Neckarsulmer Geschäfte, Cafés und Restaurants, Kirchen und Vereine unterstützen die Bewerbung der Stadt um den Titel „Fairtrade-Town“. „Vorreiter waren die Weltläden in Obereisesheim sowie in der Neckarsulmer Innenstadt, unmittelbar gefolgt vom Bio-Hofladen Lang und dem Reformhaus Giannoni“, berichtet die Vorsitzende der Neckarsulmer Steuerungsgruppe, Annerose Zaiser. „Alle bieten fair gehandelte Produkte mit Siegel an.“Sortiment Zum Sortiment der fair gehandelten Waren in der Stadt gehören Lebensmittel, Getränke, Körperpflege-Utensilien bis hin zu Genussmitteln, Taschen, Tüchern, Schmuck und Geschenken. Auch Märkte der Handelsketten in Neckarsulm bieten fair gehandelte Produkte an.
Engagierte Vereine unterstützen die Kampagne. Mit dabei sind der „Partner für eine Welt e.V.“ als Träger der Weltläden, die „Kolpingsfamilie Neckarsulm e.V.“, die sich schon seit Jahren engagiert, und der Sängerbund Germania Hoffnung Obereisesheim. Mindestens zwei fair gehandelte Warensorten müssen im Vereinsleben Verwendung finden. Auch die Information über den fairen Handel und die Unterstützung der Fairtrade-Stadt Neckarsulm kommen nicht zu kurz. Zwei Schulen engagieren sich ebenfalls. Die Katholischen Fachschulen St. Martin für Sozialpädagogik und Heilpädagogik sowie die Hermann-Greiner-Realschule setzen Schwerpunkte im fairen Handel. Sie behandeln dieses Thema nicht nur in ihrer Bildungsarbeit, sondern verwenden auch fair gehandelte Waren. „Auch das Engagement der Neckarsulmer Cafés und Restaurants, die sich zur Fairtrade-Town bekennen, schätzen wir sehr“, versichert Annerose Zaiser. Bei den Gaststätten und Restaurants wie auch bei den Cafés geht es darum, fair gehandelte Lebensmittel und Getränke zu verwenden.
Vorgabe
Diese Vorgabe erfüllen das Hotel „An der Linde“ und „Rieck’s Restaurant“, das Aquatoll Restaurant, das Restaurant „Stadtgespräch“, das Weingut Berthold, der Ausschank im Kolpinghaus Neckarsulm sowie die Cafés der Bäckerei Härdtner. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Die Vielfalt reicht von Gerichten mit Reis oder Quinoa – gerne auch in Kombination mit regionalen Produkten – bis hin zu Zucker und umfasst natürlich wie seit Beginn der Bewegung Kaffee und Tee aller Art.
Die Idee des fairen Handels hat einen kirchlichen Ursprung. 1970 demonstrierten kirchliche Jugendverbände mit Hungermärschen gegen die damalige deutsche Entwicklungspolitik. Aus diesem Protest entwickelte sich 1971 die „Aktion Dritte Welt Handel“ und 1975 die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt (Gepa). An der Gründung des Weltladens Oase in Obereisesheim vor 30 Jahren war die Kirchengemeinde maßgeblich beteiligt. Bis heute sind die evangelischen Kirchengemeinden Obereisesheim und Neckarsulm engagiert.
Zertifikat
Die evangelischen Kirchengemeinden und die katholische Gesamtkirchengemeinde bringen sich in der Steuerungsgruppe ein. „Wir erhalten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Unterstützung für die Neckarsulmer Bewerbung um das Zertifikat ‚Fairtrade-Town’. So kann der faire Handel ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken“, freut sich Annerose Zaiser. snp
Interkulturelle Woche abgesagt
TERMIN Die Interkulturelle Woche in Neckarsulm findet in diesem Jahr nicht statt. Wesensmerkmal der Aktionswoche ist die direkte Begegnung und der wechselseitige Austausch zwischen Einwohnern mit und ohne Migrationshintergrund. Der unmittelbare Kontakt zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen soll das Verständnis füreinander wecken und Vorurteile abbauen. Dies ist unter den Bedingungen der Corona-Pandemie in einem größeren Rahmen nicht möglich.
„Die notwendigen Abstandsregeln entziehen der Interkulturellen Woche ihre Grundlage“, erklärt die Integrationsbeauftragte der Stadt Neckarsulm, Julia Bruns. „Unter diesen Voraussetzungen ist es den Veranstaltern leider nicht möglich, entsprechende Aktionen anzubieten, um das gemeinsame Miteinander zu feiern. Alle Mitveranstalter bedauern dies außerordentlich. Wir hoffen, dass wir die Interkulturelle Woche im kommenden Jahr im Rahmen des 1250. Stadtjubiläums dafür umso fröhlicher feiern können“, so Bruns.
In dem Zeitraum, in dem die Interkulturelle Woche regulär stattgefunden hätte, gibt es zwei Veranstaltungen, die regelmäßig angeboten werden und jedes Jahr Bestandteil der Interkulturellen Woche sind. Der Treffpunkt Asyl findet am Montag, 28. September, von 15.30 bis 16.30 Uhr in der städtischen Volkshochschule, Raum 1.4 statt. Dort können Zugewanderte, darunter Geflüchtete in der Anschlussunterbringung im Raum Neckarsulm, und Einheimische in lockerer Atmosphäre und kleinem Kreis zusammenkommen.
Begegnung
Zum wechselseitigen Kennenlernen beim Begegnungstreff „Café Zukunft“ lädt die Stiftung Starke Familien am Donnerstag, 1. Oktober, ab 9 Uhr in das Familienbüro der Caritas im Neuberg, Stuttgarter Straße ein. Einheimische und neuzugezogene Einwohner sind herzlich willkommen. Besucher werden gebeten, sich vorab abzumelden, per E-Mail: massa.b@caritas-heilbronn-hohenlohe.de oder telefonisch unter 0174 1898085. snp