Neue Horizonte eröffnen

Ein Dreirad kann die Mobilität erleichtern - gerade wenn diese durch ein körperliches Handicap eingeschränkt ist

Mobil trotz Handicap: Ein Dreirad erleichtert den Alltag und eröffnet seinen Nutzern neue Möglichkeiten. Foto: privat/Lutz

Dreiräder für Erwachsene sind auf den Straßen immer präsenter - und das aus gutem Grund. Schließlich bieten sie vielen Menschen mit Handicap eine gesteigerte Sicherheit. Längst beschränkt sich diese Gruppe nicht nur auf Senioren. Denn über ein Dreirad nachzudenken, hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun: Gesundheitliche Probleme kommen zwar vermehrt in Verbindung mit einem höheren Alter vor, allerdings wird mit einem stabilen e-Dreirad nicht nur das Seniorenalter angesprochen. Der Vorteil: Die gesteigerte Mobilität führt zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität im Alltag.

Vorzüge

Dreiräder gibt es in verschiedenen Ausführungen, wobei Modelle mit zwei Rädern hinten und einem Rad vorne am häufigsten anzutreffen sind. Allen gemeinsam ist jedoch ihre außergewöhnliche Stabilität. Volker Stinnes, Shopleiter der e-motion e-Bike Welt und des Dreirad-Zentrums Heilbronn, kennt die Probleme vieler seiner Kunden nur zu gut: „Sicheres Auf- und Absteigen ist für viele ältere Menschen oder Menschen mit Handicap eine Herausforderung, selbst wenn sie noch problemlos längere Strecken mit dem Fahrrad oder e-Bike fahren können.“ 

Feststellbremsen

Dreiräder sind mit Feststellbremsen ausgestattet, die ein sicheres Aufsitzen ohne das Risiko des Umfallens ermöglichen. Nach der Fahrt kann diese erneut aktiviert werden, um das Absteigen zu erleichtern. Benötigte Gehstöcke können bequem am Dreirad mitgeführt werden. Durch ihre erhöhte Stabilität bieten Dreiräder auch Menschen mit Gleichgewichtsproblemen die Möglichkeit, mobil zu sein. 

Unterstützung

Die meisten Modelle haben einen tiefen Einstieg, der das Ein- und Aussteigen erleichtert. Ein Elektromotor bietet zusätzliche Unterstützung beim Treten der Pedale, wodurch auch längere Touren oder der Wocheneinkauf mühelos bewältigt werden können. Dieser entlastet und unterstützt genau dann, wenn es benötigt wird, was für viele Menschen eine erhebliche Erleichterung darstellt. Dreiradfahren ist auch aus gesundheitlicher Sicht äußerst vorteilhaft. Abgesehen vom Schwimmen gibt es kaum eine gelenkschonende körperliche Aktivität als das Radfahren beziehungsweise Dreiradfahren. Ärzte empfehlen es sogar bei Osteoporose (Knochenschwund), da es das Herz-Kreislauf-System stärkt und zusätzlich dabei helfen kann, überschüssige Pfunde zu verlieren.

Keine Erlaubnis nötig

Für Einrichtungen zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen stehen Spezialräder zur Verfügung, die Betreuern ermöglichen, auch stark körperlich eingeschränkte Personen zu begleiten. Denn um ein Dreirad für Erwachsene im Straßenverkehr zu nutzen, ist weder eine Haftpflichtversicherung noch eine spezielle Erlaubnis erforderlich.
Selbstverständlich müssen jedoch die geltenden Verkehrsregeln beachtet werden und das gewählte Dreirad-Modell sollte für den Straßenverkehr geeignet sein. Dafür ist eine Beratung durch Experten unerlässlich. Das Wichtigste ist allerdings eine Probefahrt, um sicherzustellen, dass man sich wirklich wohl auf dem Dreirad fühlt.

anz