Mit Arzt an Bord

Sicher reisen im Alter

Jetzt noch mal reisen – aber sicher: Manche Veranstalter haben spezielle Seniorenreisen mit ärztlicher Begleitung im Programm. Foto: Mirko_Vitali/stock.adobe.com

Noch mal was von der Welt sehen, reisen, Exotik genießen – davon träumen viele Menschen im Rentenalter, wenn endlich Zeit ist, ferne Ziele anzusteuern. Das ist nun oft zwar eingeschränkt, aber grundsätzlich wieder möglich. Doch was ist, wenn man unterwegs krank wird? Diese Sorge kann die Reiselust ganz schön ausbremsen. Dabei gibt es mittlerweile Angebote, die genau diese Angst nehmen sollen: Der Arzt fährt oder fliegt dann einfach mit.

Voraussetzungen
Viele Veranstalter bieten ärztlich begleitete Reisen an. Sie achten auf Nonstop-Flüge, wählen ruhige, komfortable Hotels und planen Erholungsphasen ein. Eine gewisse Fitness wird dennoch vorausgesetzt: Den Koffer sollte man selber rollen können, gut zu Fuß sein und eventuelle chronische Erkrankung gut im Griff haben. Eingeschränkte Beweglichkeit oder ein erst kürzlich eingesetzter Herzschrittmacher können bei einigen Veranstaltern Ausschlusskriterien sein. Und Orte mit Höhenklima sind zum Beispiel für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein Wagnis.

Sicherheit

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Der begleitende Arzt übernimmt die Erstversorgung und bleibt Ansprechpartner im fremden Land. Foto: WavebreakmediaMicro/stock.adobe

Das Prinzip solcher Reisen ist einfach: Ein Arzt begleitet die Gruppe vom Abflug bis zur Rückkehr und ist während der Rundreise rund um die Uhr für Fragen da. Das schafft ein Gefühl von Sicherheit. Seriöse Anbieter beschäftigen in Deutschland approbierte Ärzte, die reisemedizinisch fortgebildet sind und regelmäßig an Auffrischungsschulungen teilnehmen. Manche von ihnen schließen für die Reisezeit ihre Praxis, andere werden erst im Ruhestand ärztliche Reisebegleiter. Der Arzt an Bord ersetzt jedoch nicht die reisemedizinische Beratung im Vorfeld des Urlaubs. Etwa acht Wochen vor dem Reisebeginn sollte man sich um mögliche Impfungen kümmern, damit genügend Zeit für den Aufbau eines Impfschutzes bleibt. Auch eine gute Auslandskrankenversicherung sollte man abgeschlossen haben.

Vertrauensperson
Der begleitende Arzt macht sich vor der Reise ein Bild, mit welchen gesundheitlichen Problemen im Urlaubsland zu rechnen ist und bereitet sich vor. Bei plötzlichen schwereren Erkrankungen oder Unfällen begleitet er den Patienten zum lokalen Kollegen oder ins örtliche Krankenhaus. Denn nach einer Notversorgung muss er jenen Ärzten das Feld überlassen, die eine nationale Zulassung haben. Aber er ist natürlich weiter Vertrauensperson und, ganz wichtig im fremden Land, deutschsprachig. dpa Karin Willen

Keine Pflege

Ärztlich begleitetes Reisen sollte nicht missverstanden werden. Dies ist keine Urlaubsform für schwer chronisch Kranke, Menschen mit starker Behinderung und Pflegebedürftige. Solche Erkrankungen und Einschränkungen erfordern intensivere Betreuung, worauf sich Anbieter wie die Caritas, das DRK oder der AWO Reisedienst spezialisiert haben. dpa

Aufrecht bleiben im Alltag

Gerade Haltung ist gut für den Beckenboden

Falsches Heben oder eine nachlässige Körperhaltung können zu einer Überlastung des Beckenbodens führen. Darauf weist die Deutsche Seniorenliga hin. Das Problem: Wird der Beckenboden im Alltag immer wieder überlastet, kann das dessen Muskeln schwächen – eine mögliche Folge ist ungewollter Urinverlust.

Der Rat zur Vorbeugung: Den Rücken möglichst gerade halten, ob beim Treppensteigen, beim Sitzen am Tisch oder auf der Toilette sowie beim Niesen, Husten oder Lachen. Hocken sei besser als Bücken, etwa beim Unkrautjäten im Garten. Hierbei geht man lieber in die Knie und hält den Rücken aufrecht. Auch beim Anheben einer Kiste sollte man in die Knie gehen, anstatt sich mit gestreckten Beinen und rundem Rücken nach vorne zu beugen.

Mit speziellen Übungen lässt sich der Beckenboden darüber hinaus gezielt trainieren. Unbemerkt und fast bei jeder Gelegenheit klappt die folgende Übung, die die Seniorenliga beschreibt: Die Muskeln im Beckenboden bewusst zusammenziehen, als würde man versuchen, auf der Toilette den Urinstrahl zu unterbrechen. Einschränkung: Während man wirklich uriniert, sollte man das nicht tun. dpa