Mangelhaftes Material erkennen

Was hilft, wenn falsche Produkte auf Baustellen zum Einsatz kommen?

Auf Baustellen für private Eigenheime fehlt es derzeit häufiger an Baustoffen. Mitunter sind Alternativen gefragt. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Viele Baustoffe sind zuletzt teurer geworden und teilweise nicht leicht zu bekommen. Der Verband Privater Bauherren(VPB) beobachtet vor diesem Hintergrund, dass auf Baustellen mangels Alternativen zum Teil falsche, nicht zugelassene Produkte verwendet werdeneher aus Unwissenheit der Beteiligten. Was unabsichtlich geschieht, könne für Bauherren jedoch ärgerliche Folgen haben, warnt der VPB. Es drohten Schäden am Bau, wenn Produkte nicht die vonihnen geforderten notwendigen Eigenschaften besitzen.

Merkblatt Die VPB-Sachverständigen stoßen bei Baustellenbesuchen nach eigenen Angaben immer wieder auf solche Fehler, besonders bei der Abdichtung von Häusern. Vie le Handwerker prüften nicht, was sie einbauen, und viele Materialien ähnelten sich heißt es vom Verband. Lediglich auf der Verpackung und dem technischen Merkblatt sei der Anwendungsbereich erläutert.

„Unsere Innungs- und Verbandsbetriebe sind gut informiert und wissen, welche Produkte sie einsetzen können", entgegnet Ilona Klein den Vorwürfen. Sie ist Pressespreche rin des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe- der Dachorganisation von rund 35000 Handwerksbetrieben im Bauwesen. „Es mag schon sein, dass es das eine oder andere schwarze Schaf unter den nicht-organisierten Betrieben gibt. Das kann man nie ausschließen."

Laien erkennen solche Mängel an der Baustelle ihres Eigenheims oft erst, wenn es zu spät ist oder die Folgen offensichtlich sind. Und erst recht können sie nicht immer einschätzen, ob das auf der Baustelle bereitstehende Material das richtige ist. Bauherren haben aber die gleichen Möglichkeiten wie Profis, die korrekte Verwendung nachzuvollziehen: Die Informationen auf der Verpackung und in dem technischen Merkblatt nachlesen. 

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) empfiehlt, auf lokal bekannte Firmen zu setzen, die könnten sich Qualitätsmängel nicht leisten. „Bauherren, die auf der sicheren Seite sein wollen, sollten regional ansässige Betriebe, die in den lokalen Innungen organisiert sind, beauftragen“, so Sprecherin llona Klein. "Diese sind nicht nur besser informiert, sondern in der Region bekannt und haben einen Ruf zu verlieren."

Sachverständige Häufig können private Bauherren auch auf das Wissen eines Sachverständigen bauen. Dafür muss man aber extra Gelder für das Bauberater-Honorar einplanen. In Deutschland gibt es mehrere Vereinigungen von Sachverständigen, etwa den Bauherren-Schutzbund, den Verband Privater Bauherren, den Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau sowie die Verbraucherzentralen. Auch die Architektenkammern der Bundesländer vermitteln Sachverständige. dpa