Neckarsulm: Begegnung im Quartier

Einwohner gestalten alters- und generationsübergreifendes Zusammenleben selbst - mit dem Projekt „Begegnung im Quartier“ hat die Stadt Neckarsulm einen Paradigmenwechsel in der Seniorenarbeit eingeleitet

„Begegnung im Quartier“: (v. li.) Doris Wohlfahrt, Leiterin des Amtes für Bildung und Soziales, Cordula Kahl von der Fachstelle Leben im Alter, Quartiersmanagerin Andrea Förster und OB Steffen Hertwig. Foto: snp

Mit dem Projekt „Begegnung im Quartier“ hat die Stadt Neckarsulm einen Paradigmenwechsel in der Seniorenarbeit eingeleitet. An die Stelle der klassischen Altenhilfeplanung tritt die quartiersbezogene Sozialplanung: Die Einwohner gestalten ihre eigenen Quartiere, also ihr direktes Lebensumfeld selbst, und zwar so, dass Menschen aller Altersgruppen und Generationen gut und selbstbestimmt zusammenleben können.

Lebensqualität
Ziel der Quartiersentwicklung ist es, die Lebensqualität zu erhöhen, den Zusammenhalt im Quartier zu stärken und demokratische Teilhabe zu ermöglichen. In diesem Prozess unter dem Motto „Neckarsulm.Gemeinsam. Gestalten“ fungiert die Stadt als Motor im Sozialraum und schafft geeignete Strukturen für generationenübergreifende und interkulturelle Begegnungen. Den Auftakt des Projekts „Begegnung im Quartier“ bildete ein Vernetzungstreffen in der städtischen Volkshochschule. Die verschiedenen Akteure miteinander zu vernetzen und Raum für einen kontinuierlichen Austausch zu schaffen, steht im Mittelpunkt des Prozesses. Zu den gesamtstädtischen Akteuren gehören die Stadt, die städtischen Kultureinrichtungen, das Citymanagement, der Ge meinderat, Vertreter der Stadtteile sowie Senioreneinrichtungen, Verbände, Kirchen, Religionsgemeinschaften und soziale Einrichtungen.

Feder führend koordiniert wird das Projekt von der Fachstelle Leben im Alter im Amt für Bildung und Soziales. Cordula Kahl von der Fachstelle ist für die quartiersübergreifende Projektarbeit in der Gesamtstadt verantwortlich. Die Projektarbeit bezogen auf das jeweilige Quartier liegt in den Händen von Quartiersmanagerin Andrea Förster. Sie hat den Aufgabenbereich im Januar übernommen und arbeitet eng mit der Fachstelle Leben im Alter und der IAV-Stelle zusammen. Hauptkooperationspartner im Prozess der Quartiersentwicklung ist der Bürgertreff Neckarsulm. Mit dem Projekt setzt die Stadt die Landesstrategie „Quartier 2030 - Gemeinsam. Gestalten“ Auftrag des Ministeriums für im Soziales, Gesundheit und Integration um. „Als Oberbürgermeister habe ich den Auftrag des Sozialministeriums verstanden und aufgenommen“, erklärt Steffen Hertwig. „Die Quartiersarbeit ist ein vom Sozialministerium gewünschter und geförderter Gestaltungsprozess, um gesellschaftlichen Veränderungen wie dem demografischen Wandel oder der Vereinsamung im Alter zu begegnen. Mit einem hohen Maß an Bürgerbeteiligung wollen wir gemeinsam das alters- und generationengerechte Zusammenleben in Neckarsulm gestalten und das Bestmögliche für unsere Stadt erreichen. Unser Ziel ist die sorgende Gemeinschaft.“

Workshop
Der Prozess der Quartiersentwicklung wird jetzt in den einzelnen Quartieren fortgesetzt. In Neckarsulm wurden folgende Quartiere festgelegt: Dahenfeld, Obereisesheim, Amorbach, Viktorshöhe, Neuberg, Kernstadt und Südstadt. Der Auftakt-Workshop fand in Obereisesheim statt. Das nächste Treffen in Obereisesheim ist am Mittwoch, 21. Juni, um 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus geplant. Anmeldung bei Quartiersmanagerin Andrea Förster, E-Mail an: andrea.foerster@neckarsulm.de, Telefon 07132 35-4240. snp


Drei Handlungsoptionen - Ideenwerkstatt erarbeitet Vorschläge fürs Aquatoll

NECKARSULM - Nach dem Aus fürs Aquatoll steht die Stadt vor einer schwierigen Entscheidung: Wie soll es mit dem Gebäude und dem Gelände weitergehen? Weil Gemeinderat und Verwaltung dies nicht hinter verschlossenen Türen entscheiden wollen, hat die Stadt ein informelles Format zur Bürgerbeteiligung ins Leben gerufen: die Aquatoll-Ideenwerkstatt. Dabei haben interessierte Neckarsulmer Ideen und Vorschläge formuliert. OB Steffen Hertwig ist „beeindruckt, wie konstruktiv die Ideenwerkstatt verlaufen ist“.

Die spannenden Zwischenergebnisse eröffnen neue Perspektiven für das etwa 40000 Quadratmeter große Areal. Noch ist nichts entschieden; alle Optionen liegen auf dem Tisch. Mit ihnen befasst sich der Gemeinderat nach der Sommerpause. Zur Wahl stehen Bürgerpark, Hallen- und Freibad.

Bürgerpark
Beim ersten Werkstatt-Treffen sollten die Teilnehmer ihren Ideen und Gedanken freien Lauf lassen. „Zum Auftakt haben wir bewusst keine Vorgaben gemacht, weil wir zunächst alle Ideen sammeln wollten“, erläutert Hertwig das Vorgehen.

Beim zweiten Termin wurden die in der Vorarbeit gewichteten Ideen zu Handlungsoptionen zusammengefasst. Denkbar wäre zum Beispiel ein Bürgerpark mit Sport-, Wasser-, Kinder- und Gastronomieangebot, ein Hallenbad mit Bewegungsbeziehungsweise Lehrschwimmbecken oder ein Freibad. Auch bestimmte Kombinationen sind grundsätzlich möglich, so etwa ein Bürgerpark mit angeschlossenem Hallenbad.

Im zweiten Schritt ging es auch um die Frage, inwieweit die Ideen machbar, umsetzbar und finanzierbar sind. So kann etwa das Bestandsgebäude nicht ohne Weiteres nachgenutzt werden, weil der Brandschutz, die Lüftungsanlage und die Kuppel stark sanierungsbedürftig sind.

Auch ein zweites Freibad zusätzlich zum Ernst-Freyer-Bad ist für Steffen Hertwig weder realistisch noch verhältnismäßig: „Zwei Freibäder parallel zu betreiben, ist betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll und auch organisatorisch nicht möglich.“ Ob das Ernst-Freyer-Bad in Obereisesheim erhalten bleibt und saniert wird, oder ein neues Freibad beim Aquatoll eine Alternative wäre, muss der Gemeinderat diskutieren.

Hallen- oder Freibad
Der Bau eines neuen Hallenbades als weitere mögliche Option wird durch die Topografie des Geländes erschwert. Allein zwischen der früheren Piratenwelt und der Straße beträgt der Höhenunterschied 13 Meter. Dieses Gefälle müsste aufwendig ausgeglichen werden. „Es war Aufgabe der zweiten Ideenwerkstatt, solche Argumente abzuwägen und mehrheitsfähige Handlungsoptionen festzulegen“, so der OB. Die finale Bewertung ist jetzt Aufgabe des Gemeinderates.

Zur Vorbereitung der Diskussion im Gremium hat die Stadt die Teilnehmer der zweiten Werkstattrunde gebeten, einen Favoriten aus der beigefügten Tabelle der Handlungsschwerpunkte auszuwählen. Doch egal, wie der Gemeinderat entscheidet: „Wir werden eine Lösung finden, die den Neckarsulmern jeden Alters zugutekommt“, verspricht Hertwig. snp


Jahres-Events stehen fest

NECKARSULM - Nachdem der Jahresausflug zur Bodensee-Region (20. bis 23. Juni) inzwischen ausgebucht ist, hat sich der Ausschuss der Neckarsulmer Sport-Senioren jetzt getroffen, um zusammen mit Teamchef Peter Pörner die weiteren Events des Jahres festzulegen.

Geplant ist am 16. August ein Tagesausflug nach Baden-Baden mit Besucherführung durch die SWR-Fernsehstudios (maximale Teilnehmerzahl 30 Personen). Der Reisepreis beträgt einschließlich der Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Hausberg Merkur 53 Euro. Anmeldeschluss ist der 22. Juli (telefonisch unter 07132 84158 bei Peter Pörner).

Am 13. September steht eine Radausfahrt (35 Kilometer) auf dem Programm. Außerdem ist im Dezember wieder der Besuch eines Weihnachtsmarkts vorgesehen. Auf eine Jahresabschlussfeier wird wegen des großen Organisationsaufwands und der seitherigen mangelnden Beteiligung verzichtet. khl