Ob Handel, Handwerk oder Dienstleistung: Kleine und mittlere Unternehmen sind der Motor des Mittelstands. Sie sind es, die mit ihrem breiten, hochwertigen Angebot und einem großen Portfolio an unterschiedlichsten Dienstleitungen erheblichen Einfluss auf unser Leben nehmen. Dazu zählt der Bäcker um die Ecke genauso wie die Autowerkstatt oder der Klempner vor Ort. Sie alle sind wahre Heimathelden.


Räumliche Nähe Ihre Stärke sind individuelle Produkte, schnelle Problemlösungen und die räumliche Nähe. Das alles bieten Unternehmen im Unterland, in Hohenlohe und im Kraichgau. Einige von ihnen stellen sich und ihr Angebot in dieser Ausgabe der „Spezialisten des Handwerks“ vor, bieten einen Einblick in ihre Arbeit. Ohne diese mittelständischen und regionalen Betriebe wäre vieles nicht möglich – und vieles würde im Alltag nicht funktionieren. Etwa im Bereich des Handwerks. Dessen Dienstleistungen werden bundesweit millionenfach in Anspruch genommen – egal ob es sich dabei um die Beseitigung von Wasserschäden, den Einbau einer neuen Küche oder die Reparatur eines Autos handelt. Handwerker stellen sich kreativ und flexibel in den Dienst ihrer Auftraggeber – kompetent und qualifiziert.
Fachkräfte Apropos Qualifikation: Was wären die regionalen Unternehmen ohne qualifizierte Fachkräfte und ohne qualifizierten Nachwuchs? Beide Gruppen stehen für die Innovationskraft der Firmen – besonders im Hinblick auf neue wirtschaftliche und technische Entwicklungen. Allerdings sieht es gerade in diesen Bereichen nicht gerade rosig aus. Erst kürzlich beklagten der Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Handelsverband Deutschland (HDE) wieder das mangelnde Interesse.


Ausbildungsberufe Allein im Handel beispielsweise stehen rund 130 Ausbildungsberufe zur Verfügung. Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit wurden für das Beratungsjahr 2023/24 von Anfang Oktober 2023 bis Mitte August 2024 insgesamt 496 000 offene betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Viele davon sind leider bis heute unbesetzt.
Wertschätzung „Über alle Wirtschaftszweige hinweg kommen auf 84 Bewerber derzeit 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen. Auch der Einzelhandel kämpft darum, die vielen unbesetzten Ausbildungsstellen noch zu besetzen“, beklagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Angesichts dieser Zahlen fordert der Verband „grundsätzlich mehr Wertschätzung für die Karriere mit Lehre“. Und eine höhere Aufmerksamkeit für das umfangreiche Portfolio von regionalen Händlern, Handwerkern und Dienstleistern.
Großes Angebot Wie der Verband weiter schreibt, gelte in Zeiten des globalen Handels und des World Wide Web mehr denn je, dass es gerade die regionale Wirtschaft sei, die das gesellschaftliche Leben am Laufen halte: mit einem großen Angebot und vielen Arbeitsplätzen vor Ort. „Man kennt sich, sieht, was man schafft und wofür man wirtschaftet.“ Gute Gründe, die „Spezialisten der Region“ zu unterstützen.
Fördern So selbstverständlich wie für die meisten der Einkauf bei den lokalen Lebensmittelhändlern ist – kurze Wege werden von den Verbrauchern einer Umfrage zufolge sehr geschätzt – so selbstverständlich sollte auch die Unterstützung für lokale und regionale Dienstleistungsunternehmen sein. Das heißt, vor Ort Arbeitsplätze zu fördern, was mehr Kaufkraft für die heimische Wirtschaft bedeutet. Angebot und Nachfrage nach Fachkräften können so verstärkt und mehr qualifizierte Stellen angeboten werden. Was sich positiv auf die örtliche Gemeinschaft auswirkt. Ein Blick ins Branchenverzeichnis lohnt sich. Dort finden sich viele Heimathelden und Spezialisten der Region – kompetent, leistungsstark und mit Nähe zum Kunden. Ulrike Kübelwirth