Bei der zentralen Einwohnerversammlung in der Ballei informierte die Stadt ihre Bürger über die aktuellen kommunalpolitischen Entwicklungen und Herausforderungen. Etwa 200 Besucher nutzten die Gelegenheit, aus erster Hand das Wichtigste zu erfahren.
„Die Zeiten bleiben auch künftig bewegt, und die Herausforderungen werden mit Sicherheit nicht weniger“, erklärte OB Steffen Hertwig. Mit dem neuen Gemeinderat und der Wiederwahl von Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel als technische Beigeordnete seien„die Entscheidungspositionen in unserer Stadt für die nächsten Jahre konstant besetzt“, stellte Hertwig fest. „Und auch ich werde mich weitere acht Jahre mit vollem Einsatz für die Entwicklung unserer Stadt einsetzen.“
Große Bandbreite Die Bandbreite der städtischen Aufgaben ist groß. Rund 40 Minuten lang erläuterten Hertwig und Mösel die wichtigsten Punkte zu den Themen Finanzen, Planung des Bürgerparks auf dem Aquatoll-Gelände, Sanierung Ernst-Freyer-Bad, Neugestaltung des Schlossplatzes (ehemaliges WG-Areal), Wohnbauentwicklung, Entwicklungen im Kita-Bereich und Neubau einer Unterführung als Ersatz für den stillgelegten Bahnübergang Neckarstraße. Im Vordergrund der Einwohnerversammlung stand aber der Austausch mit den Bürgern. Sie konnten die Verwaltungsspitze sowie die Sprecher der Fraktionen und Gruppierungen im Gemeinderat befragen.
Lehrschwimmbecken Die Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Wilhelm-Maier-Schule bleibt ein Wunsch von OB Steffen Hertwig und dem Gemeinderat. Die Maßnahme wurde nicht „ad acta“ gelegt, wie eine Einwohnerin befürchtete. Auch über ein Lehrschwimmbecken als zusätzliches Angebot im Aquatoll Sportbad wurde diskutiert. Beide Projekte seien zwar wünschenswert, hätten aber derzeit keine Priorität.
Schutzräume Nicht geplant ist es, neue Bunker oder Schutzräume einzurichten.
„Wir setzen stattdessen auf Notfalltreffpunkte“, verdeutlichte der OB. Diese dienen in Krisensituationen als Anlaufstellen für die Bevölkerung. Mögliche Krisensituationen sind etwa extreme Wetterlagen, flächendeckende Stromausfälle oder Cyber-Angriffe. In solchen oder ähnlichen Fällen erhalten Bürger in den Notfalltreffpunkten Infos zur aktuellen Situation, Erste Hilfe oder Hilfsgüter. In Neckarsulm werden fünf Notfalltreffpunkte in öffentlichen, zentral gelegenen Gebäuden - etwa der Ballei eingerichtet. Außerdem soll das Sirenennetz modernisiert, erweitert und digitalisiert werden.
Glasfasernetz Die Deutsche GigaNetz GmbH (DGN) baut das Glasfasernetz in Neckarsulm eigenwirtschaftlich aus. Mit dem Ausbau in Obereisesheim und im östlichen Stadtgebiet hatte die DGN zwei Bauunternehmen beauftragt, die beide insolvent sind. Inzwischen wurden zwei neue Baupartner verpflichtet, die das Projekt fortsetzen.
In zähen Auseinandersetzungen mit der DGN habe die Stadt darauf gedrungen, dass das Unternehmen beschädigte Straßen wieder instand setzt und offene Gräben schließt. Dies soll nun in Obereises heim, Dahenfeld, Amorbach und im Neuberg geschehen.
Dann folgt der Glasfaserausbau in der Viktorshöhe und in der Kernstadt. Laut Zeitplan der DGN soll der Ausbau im gesamten Stadtgebiet bis 2026 abgeschlossen sein.
B27 Der vierspurige Ausbau der B27 zwischen der Autobahn-Anschlussstelle und dem Verkehrsknoten Amorbach wird als Maßnahme des Bundes vom Regierungspräsidium Stuttgart geplant. Bei der Vorplanung werden unterschiedliche Trassenvarianten untersucht. Auch Planungsvarianten der Stadt werden mit einbezogen. Der Bund entscheidet dann, welche Ausbauvariante für die Vorplanung ausgewählt wird.
Einkaufszentrum Über die Zukunft des Eikaufszentrums Hohenloher Straße befindet sich die Schwarz Gruppe als Eigentümerin nach Angaben von Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel noch in der hausinternen Abstimmung. Geplant ist es, das Center neu zu strukturieren. Die Pläne werden vermutlich im ersten Quartal 2025 öffentlich vorgestellt. snp