Stadt Bad Friedrichshall: Corona-Virus infiziert Stadtsäckel

Minus von rund drei Millionen Euro kann im neuen Haushalt 2021 ausgeglichen werden

Das St. André’sche Schlösschen steht in diesem Haushaltsjahr auf der Investitionsliste. Das ortsbildprägende Gebäude soll saniert werden. Foto: privat

Rückblickend konnte Anfang vergangenen Jahres keiner wissen, was da auf die Stadt Bad Friedrichshall zukommen würde. Zwar stellte sich im Haushalt 2020 die Finanzsituation der Salzstadt als schwierig dar, doch Kreditaufnahmen waren nicht vorgesehen, obwohl Investitionen für über neun Millionen Euro geplant waren. Grundstücksverkäufe in der Oberen Fundel bewahrten Bad Friedrichshall vor einem Minus im Gesamtergebnis und brachten eigentlich einen Überschuss von 1,2 Millionen. Doch dann kam eine Großwetterlage namens „Corona-Virus“, und die finanzielle Lage ist eine gänzlich andere.  Grundstücksverkäufe   Dass die Stadt im Jahr 2021 dennoch ohne Kreditaufnahme auskommt, liegt an den hohen Erlösen durch den Verkauf von Grundstücken und Gebäuden in Höhe von neun Millionen Euro, welche besonders durch Verkäufe in den Baugebieten Obere Fundel und Neuenstadter Straße entstanden sind.                   

Einmaleffekte

Diese führen dazu, dass das Minus aus dem laufenden Betrieb wenigstens in ein positives Gesamtergebnis von 430 000 Euro umgewandelt werden kann. Dies sind aber Einmaleffekte, ohne Wiederholung in den kommenden Jahren.

Der Gesamthaushalt, der Einnahmen und Ausgaben laufender Verwaltungstätigkeit gegenüberstellt, wird 2021 ein Minus von knapp zwei Millionen Euro aufweisen. Rechnet man Einnahmen und Ausgaben für Investitionen dagegen, entsteht schlussendlich ein Überschuss von 230 000 Euro.

- Laufender Haushalt: Erträge in Höhe von 50,5 Millionen Euro (Gewerbesteuer, Grundsteuer, Einkommenssteuer, Schlüsselzuweisungen usw.) stehen Aufwendungen in Höhe von 52,4 Millionen Euro gegenüber, Aufwendungen für Personal, städtische Dienstleistungen und für Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Friedhöfe oder Anlagen für Sport und Verkehr sowie Kreisumlage.

- Investitionen: Die geplanten Investitionen belaufen sich auf insgesamt 11,6 Millionen Euro. Investitionen sind dabei beispielsweise die Erschließung der neuen Baugebiete, die Sanierung des St. André’schen Schlösschens, Sanierung der Glück-Auf-Halle, der Bahnbrücke in Untergriesheim, der Ausbau der Saline 1 bis 5, Neubau eines Kindergartens in Kochendorf, Ausgleichsmaßnahmen für die Obere Fundel, Sanierung der Bahnhofstraße und die Ausrückwache Süd.

- Düstere Prognose: Die Verschuldung der Stadt liegt zum Jahresende 2020 bei 4,1 Millionen Euro, im Gegensatz zum vergangenen Jahr in Höhe von 5,3 Millionen. Euro. Die gute Nachricht dabei ist, dass 2021 keine Kredite aufgenommen werden müssen und die Schulden weiter abgebaut werden, doch die Prognose für 2022 sieht da schon düsterer aus.

- Durch die mangelnde Liquidität wird im Jahr 2022 mit einem Finanzierungsbedarf von 4,8 Millionen und 2023 mit einer Millionen Kreditaufnahme gerechnet. Der Schuldenstand steigt dann von knapp über fünf Millionen Euro Ende 2020 auf schätzungsweise 7,5 Millionen Euro Ende 2024. sta

Kein Theater bis Ende März

Die Badische Landesbühne Bruchsal (BLB) hat aufgrund der unverändert dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie die Einstellung des Spielbetriebs bis zum 31. März verlängert. Die Proben für die nächsten Premieren, die schon seit Mitte Dezember 2020 ruhen, werden auch im Februar nicht wieder aufgenommen, und die Kurzarbeit für einen Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird fortgesetzt. Ob ab März 2021 wieder geprobt werden kann, soll erst im Februar entschieden werden.

Mit „Halbe Wahrheiten“ von Alan Ayckbourn, „Kunst“ von Yasmina Reza und „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“ von Astrid Lindgren wurden im November drei Inszenierungen fertiggestellt, von denen es bisher noch keine Vorstellungen gab, erklärte Intendant Carsten Ramm. „Wir wären froh, diese Stücke ab April endlich zeigen zu können.“ Große Hoffnungen ruhen auf dem Frühjahr und Sommer: „Wir gehen davon aus, dann unter freiem Himmel wieder mehr spielen zu können.“ sta

VERANSTALTUNGSKALENDER STADT BAD FRIEDRICHSHALL

Januar/Februar

Do. 21.01.; 14.00 Uhr; Wochenmarkt; Stadt Bad Friedrichshall; Rathausvorplatz, Rathausplatz 1
Di. 26.01.; 18.00 Uhr; Bau- & Umweltausschuss; Stadt Bad Friedrichshall; Jahnhalle, Badstr. 10
Do. 28.01.; 14.00 Uhr; Wochenmarkt; Stadt Bad Friedrichshall; Rathausvorplatz, Rathausplatz 1
Di. 02.02.; 18.00 Uhr; Verwaltungs- & Werksausschuss; Stadt Bad Friedrichshall; Jahnhalle, Badstr. 10
Do. 04.02.; 14.00 Uhr; Wochenmarkt; Stadt Bad Friedrichshall; Rathausvorplatz, Rathausplatz 1
Di. 09.02.; 18.00 Uhr; Gemeinderatssitzung; Stadt Bad Friedrichshall; Jahnhalle, Badstr. 10

Eventuelle weitere Termine auf www.friedrichshall.de