Gärtnern hält fit und macht Spaß. Und was gibt es Schöneres, als bunt blühende Blumenrabatten, üppig gedeihendes Gemüse und Naschobst aus dem eigenen Beet?
Damit die Arbeit an der Scholle aber mehr Lust als Last ist, der Hobbygärtner seine grüne Oase gelegentlich auch faulenzend reinen Gewissens genießen kann, gilt es, diese so pflegeleicht wie möglich zu gestalten. Hier ein paar Tipps, wie sich der Aufwand im Beet so gering wie möglich halten lässt.
Die Auswahl macht's
Schon die Pflanzenauswahl bestimmt darüber, wie viel Arbeit man später im Garten haben wird. Denn nicht jede Lieblingsstaude gedeiht im eigenen Beet - und schon gar nicht an jedem Platz. Deshalb ist es das A und O des guten Gärtnerns, standortgerecht zu planen. Nur wer auf die Bodenbeschaffenheit und auf eine gute Pflanzenqualität achtet, wird mit gutem Gedeihen belohnt. Im Einkaufswagen landen sollten deshalb nur kräftige, vitale und widerstandsfähige Exemplare. Beim Aussuchen der Pflanzen auf eine gesunde Blattfarbe und kräftige Austriebe achten, und schauen, ob der Topfballen gleichmäßig durchwurzelt und nicht verfilzt ist.
Erste Wahl der Rosenfans sollten robuste, widerstandfähige Sorten sein, die das ADR-Siegel tragen. Dieses wird von der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung vergeben und verspricht einen gesunden Wuchs.
Wer ganzjährige Akzente im Beet setzen möchte, greift auf Immergrüne zurück. Besonders pflegeleicht sind langsam wachsende, kleine Sorten, die nicht nur den Boden gut bedecken, sondern auch nur selten geschnitten werden müssen. Dazu gehören beispielsweise die Muschel-Zypresse oder der Zypressen-Wacholder.
Überhaupt sind Bodendecker das Mittel der Wahl, will man sich das Unkrautjäten und somit die wohl lästigste Arbeit im Garten ersparen. Eine weitere Arbeitserleichterung verspricht eine gut vorbereitete, unkraut- und steinfreie Beetfläche, auf die ein atmungsaktives und wasserdurchlässiges Vlies gelegt wird. Auf diesem Vlies wird der Standort der künftigen Pflanzen festgelegt. An den gewünschten Stellen ein Kreuz ins Vlies schneiden und die Pflanzen dort einsetzen. Danach wird das Vlies mit einer fünf bis zehn Zentimeter starken Mulchschicht bedeckt. Wem das nicht gefällt, der kann dafür auch Kies oder Ziersplitt nehmen.


Abstand halten
Für die Pflegeleichtigkeit eines Beetes spielt auch der Pflanzabstand eine immense Rolle. Damit Stauden sich im Laufe der Zeit nicht gegenseitig behindern oder verdrängen, gilt folgende Faustregel: hohe Arten immer im Hintergrund platzieren, niedrige vorn.
Beim Einpflanzen kann man sich an der endgültigen Wuchshöhe orientieren, die auf den Etiketten der Pflanzen angegeben ist.
Eine gute Bodenvorbereitung erleichtert nicht nur die Gartenarbeit, sondern dem Grünzeug auch das Anwachsen. Dafür die Erde zunächst mit dem Grubber lockern, dann tiefwurzelndes Unkraut entfernen. Anschließend wird Dünger eingearbeitet und die Erde eingeebnet. Und auch die richtige Pflanztiefe ist für ein gesundes Wachstum entscheidend. Bei Bäumen und Sträuchern gilt: Das Pflanzloch muss doppelt so breit sein wie der Wurzelballen. Der Topfballen von Containerware sollte so tief in der Erde stehen, dass die Oberkante des Ballens mit dem sie umgebenden Boden abschließt. Rosen hingegen müssen so tief gesetzt werden, dass die Veredelungsstelle mindestens fünf Zentimeter unter dem Bodenniveau liegt.
Wertvoller Mulch
Auch wenn es nicht nach jedermanns Geschmack ist: Wer zwischen den Pflanzen eine Mulchschicht unterdrückt ausbringt, Unkraut. Die Schicht hält die Wurzeln im Sommer schön kühl, im Winter warm und sie sorgt dafür, dass der Boden länger Wasserspeichern kann - was besonders in heißen Sommer von Vorteil ist. Allerdings gilt es zu beachten, dass sich Mulch im Laufe der Zeit zersetzt, so dass er etwa alle zwei Jahre erneuert werden muss. Am besten geschieht dies im zeitigen Frühjahr oder im späteren Herbst. Und weil Mulch dem Boden Stickstoff entzieht, sollte im Vorfeld entsprechend gut gedüngt werden.
Rasen-Alternative
Jeder, der Wert darauf legt, weiß wie arbeitsintensiv ein englischer Rasen ist, der regelmäßig vertikutiert, gedüngt und gemäht sein will. Die pflegeleichte Alternative, die obendrein ökologisch wertvoll ist, wäre eine Wildblumenwiese. Sie muss nur einmal im Jahr gemäht werden, damit sie in der nächsten Saison wieder in voller Pracht erblüht.
Nicht nur Schnittblumen für die Vase, auch Obst und Gemüse aus eigenem Anbau sind toll, aber auch im Nutzgarten fällt viel Arbeit an. Wer es sich einfacher machen will, verlegt ihn deshalb nach oben. Im Hochbeet wächst weniger Unkraut, man braucht weniger Dünger und lästige Schädlinge wie Schnecken kommen schlechter an die Leckerbissen ran. Zudem lassen sich Hochbeete schneller winterfest machen als klassische.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth