Evangelische Stiftung Lichtenstern: Spatenstich für inklusives Wohnen

Neubauprojekt in Neckarsulm vereint inklusives Wohnen für Menschen mit Handicap und Gemeinderäume unter einem Dach – ein wichtiger Beitrag zur sozialen Infrastruktur und gelebter Inklusion

Mit dem ersten Spatenstich haben die Bauarbeiten für das inklusive Wohnbauprojekt in der Friedrichstraße offiziell begonnen. Foto: snp.

Ein neues Angebot in besonderer Wohnform für Menschen mit Handicap schließt eine Versorgungslücke in Neckarsulm, setzt neue Maßstäbe bei der Inklusion und stärkt die soziale Infrastruktur in der Großen Kreisstadt. Am früheren Standort des evangelischen Gemeindehauses in der Friedrichstraße 49 entsteht ein gemischt genutzter, barrierefreier Neubau, der inklusiven Wohnraum und Räume für die Arbeit der Evangelischen Stadtkirchengemeinde unter einem Dach vereint. Mit dem ersten Spatenstich erfolgte jetzt der Baustart.

Unternehmen aus der Region

Lichtenstern

Die Federführung und Leitung des Wohnbauprojekts liegt in den Händen der Evangelischen Stiftung Lichtenstern, die das Grundstück von der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm erworben hat. „Wir bieten hier Menschen mit Handicap aus Neckarsulm und Umgebung die Möglichkeit für eine echte Wohngemeinschaft mitten in der Stadt. Damit senden wir auch ein positives Signal ins Stadtquartier“, so Pfarrerin Sybille Leiß.

„Wir freuen uns riesig“, bestätigte Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel. „Das ist ein Wohlfühl-Projekt. Da steckt Herzblut drin.“ Die Baubürgermeisterin erinnerte an die Ursprünge des Projekts. Bei einem Bürgermeisterseminar gab Mösel ihrem damaligen Löwensteiner Amtskollegen und Vorstandsmitglied der Stiftung Lichtenstern, Klaus Schifferer, den Impulshinweis zum zentral gelegenen Grundstück in der Friedrichstraße.

Für die Evangelische Stadtkirchengemeinde markiert der Baubeginn „einen bedeutenden Schritt nach vorn.“ Für den geschäftsführenden Pfarrer Georg Schirkonyer ist „der Neubau ein Zeichen für christliche Nächstenliebe. Menschen aus allen Lebensbereichen sollen hier heimisch werden“. Er freute sich auch, dass die vorgesehenen Räume für die Kirchengemeinde „größer werden als geplant“.

Der Neubau umfasst drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss in einem umbauten Raum von rund 4000 Kubikmetern. Die Bruttogeschossfläche beträgt 1270 Quadratmeter. Die Stadtkirchengemeinde erhält im Erdgeschoss eine Fläche von 270 Quadratmetern mit Gruppenraum. In den beiden Obergeschossen und im Sattelgeschoss entstehen auf einer Nettoraumfläche von 760 Quadratmetern drei Wohnungen für Wohngruppen mit insgesamt 16 Personen. Das Angebot richtet sich an Menschen mit Unterstützungsbedarf.

Unternehmen aus der Region

Denkbar wären für sie auch Netzwerke mit Neckarsulmer Unternehmen, die in Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Lichtenstern Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap anbieten. „Das wäre ideal“, wirbt Leiß für entsprechende Unterstützung.

Win-win-Situation

Das neue Gebäude soll bis Ende 2026/ Anfang 2027 fertiggestellt sein. Das ist laut Mösel eine klassische „Win-Win-Situation“ für alle: Die Evangelische Stiftung Lichtenstern erhält die Chance zum weiteren wohnortnahen, inklusiven Angebot für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Das Vorhaben ergänzt die städtische Infrastruktur um ein inklusives Wohnangebot. Und die Evangelische Stadtkirchengemeinde kann neue Gemeinderäume errichten.

„Damit geben wir der Stadtkirchengemeinde eine feste Heimat in der Innenstadt und sichern den Gemeindestandort.“
snp

Weniger Mitglieder

Wie die Kirchen in Deutschland ist auch die Evangelische Kirche in Baden-Württemberg gezwungen, ihren Immobilienbesitz umzustrukturieren. Die Gründe: sinkende Mitgliederzahlen infolge des demografischen Wandels und die Finanzen. In diesem Rahmen müssen die Kirchen nicht oder wenig genutzte Gebäude verkaufen oder für neue, gemischte Nutzungen umwandeln.
snp

Fairer Schokolade auf der Spur

Wissenswertes und Kurioses rund um die Schokolade erfahren Teilnehmer bei einer etwa 90-minütigen, interaktiven Tour durch Neckarsulm am Mittwoch, 8. Oktober, 17.30 Uhr. Treffpunkt ist der Weltladen in der Schindlerstraße 8.

Zu der Veranstaltung „Walk & Talk: Der fairen Schokolade auf der Spur“ laden die Fairtrade-Stadt, der Weltladen und der Verein Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg ein.

Wie und wo wird Kakao angebaut? Wie sieht die Wertschöpfungskette aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die bäuerlichen Betriebe? Warum müssen noch immer Kinder im Kakaoanbau schuften? Welche Rolle spielen Siegel und Fairer Handel? Antworten geben Experten von Oikocredit an verschiedenen Stationen. Eine Schokoladenverkostung mit Eberhard Schell rundet die Tour ab. Dieser fertigt Schokoladen und Pralinen auf handwerklicher und nachhaltiger Basis. Dabei legt Schell Wert auf höchste Qualität, Umweltschutz und die gerechte Bezahlung der Kakaobauern. Die Tour kostet acht Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung per E-Mail an winfried.vogt@kabelbw.de oder unter Telefon 0176 9616063.
snp