Die Stadt Neckarsulm trägt jetzt offiziell den Titel „Fairtrade-Town“. Die Leiterin der Kampagne Fairtrade-Towns beim Verein TransFair, Lisa Herrmann, gratulierte zur Vergabe des Zertifikats in einer Videobotschaft. An der Videokonferenz nahmen Oberbürgermeister Steffen Hertwig, die lokale Steuerungsgruppe und viele Kooperationspartner teil. Mit dem Zertifikat „Fairtrade-Town“ zeichnet der Verein Kommunen aus, die sich nachweislich für fairen Handel auf kommunaler Ebene einsetzen.Erfolgreiche Bewerbung „Wir freuen uns sehr, dass unsere Bewerbung erfolgreich war“, bekräftigte OB Hertwig. „Als Fairtrade-Town wollen wir das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte stärken und auf unsere Verantwortung als Konsumenten aufmerksam machen. Jede und jeder kann durch sein Einkaufsverhalten dazu beitragen, dass der Welthandel ein klein wenig gerechter wird.“Für fair gehandelte Produkte erhalten kleine Produzenten in Entwicklungsländern feste Mindestpreise, die auch bei schwankenden Weltmarktpreisen garantiert sind. Zusätzlich gibt es eine Prämie. Die Fairtrade-Standards ermöglichen zudem gerechte Löhne und faire Arbeitsbedingungen. Die Hersteller profitieren von zuverlässigen Handelsbeziehungen und direkten Handelswegen.
Aus dem Kreis der Mitarbeitenden der Neckarsulmer Weltläden hatte sich im Jahr 2018 ein Initiativkreis gebildet, der sich mit dem Thema Fairtrade-Town befasste. Auf der Grundlage dieser Initiative und dem Antrag der Fraktion der Freien Wähler beschloss der Neckarsulmer Gemeinderat im Februar 2019 einstimmig, dass sich die Stadt um den Titel „Fairtrade-Town“ bewirbt. Daraufhin gründete sich eine lokale Steuerungsgruppe, die die Kampagne vorantrieb.
In dieser Gruppe engagierten sich Vertreter des Gemeinderates, der Stadtverwaltung, der Kirchen und Vereine. Unterstützt wurde die Bewerbung zudem von Neckarsulmer Geschäften, Cafés und Restaurants, Kirchen und Vereinen. Sie alle halfen mit, die strengen Kriterien von TransFair zu erfüllen. So musste die Stadt nachweisen, dass in Neckarsulm in sechs Geschäften und drei Gastronomiebetrieben jeweils mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden.
„Der Faire Handel steht für eine Partnerschaft auf Augenhöhe und für kalkulierbare Preise. In Neckarsulm haben sich zahlreiche Kooperationspartner gefunden, die den Fairen Handel unterstützen und sich dafür einsetzen, dass wir die Kriterien erfüllen“, freute sich die Vorsitzende der Neckarsulmer Steuerungsgruppe, Annerose Zaiser. „Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass Neckarsulm Fairtrade-Stadt werden konnte.“
Kooperationspartner
Zu den Kooperationspartnern gehören Geschäfte, Cafés, Restaurants und Gaststätten, Vereine, Schulen, Kirchen und weitere Partner. „Das Bündnis aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft hat zum Erfolg geführt. Dieser Zusammenhalt stärkt auch die Stadtgesellschaft“, urteilte Oberbürgermeister Steffen Hertwig. „Selbst die Corona-Krise konnte das Engagement der Akteure nicht stoppen. Das ist ein gutes und hoffnungsvolles Zeichen für die Zeit nach Corona.“
Der Titel Fairtrade-Town wird für die Dauer von zwei Jahren vergeben. Danach kann die Stadt einen Verlängerungsantrag stellen. snp
TransFair
Der Verein TransFair mit Sitz in Köln wurde 1991 gegründet und zeichnet seit 2009 auch Kommunen in Deutschland für ihr Engagement im fairen Handel mit dem Zertifikat Fairtrade-Town aus. Neckarsulm ist die 733. in Deutschland. Fair gehandelte Produkte gibt es in Neckarsulm auch bei den Merchandise-Artikeln zum Jubiläum „Stadt Neckarsulm – 1250 Jahre vollerleben“ zu kaufen. Weitere Infos gibt es online unter www.neckarsulm.de/UnserNeckarsulm/Fairtrade. Dort sind auch alle Kooperationspartner aufgeführt. snp