Reiseführer durch die Stadtgeschichte zum 1250. Jubiläum der Stadt Neckarsulm

NECKARSULM - „Sulm ain Stättl – Neckarsulm“ ist idealer Begleiter zum 1250. Jubiläum

Historiker Peter Wanner (li.), Stadtarchivarin Vera Kreutzmann und OB Steffen Hertwig präsentieren das Buch zur Stadtgeschichte „Sulm ain Stättl – Neckarsulm.“ Auf dem Video-Bildschirm zu sehen sind die Autorin Barbara Löslein und der Direktor des Stadtarchivs Heilbronn, Professor Dr. Christhard Schrenk. Foto: snp

Pünktlich zum 1250. Jubiläum legt Neckarsulm mit „Sulm ain Stättl – Neckarsulm“ einen ersten umfassenden Gesamtblick auf die Geschichte der Stadt vor. Das Buch ist eine illustrierte Zeitreise in 125 Etappen und bietet erstmals eine Dokumentation der Stadtgeschichte in systematischer Form von den Anfängen in der Steinzeit über die erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren bis in die Gegenwart.

Online-Präsentation 
Oberbürgermeister Steffen Hertwig, der Projektleiter für die 1250-Jahr-Feier, Citymanager Daniel Bürkle, sowie die Autorinnen und Autoren stellten die Lektüre bei einer Online-Videokonferenz vor. Die Beiträge kommen von der früheren Leiterin des Stadtarchivs, Barbara Löslein, und dem freiberuflichen Historiker Peter Wanner. Außerdem von Dr. Christina Jakob, Archäologin bei den Städtischen Museen Heilbronn, Vera Kreutzmann, Leiterin des Stadtarchivs Neckarsulm, und Professor Dr. Christhard Schrenk, Direktor des Stadtarchivs Heilbronn.

Drei Jahre waren Barbara Löslein und Peter Wanner mit Arbeit und Recherche beschäftigt. Das Ergebnis ist laut OB Steffen Hertwig ein „weiteres absolutes Programm-Highlight“ im Jubiläumsjahr. „Es liest sich wie eine spannende Reisereportage. Ich habe bei der Lektüre selber viel gelernt.“ Jedes der 125 Kapitel widmet sich jeweils auf einer Doppelseite einem bestimmten historischen Thema. Berichtet wird aus Gesellschaft und Religion, Kunst und Kultur, Wirtschaft und Industrialisierung. Archäologische und architektonische Zeugnisse werden ebenso vorgestellt wie bislang wenig bekannte Kapitel der Stadtgeschichte. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort und lassen das historische Geschehen lebendig werden. Dazu gibt es rund 500 Abbildungen, Fotos, Karten und historische Stadtansichten. „Damit ist das Buch der ideale Begleiter zum Stadtjubiläum“, betonte Steffen Hertwig.

„Jede Epoche hat ein Echo hinterlassen, das auch heute noch in der Gegenwart zu hören ist.“

Peter Wanner

„Zu Beginn war das Schwierigste, den Stoff zu fassen“, erklärte Peter Wanner. „Schließlich galt es, 1250 Jahre Stadtgeschichte zwischen zwei Buchdeckel zu packen.“ Auch bei der Bildredaktion sei es schwergefallen, eine Auswahl zu treffen. Viele prägende Ereignisse hätten die Stadtgeschichte geformt, darunter zum Beispiel die Herrschaftszeit des Deutschen Ordens. „Jede Epoche hat ein Echo hinterlassen, das auch heute noch in der Gegenwart zu hören ist“, stellte Wanner fest.

Barbara Löslein schätzte vor allem das Entziffern von Originalquellen an ihrer Arbeit. „Man lernt daraus sehr viel über den Alltag der damaligen Zeit.“ Manche Themen hätten sich im Lauf der Zeit kaum verändert. So habe es zum Beispiel schon 1865 Probleme mit dem ruhenden Verkehr gegeben. „Die historischen Quellen in Bezug zur Gegenwart setzen, Unterschiede und Ähnlichkeiten herausarbeiten – das ist das Spannendste an der Stadtgeschichte“, versicherte die langjährige Leiterin des Stadtarchivs. Am meisten überrascht hatten Löslein die Pläne des württembergischen Herzogs Eberhard III., nach dem Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert eine riesige Landesfestung zwischen Ober- und Untereisesheim zu errichten. Ziel war es, die Bedeutung der Nachbarstadt Heilbronn einzudämmen. Dieses Großprojekt, das schließlich scheiterte, hätte die Entwicklung Neckarsulms nachhaltig beeinträchtigt. Heute arbeiten die damaligen Konkurrenten Heilbronn und Neckarsulm partnerschaftlich zusammen. Die Kapitel zur Vor- und Frühgeschichte stammen von Dr. Christina Jakob. „Ich habe mich sehr gefreut, dass auch die schriftlosen Zeiten in das Buch aufgenommen wurden.“ Professor Dr. Christhard Schrenk findet, das Problem, den Stoffberg zu bändigen, sei mit der übersichtlichen Gestaltung und dem großzügigen Layout sehr gut gelungen. Gestaltet wurde das Buch von Andreas Keck von der Gruppe Sepia aus Heilbronn.

Zufrieden 
Bei den Kunden kommt es offenbar gut an. „Der Buchhandel ist sehr zufrieden mit der Nachfrage“, bestätigte der OB. Laut Citymanager Daniel Bürkle ist der Bestand in einzelnen Buchhandlungen bereits ausverkauft. „Es gibt schon Nachbestellungen.“ Die ersten 1250 Exemplare von „Sulm ain Stättl – Neckarsulm“ erscheinen limitiert und nummeriert in festem Einband. Danach ist es im broschierten Umschlag erhältlich. Der Verkaufspreis beträgt jeweils 25 Euro. snp

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