige Funktionen aufs Wesentliche zurück. Davon profitieren auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Schaltflächen: Daneben gibt es zahlreiche Apps, die ein Smartphone seniorengerechter machen können. „Da gibt es vor allem die beiden Apps BIG Launcher und Elder Launcher, mit denen die Benutzeroberfläche von Android-Smartphones und -Tablets durch stark vergrößerte Schaltflächen und Texte ersetzt wird“, sagt Steffen Herget vom IT-Fachmagazin „,c,t“. Gleichzeitig vereinfachen die Apps die Menüstruktur. Beim „BIG Launcher“ etwa wird die Startseite auf sechs selbsterklärende Symbole reduziert. Zudem gibt es noch Keyboard-Apps, die für eine größere Tastatur sorgen und die Bedienung des so Smartphones erleichtern.

Anzeige: „Ein weiteres Hilfsmittel ist die Bildschirmlupe, über die nahezu alle Smartphones verfügen. Damit können Teile der Anzeige vergrößert werden“, erklärt Steffen Herget. Hilfreich sei zudem die bei vielen Smartphones verfügbare Verzögerung der Reaktionszeit nach Berührungen des Touchdisplays.

„Mit dieser Funktion kann die Zeit eingestellt werden, in der das Smartphone auf das Tippen reagiert“, sagt Herget. „Durch eine längere Verzögerung kann verhindert werden, dass Apps zum Beispiel versehentlich geöffnet werden.“ All diese Funktionen seien auch für iPhones verfügbar, teils aber mit anderen Bezeichnungen. Apple bietet bei neuen iPhones außerdem die Möglichkeit, Hörhilfen zu koppeln.

Sprachsteuerung: Geübtere Smartphone-Nutzer haben vor allem bei aktuellen Geräten auch die Möglichkeit, viele Funktionen mittels Sprachsteuerung zu regeln. „Das ist eine sehr praktische Möglichkeit, die Tastatur zu umgehen und funktioniert gut für die Suche im Adressbuch oder das Verfassen von Textnachrichten“, empfiehlt Herget.