Man nehme Michael Endes berührende Geschichte „Momo“ von den Zeitdieben und dem Mädchen, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbringt. Wenn man so will, eine Kapitalismuskritik in Zeiten des Diktats der Selbstoptimierung. Und man lasse die Geschichte vom Bürgerensemble Schwäbisch Hall gemeinsam mit Profis spielen. Herauskommt eine Produktion, die Anfang April im Neuen Globe Premiere feierte - und jetzt bei den Freilichtspielen wiederaufgenommen wird.
Erzählt wird von der außergewöhnlichen Momo, die so gut zuhören kann, dass sich die positiven Seiten der Menschen zeigen. Und: Momo wagt den Kampf gegen die Grauen Herren. Diese Gestalten einer kalten Gegenwelt bringen durch Lügen die Menschen dazu, auf die Zeit zu verzichten, die sie sonst nutzen für Mitmenschlichkeit, Muße, für Poesie und Liebe.
Schließlich besiegen Momo und Meister Hora, der Hüter der Zeit, und die Schildkröte Kassiopeia die Grauen Herren. Martina Maria Reichert hat rund 40 theaterbegeisterte Menschen zu einem Ensemble geformt und eine Fassung erarbeitet. Meister Hora und Kassiopeia, die eine halbe Stunde in die Zukunft blicken kann, werden von Dirk Weiler und Christine Dorner gespielt.
Von Claudia Ihlefeld
Information
„Momo“
Von Michael Ende
Regie: Martina Maria Reichert
Ausstattung: Anne Brüssel
Mit Christine Dorner, Dirk Weiler
und 40 Bürgerinnen und Bürgern
Wiederaufnahme: 20. Juli, 18 Uhr.