Mit Wasserbüffeln auf du und du auf den Radwegen des Bottwartals

Projekt für Heimat, Mensch und Natur im Oberen Bottwartal - Attraktion für Radler und Wanderer

Man traut seinen Augen kaum. Zwischen Groß- und Kleinbottwar tummeln sich auf den Wiesen entlang des Radwegs Wasserbüffel. Fotos: Nature-Life

Wer das Bottwartal zwischen Groß- und Kleinbottwar erwandert oder mit dem Rad erkundet, der mag sich verwundert die Augen reiben, denn zu sehen gibt es ein nicht alltägliches Bild: Auf den Wiesen entlang des Strecke, rechts und links des Flusses, tummeln sich tatsächlich Asiatische Wasserbüffel. Den gehörnten Rindviechern beim stoischen Grasen oder beim vergnügten Suhlen in von Menschenhand ausgehobenen Wasserkuhlen zuzusehen, ist das reinste Vergnügen.

Nature-Life Dass die ursprünglich in Asien beheimateten Wasserbüffel in der Region eine neue Heimat gefunden haben, ist zwei Männern zu verdanken: Claus-Peter Hutter, Präsident der Stiftung Nature-Life, und Gerhard Fahr. Beide haben es nach langem Hin und Her mit den Behörden 2019 geschafft, sechs asiatische Büffel von Überlingen am Bodensee an die Bottwar zu bringen. Auf rund zwölf Hektar Fläche haben sie ein Naturschutzprojekt ins Leben gerufen – und dafür sogar einen Verein für Landschaftspflege und Naturschutz gegründet. 

Ziel des Projektes für Heimat, Mensch und Natur ist es, das durchdringende Schilfgras einzudämmen sowie neuen Lebensraum für Vögel und Insekten zu schaffen. Dafür braucht es die robusten, anpassungsfähigen und genügsamen, für eine extensive Haltung auf Feuchtgrünland bestens geeigneten Tiere. Die haben sich in den vergangenen zwei Jahren nicht nur gut eingelebt, sondern auch schon vermehrt. Außerdem zeigt das im vergangenen Jahr vom Schwäbischen Heimatbund mit dem Kultur-Landschaftspreis ausgezeichnete Projekt bereits erste gute Ergebnisse.

Kreuchen und Fleuchen Überall auf den Wiesen entlang der Bottwar brummt und summt, kreucht und fleucht es: Libellen, Zauneidechsen, Ringelnattern und Sumpfheuschrecken tummeln sich dank der Wasserbüffel wieder auf den Grünflächen. Zur Biodiversität trägt vor allem der Dung der Rinder bei: Auf den Fladen krabbeln Fliegen, Käfer und andere Insekten, die Vögeln wie Staren und Wasserrallen als willkommene Nahrung dienen. Und die von Menschenhand gegrabenen Wasserlöcher, kleine Feuchtbiotope, haben zwischenzeitlich allerlei Amphibien angelockt.