Effizienz und Schnelligkeit sind das Motto unserer Zeit. Ganz bewusst setzt der neue Buchtitel von Boris Rommel einen Gegenpol: „Zeit zu kochen“ erscheint am Freitag, 8. November. Auf 200 Seiten bietet die zweite Rezeptsammlung des Friedrichsruher Zwei-Sterne-Kochs und Küchendirektors Boris Rommel 48 Gerichte für alle Jahreszeiten, von der Vorspeise über Eintöpfe und Hauptgänge bis zu Desserts.

Sich Zeit nehmen, das ist die Idee hinter dem Werk. Zeit für sich selbst, weil genussvolles Kochen für Freude steht. Entspannen kann. Sich Zeit nehmen, aber auch für andere - für Familie und Freunde. Jene Menschen, die mir nahe stehen und die ich gerne an meinen Tisch einlade, um mit ihnen zusammenzusitzen, zu genießen, zu erzählen.
Wahlheimat Boris Rommel wird 1984 in Karlsruhe geboren. Mit 15 Jahren steht er für ein Praktikum in einer Hotelküche, im Hotel Erbprinz in Ettlingen macht er seine Koch-Ausbildung. Danach zieht er weiter. Denn wer in der Branche vorwärtskommen will, sammelt Zeugnisse. Holt sich so viel Inspiration wie möglich. Das tut auch Boris Rommel. Im Hotel Bareiss in Baiersbronn, der Bühlerhöhe im Schwarzwald und im Bayerischen Hof in München. Nach kurzer Selbstständigkeit in Heidelberg sagt er 2016 dem Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe zu. Bis heute leitet er dort die Restaurantküchen, seit 2018 trägt das Gourmetrestaurant Le Cerf zwei Michelin-Sterne.
Und obwohl Kochen seine Leidenschaft war und ist, hat sich in den vergangenen Jahren der Fokus verschoben: hin zur Familie, die er gegründet hat. Mehr Zeit daheim. Auch am Esstisch. Und am liebsten gemeinsam mit guten Freunden oder der Familie.



Was es dann gibt, steht in „Zeit zu kochen“. Mal einfacher, mal etwas aufwendiger sind die Rezepte gehalten. Als Vorspeise gibt es etwa gegrillten Pulpo, eine Friedrichsruher Stulle oder rosa gebratene Kalbfleischscheiben. Als Hauptgericht warten Aal Carbonara, Spargel im Crêpe-Mantel, Rinderrouladen oder weißer Sauerbraten. Vegetarische Rezepte sind ebenso enthalten wie ein eigenes Kapitel zum Thema Einwecken mit Weckglas-Rezepten von Thymianbirnen über weiße Zwiebeln bis zu braunem Knoblauch.
Wer mag, kann innerhalb des Buches auch grenzenlos kombinieren, etwa die vielen Salatideen, Dips und Vinaigrettes oder warme Beilagen wie Spätzle oder Knödel.
Alles in die Mitte Eine Grundidee des Buches ist bei vielen Rezepten das Sharing - also Teilen: Was im Familienalltag normal ist, darf auch sein, wenn Gäste kommen. Der Gastgeber richtet die Teller nicht einzeln an, sondern alle Komponenten wandern direkt aus der Küche auf den schön eingedeckten Tisch - in Töpfen, in Schüsseln, auf Platten. Und jeder nimmt sich, was und soviel er möchte. Weil die Zeit mit Familie und Freunden genau so besonders gesellig und gemütlich wird.
Redakteurin Stefanie Sapara