Wenn Eclipse Cross, dann mit Stecker

MITSUBISHI - Frisches Design, schnelles Laden, neues Kundenkonzept: Japaner starten mit ihrem Plug-in-SUV durch

Dank Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse immer als Allradler unterwegs: der Eclipse Cross PHEV. Foto: Mitsubishi

Das ist eher ungewöhnlich: Mitsubishi hat den Eclipse Cross neu aufgelegt und das SUV dabei sowohl optisch als auch unter der Haube modifiziert. Trotzdem bleibt das alte Modell mit dem polarisierenden Bügel über der Heckscheibe und konventionellem Verbrenner weiter verfügbar. Vorerst zumindest. „Der bisherige Eclipse Cross wird vermutlich noch das ganze Jahr über abverkauft“, sagt Pressesprecher Jörg Machalitzky im Gespräch mit dieser Zeitung. „Mittelfristig wird es dann aber nur noch den neuen Eclipse Cross Plug-in-Hybrid geben.“ Die Autostimme konnte sich diese Steckervariante genauer anschauen.Gefälliger Look In puncto Design wirkt der jetzt 4,54 Meter lange Eclipse Cross (plus 14 Zentimeter) in sich stimmiger. Wabengrill und flacher geschnittene Scheinwerfer an der Front, L-förmige Leuchten und kleinere Scheibe statt Leuchtenspange, dazu ein mittig platzierter Schriftzug und ein frisch gestalteter Unterfahrschutz am Heck – fertig ist der neue, definitiv gefälligere Look.Beim Blick in den Innenraum fällt der markant gestaltete, schwarz-silberne Gangwahlhebel ins Auge, über den die Fahrstufen des Getriebes eingelegt werden. Über zwei große Lenkradpaddel lässt sich der Grad der Energie-Rückgewinnung einstellen – je höher, desto stärker verzögert der Wagen, wenn man vom Gas geht. Ebenfalls neu ist der acht Zoll große Bildschirm des Infotainmentsystems, das ab der zweiten Ausstattungslinie („Plus“) über eine Navigationsfunktion verfügt. Manche Schalter, zum Beispiel jene für Sitzheizung, Tripcomputer oder das mit Zusatzscheibe arbeitende Head-up-Display, blieben unangetastet. Auf ein volldigitales Cockpit verzichtet Mitsubishi und setzt stattdessen auf analoge Rundanzeigen, die durch einen grafisch etwas grobpixeligen Infomonitor in der Mitte ergänzt werden.Drei Motoren Unter dem Blech des Japaners sorgen gleich drei Motoren für Vortrieb: ein 2,4-Liter-Benziner sowie jeweils ein Elektromotor an Vorder- und Hinterachse. Allrad ist bei allen Eclipse Cross PHEV somit immer an Bord, die Systemleistung liegt laut Hersteller bei 138 kW/188 PS. Gespeist werden die Elektromotoren aus einer Batterie mit einer Kapazität von 13,8 kWh – das soll laut Mitsubishi für rund 60 Kilometer rein elektrische Reichweite genügen, im Alltagsbetrieb dürften eher 30 bis 40 Kilometer realistisch sein (Stromverbrauch: 19,3 kWh/100 km, Benzinverbrauch: 1,7 Liter/100 km, CO2-Emission: 39 g/ km). Auf ersten kurzen Testfahrten hat sich diese Antriebskombination als angenehm weich und harmonisch erwiesen, überschäumende Dynamik sollte man trotz des schnittigen Designs nicht erwarten: Mit dem knapp zwei Tonnen schweren Eclipse Cross ist man geschmeidig und entschleunigt unterwegs.Chademo-Anschluss Einen dicken Pluspunkt sammelt der Neuling mit seiner Lade-Flexibilität. Zwar kann er an einer Wechselstrom-Wallbox nur 3,6 kW aufnehmen (Ladedauer: etwa vier Stunden), doch zusätzlich verfügt er über einen Chademo-Schnelllade-Anschluss – über dessen maximal 50 kW lässt sich die Batterie an öffentlichen Ladestationen in 25 Minuten von null auf 80 Prozent bringen. Bei Plug-in-Hybriden ist diese Lademöglichkeit (noch) eine Seltenheit.Alles aus einer Hand „Künftig werden unsere Händler zentraler Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Elektromobilität sein“, sagt Niklas Pöllmitz aus dem Green Mobility-Ressort des Autobauers. Egal, ob es sich um Ladekabel, Kauf und Installation einer Wallbox für zu Hause, das Abrufen von Fördergeldern oder den passenden Ã-kostromtarif handelt – Mitsubishi-Kunden sollen laut Pöllmitz alles aus einer Hand bekommen. „Damit soll Neueinsteigern auch die Scheu genommen werden.“ Darüber hinaus sollen über eine App unter anderem die bundesweit rund 30 000 Ladepunkte der Mitsubishi-Ladekarte angezeigt werden.Die Preise für den Stecker-Hybriden starten aktuell bei 39 890 Euro (Basis), die Top-Variante steht mit 47 590 Euro in der Liste. Alexander Rülke