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Eltern müssen sich auch um sich selbst kümmern

Warum Mütter und Väter sich an erste Stelle setzen sollten

Gemeinsam im Freien: Eltern sollten nicht nur mit, sondern auch für ihre Kinder spielen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

Kinder haben Bedürfnisse und Eltern die Aufgabe, sich darum zu kümmern. Das kann dazu führen, dass Eltern ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Dabei wäre es für sie und das Kind besser, wenn sie sich selbst auch umsorgen.

Eigene Bedürfnisse Helfen könnte dabei eine Methode aus der Psychotherapie: „Reparenting ist eine Technik, die in der Therapie verwendet wird, bei der Erwachsene daran arbeiten, ihre eigenen emotionalen und physischen Bedürfnisse zu erfüllen, die in ihrer Kindheit nicht erfüllt wurden“, erklärt Psychotherapeutin Jade Thomas im Magazin „Psychologies“ (UK-Ausgabe, November 2024). Dazu gehören Zuwendung, Sicherheit, Gefühle zu regulieren, Mitgefühl, aber auch Grenzen. Wie können Eltern das konkret nutzen?

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Thomas rät: „Wenn Sie merken, dass Sie verärgert, frustriert oder emotional sind, stellen Sie sich reflektierende Fragen. Was passiert um mich herum, das mich so fühlen lässt? Warum reagiere ich auf diese Weise?“

Spaß haben Es geht darum, auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu achten, was nicht immer einfach ist. Auch wenn es simpel klingt: „Regelmäßiges Trinken und Essen sowie das Wahrnehmen und Reagieren auf die eigenen Gefühle kann hilfreich sein“, erklärt die Psychologin Emma Hepburn. Kinder müssen spielen. Es ist elementar für ihre Entwicklung. Aber Erwachsene? Auch für die ist es wichtig, Spaß zu haben. Das kommt aber oft zu kurz. Das Spielen hilft, Stress abzubauen, die Gehirnfunktion zu verbessern, die Kreativität zu steigern, Beziehungen zu verbessern und soziale Fähigkeiten zu fördern. Hepburns Tipp: Aktivitäten planen, auf die man sich freuen kann, wie Minigolf oder Karaoke. Allein das sei schon ein Stimmungs-Booster.

Diese Reparenting-Methoden helfen den Expertinnen zufolge dabei, dass man seine eigenen Gefühle besser steuern kann. Dies sorgt wiederum dafür, dass es Eltern sowie ihren Kindern gut geht.                           dpa


Sorge, dass jemand seelisch leidet? So spricht man es an

Wer sich Sorgen um jemanden macht, dem es mental nicht gut geht, möchte am liebsten Lösungen anbieten. Doch Ratschläge nach dem Motto: „Du musst das und das machen, dann geht es dir wieder besser“ sind meist nicht zielführend, erklärt Psychologe Rolf Schmiel. Vielmehr führe das beim Gegenüber häufig zu zusätzlichem Druck und Frustration. Empathie und Anteilnahme sind für die meisten Betroffenen der bessere Weg. Indem man etwa liebevoll nachfragt: „Wie geht es dir eigentlich? Du wirkst in letzter Zeit so angespannt.“ Denn oft ist der Betroffene in seinem Kopf gefangen. Sprechen ihn mehrere Menschen darauf an, merkt er vielleicht, dass er besser für sich sorgen sollte.                       dpa