Die Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm: Zurück zur Normalität

Anzahl der Einsätze, Anstieg der Brandfälle und technische Hilfeleistung

Reinhold Gall (rechts) und der stellvertretende Jugendwart Tim Zartan WolfFoto: snp mann (links) überreichen die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr gang Kühne und Dominik Häberlen.

NECKARSULM Gemessen am Rekordeinsatzjahr 2021 blickt die Feuerwehr Neckarsulm auf ein durchschnittliches 2022 zurück. Mit 353 Einsätzen pendelte sich das Geschehen wieder auf das Normalmaß der Vorjahre ein.

Mehr Brände „Dennoch gab es auch 2022 ein sehr großes Arbeitspensum zu bewältigen“, zog Kommandant Wolfgang Rauh Bilanz. Bei der Jahreshauptversammlung Floriansjünger ließ er das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres Revue passieren. Der deutliche Rückgang von 633 Einsätzen im Jahr 2021 auf der 353 im Berichtsjahr war dem Unwetter geschuldet, das die Statistik 2021 dominierte. Im vergangenen Jahr blieb Neckarsulm davon verschont. Das machte sich auch in der Kategorie „Technische Hilfeleistung“ bemerkbar. Gleichzeitig gab es einen deutlichen Anstieg bei den Brandfällen um 37 auf insgesamt 170. Damit war das Verhältnis von Brandfällen zur technischen Hilfeleistung 2022 mit 48 zu 52 Prozent fast ausgeglichen.

Ungeachtet dieses Trends, erwiesen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr erneut als unverzichtbarer Lebensretter. Bei der technischen Hilfeleistung rückten sie 55mal aus, um Menschen aus lebensgefährlichen Lagen zu befreien. 2021 gab es 43 solcher Einsätze. Ihre Verantwortung nehmen die Floriansjünger auch über die Stadtgrenzen hinaus wahr. 34mal leisteten sie technische Hilfe (2021: 20 Überlandhilfen).

„Die Neckarsulmer Feuerwehr ist mit all ihren Abteilungen ein Garant für den Bevölkerungsschutz in unserer Stadt“, sagte OB Steffen Hertwig. Das Beispiel der Überlandhilfe zeige, „wie wichtig die Feuerwehr nicht nur für die Neckarsulmer Bevölkerung, sondern auch für die Bürger vieler anderer Landkreiskommunen ist“. Auch im Namen des Gemeinderats dankte Hertwig allen Feuerwehrlern für ihren ehrenamtlichen Einsatz. „Wenn der Alarm schrillt, stehen Sie alle auf Knopfdruck parat. Das ist absolut keine Selbstverständlichkeit.“

Investitionen Um das hohe Niveau weiter zu gewährleisten, kündigte er größere Ersatzbeschaffungen im Haushaltsjahr an. Für 220 000 Euro soll ein neuer Gerätewagen-Transport angeschafft werden. 150000 Euro sind für ein Mehrzweckboot eingeplant. Ein neues Wechselladerfahrzeug für 350000 Euro wurde bereits bestellt, wird aber voraussichtlich erst Mitte 2024 geliefert. Daneben hat der Gemeinderat eine zusätzliche hauptamtliche Stelle für die Feuerwehr genehmigt. Für den Landkreis dankte Kreisbrandmeister Bernd Halter den Neckarsulmern für die zuverlässige Unterstützung.

Grüße des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn überbrachte dessen Vorsitzender Reinhold Gall, der erstmals Angehörige der Jugendfeuerwehr Neckarsulm ehrte. Stellvertretend für Kreisjugend-Feuerwehrwart Timo Kraft überreichte er die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr in Silber an Wolfgang Kühne und Dominik Häberlen.

Ausgezeichnet Das Ehrenzeichen in Gold für 40 Dienstjahre ging an Thomas Blümmert und Jörg Herzberger. Für 25 Dienstjahre wurde Christoph Ehrenfried mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber geehrt. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre erhielten Daniel Gurr, Lisa Häberlen, Tobias Recht und David Selbmann. snp


Zwei Städte, ein Teleskoplader

Neu bei der Feuerwehr stationiert ist ein Abrollbehälter Teleskoplader, das erste Gerät dieser Art im Kreis Heilbronn. Der Abrollbehälter mit Teleskoplader wurde vom Landkreis gestellt und wird von den Feuerwehren Neckarsulmund Bad Friedrichshall betrieben.

Er verfügt über einen sechs Meter langen Teleskoparm, der mit Aufsätzen versehen werden kann. Zur Verfügung stehen eine hydraulisch verstellbare Paletten-Gabel, ein Gummi-Schiebeschild, ein hydraulischer Fassgreifer und eine Ballengabel. Mit diesen Anbaugeräten lassen sich etwa Gefahrgutfässer mit sicherem Abstand entleeren oder brennende Strohballen aufnehmen. Kreisbrandmeister Bernd Halter sieht in dem gemeinsamen Einsatz des Teleskopladers bei den Nachbarwehren ein gelungenes Beispiel für eine interkommunale Zusammenarbeit. snp