Neubau der Franz-Binder-Verbundschule in Neckarsulm: Kosten für Projekt bleiben stabil

Der Neubau der Franz-Binder-Verbundschule ist fast fertig und liegt trotz einiger zusätzlicher Kosten im Zeit- und Budgetrahmen. Die Einweihung ist für 19. Juli geplant

Liegt kostenund zeitmäßig im Plan: der Neubau der Franz-BinderSchule in Neckarsulm. Foto: Ralf Seidel

Bereits drei Monate vor der Einweihung stehen die endgültigen Baukosten für die Franz-Binder Verbundschule mit Sporthalle fest. Stadt und Generalübernehmer haben sich auf einen letzten Nachtrag geeinigt. Der Gemeinderat muss dem noch zustimmen.

Die Gesamtausgaben liegen nun bei 49,4 Millionen Euro und damit sechs Prozent über dem vorgesehenen Betrag. In der Schlussrechnung enthalten sind die Planungsleistungen sowie die schlüsselfertigen Bauleistungen für die Errichtung der Schulgebäude und der Sporthalle, außerdem sämtliche Außenanlagen und fast die komplette Innenausstattung mit Ausnahme der EDV-Technik.

Gutes Ergebnis „In Zeiten explodierender Baupreise und Materialknappheit ist das ein hervorragendes Ergebnis. Damit zeigt sich, dass es richtig war, den Auftrag an einen Generalübernehmer auszuschreiben“, erklärt Oberbürgermeister Steffen Hertwig. Unerwartete Mehrausgaben für die Entsorgung von Bodenmaterial und für das Fundament sowie eine Reihe von nachträglichen Zusatzanforderungen sind verantwortlich dafür, dass der vereinbarte Festpreis von 46,6 Millionen Euro nicht ganz eingehalten werden konnte.

Mitte 2021 hatten die Stadt und die Peter Gross Hochbau den Generalübernahmevertrag für Planung und Bau von Verbundschule und Sporthalle geschlossen. Dem vorangegangen waren eine detaillierte europaweite Ausschreibung und ein entsprechendes Vergabeverfahren. „Im Grunde haben wir eine funktionsfähige Schule mit der gesamten Planung aller Fachbereiche und einer Vielzahl von Material-, Oberflächen- und Ausführungsstandards beschrieben“, Baubürgermeisterin erklärt Dr. Suzanne Mösel. Ein bereits realisiertes Vergleichsobjekt gibt es nicht, da das Neckarsulmer Modell Werkrealschule, Gemeinschaftsschule und Realschule unter einem Dach vereint. Es ist ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg.

Die Vergabesumme für den Hauptauftrag von 46,6 Millionen Euro erhöhte sich durch vier Nachträge. Diese wurden notwendig, weil sich im Verlauf von Planung und Bauausführung mehrere Änderungen ergeben haben. So hat die Stadt nach den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie etwa nachträglich eine Einzelraumlüftung in Auftrag gegeben. Dazu kommen Änderungen bei Schallschutz, Vorbeugung von Vandalismus oder Ergänzungen im Bereich der Löschwasserversorgung. Solche Details ließen sich ohne Kenntnis des Entwurfs nicht im Vorfeld festlegen. Für belastetes Erdmaterial und Betonreste ergaben sich Mehrausgaben von rund 1,2 Millionen Euro, eine Kampfmittelsondierung und die geänderte Gründung des Gebäudes summieren sich auf 310 000 Euro. Grundsätzlich gilt: Das Baugrundrisiko kann nicht dem Bauunternehmer aufgebürdet werden. Zusammen mit dem vierten und letzten Nachtrag von 1,1 Millionen Euro ergibt sich ein Plus von 2,8 Millionen Euro. Die ursprünglichen Forderungen des Generalübernehmers lagen bei rund fünf Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hat diese Forderungen geprüft und sich am Ende mit dem Bauunternehmen auf den nun vereinbarten Kompromiss geeinigt. Damit sind alle Forderungen abgegolten.

Dreigeteilt
Die Franz-Binder-Verbundschule gliedert sich in drei Gebäudeteile: das viergeschossige Clustergebäude als eigentliches Schulgebäude, das dreigeschossige Mensagebäude als Eingangsbau und die zweigeschossige, dreiteilige Sporthalle, die als Ersatz für die alte Sulmturnhalle neu gebaut wird. Für den Bau hat das Regierungspräsidium gart Stutt-Schulbau-Fördermittel von 9,1 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
snp

Einweihung

Die Franz-Binder Verbundschule mit Sporthalle soll am Freitag, 19. Juli, eingeweiht werden. Am Tag darauf, Samstag, 20. Juli, kann die Bevölkerung das neue Schulgebäude bei einem Tag der offenen Tür besichtigen. Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan, auch in Zeiten der Baumaterial-Knappheit konnte in Neckarsulm weitergearbeitet werden. Auch die in der Ausschreibung definierten Qualitätsansprüche werden bislang eingehalten.
snp