Sind Sie manchmal fasziniert davon, wie unterschiedlich ein Morgen sein kann? Während Sie sich am Wochenende nochmals mit Kaffee, Buch und innerer Ruhe ins Kissen fallen lassen, sind an einem Arbeitstag Zeitnot und Anspannung angesagt. Doch wir können uns auch mit wenig Zeit etwas mehr Ruhe in den Morgen holen, sagt Inga Heckmann, Yogalehrerin und Autorin („Das kleine Buch vom guten Morgen").
Frau Heckmann, wie machen wir uns den Morgen schöner - auch an Tagen mit wenig Zeit?
Inga Heckmann: Es kommt schon auf den Abend davor an. Deshalb empfehle ich, schon da für Entspannung zu sorgen. Und zwar nicht, indem man vor dem Fernseher versackt. Das ist in Maßen in Ordnung. Aber eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen sollte man das Nervensystem beruhigen, das vom zurückliegenden Tag aufgepeitscht ist. Dafür eignen sich eine entspannende Yogapraxis oder eine Atemübung. Wenn man darauf nicht steht, kann man ein gutes Buch oder Gedichte lesen, einen Podcast hören - kurz: irgendetwas tun, das die Seele nährt. Das sorgt für einen besseren Schlaf, der den Zustand am Morgen grundlegend beeinflusst.
Wenn wir nun vom Abend zum Morgen gehen - wie wird der Start in den Tag besser?
Heckmann: Gerade wenn man kein Morgenmensch ist, ist es umso wichtiger, sich sanft aufwecken zu lassen. Man kann seinen unsanften Handywecker durch einen Lichtwecker ersetzen, der einen mit einem imitierten Sonnenaufgang, Vogelgezwitscher oder Musik weckt.
Das A und O sind auch Morgenrituale, die uns mit Motivation und Energie versorgen. Je konsequenter wir sie pflegen, desto mehr Verknüpfungen bilden sich im Gehirn. Das Gehirn und der Körper wissen dann: „Jetzt kommt etwas Schönes und ich werde wach."
Haben Sie ein Beispiel für so ein Morgenritual?
Heckmann: Es gibt einfache Atemübungen, die man noch im Bett machen kann, um wach zu werden. In der Schmetterlingshaltung etwa schläft man nicht so schnell wieder ein: Dafür legt man sich das Kissen unter den Kopf und stellt die Füße auf, sodass die Knie im rechten Winkel angewinkelt sind. Nun lässt man beide Knie nach außen fallen. Dann legt man die rechte Hand auf den unteren Bauch und die linke auf den oberen - und atmet erst tief und lang in den Bauch und dann in den Brustkorb. Die Hände sorgen dafür, dass man den Atem gut spürt. Das wiederholt man fünf bis zehnmal. Diese Übung steigert den Puls, erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und dehnt die Atemmuskulatur im Brustkorb, in den Flanken und um den Schultergürtel - wir werden wach. dpa
Hier leben die glücklichsten Deutschen
Mecklenburg-Vorpommern schneidet am schlechtesten ab
Die glücklichsten Menschen in Deutschland leben einer Studie zufolge weiterhin in Schleswig-Holstein. Daran hätten auch die Corona-Pandemie, Kriegsängste und die Inflation nichts geändert, heißt es im jüngst vorgestellten „Glücksatlas 2022". Am anderen Ende des Länder-Rankings steht als „unglücklichstes Bundesland" Mecklenburg-Vorpommern. Auf einer Skala von null („völlig unzufrieden“) bis zehn (,,völlig zufrieden") liegt Schleswig-Holstein demnach bei 7,14 Punkten und sein östlicher Nachbar bei 6,35 Punkten. Auf dem zweiten Platz des Länder vergleichs liegt Bayern (7,06 Punkte), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (6,98 Punkte).
Auch wenn sich im Ost-West-Vergleich der Glücksabstand wieder leicht vergrößert habe, liegen Brandenburg (Rang 5) und Sachsen-Anhalt (Rang 9) aktuell im Mittelfeld, Sachsen (Platz 10), Thüringen (Rang 13) und Berlin (Rang 15) auf den hinteren Plätzen. Die Daten für den „Glücksatlas 2022" stammen den Angaben zufolge aus insgesamt elf Befragungen von 11 450 repräsentativ ausgewählten Menschen ab 16 Jahren. Die Interviews fanden zwischen Januar und Oktober dieses Jahres statt. Insgesamt ist die Lebenszufriedenheit der Deutschen demnach in den vergangenen Monaten wieder gestiegen. Nach dem Ende der meisten Corona-Maßnahmen im Frühjahr habe sich das Glücksniveau wieder leicht erholt, sagte der Freiburger Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen. dpa