Nie war er so schrecklich wie jetzt. Statt dichter Fläche mit sattem Grün ist der Rasen nach dem Winter verwaschen – und dort, wo es schattig und der Boden feucht ist, gibt es jede Menge Moos und Unkraut. Zeit für eine Frühjahrskur, die ihn mit den nötigen Nährstoffen versorgt – und so dabei hilft, das Moos zurückzudrängen.Viel Geduld Dafür braucht es oft viel Geduld. Durch Vertikutieren lässt sich schon eine Menge Moos lockern und ausreißen. Zusätzlicher Rasendünger sorgt für ein Bodenmileu, das Moos nicht mag.Wachstumsmotor des Rasens ist Stickstoff. Aber auch Kalium. Phosphor, Magnesium und andere Spurenelemente müssen als Dünger zugeführt werden. Zeigt sich das Gras blassgrün bis gelblich, fehlt Eisen. Auch dafür gibt es spezielle Dünger. Ebenfalls dafür geeignet ist schwefelsaures Ammoniak. Da es den Boden aber leicht sauer macht, sollte man vorher den ph-Wert testen. Falls der unter 6 liegt, braucht der Rasen zuerst Kalk, zwei bis drei Wochen später erhält er dann einen Ammoniumsulfat- Dünger. Alternativ kann auch Hornmehl verwendet werden, auch wenn es deutlich länger braucht, bis es von den Gräsern aufgenommen wird. Gedüngt werden sollte in der Hauptwachstumszeit, also von Ende März bis Anfang Mai. „Optimal ist das, wenn der Rasen in der Woche zuvor gemäht wurde“, sagt Gartenbauingenieurin und Rasen-Expertin Judith Bircher. „Der Dünger gelangt dann besser in den Boden und damit schneller an die Wurzeln.“ Dass bei der Verwendung spezieller Rasendünger immer auf die Hersteller- und Dosierungsangaben geachtet werden soll, ist für Bircher selbstverständlich. Sie bevorzugt übrigens Dünger in in Granulatform. „Das hat den Vorteil, dass der beim Ausbringen nicht staubt.“ Mit einem Streuwagen, den man sich im Fachhandel ausleihen kann, lässt sich Granulat gleichmäßig verteilen. „Und bei Eisendüngern sollte man darauf achten, dass nichts auf gepflasterte Gehwege oder Terrassenflächen gelangt. Auf den Steinplatten können sonst Rostflecken entstehen, die nur schwer wieder zu entfernen sind“, mahnt Bircher.Erste Erfolge zeigen sich schon wenige Tage nach dem Düngen mit Eisen: Das Moos trocknet ab und färbt sich dunkel. Nach etwa zwei Wochen lässt es sich leicht entfernen. Weniger anstrengend aber genauso effektiv ist das Vertikutieren. Dabei wird die die Grasnarbe ein wenig eingeritzt. So gelangt Sauerstoff in den Boden. „Ist der Rasen erst einmal von flach wurzelnden Moosflechten und abgestorbenem Pflanzenmaterial befreit, werden die Gräser gut belüftet und können wieder ungestört wachsen.“Nachsaat Ein weiteres Ärgernis: Nach der Winterzeit und der anschließenden Moosentfernung bleiben oft kahle Stellen zurück. Dann ist es Zeit für eine Nachsaat. Dafür empfiehlt sich hochwertiges Saatgut, auch wenn es langsamer wächst. Denn es enthält vor allen dicht wurzelnde Gräser. Und die verhindern das erneute Auftreten von Moos.Ulrike Kübelwirth
Frühjahrskur für den mitgenommenen Rasen
Aktiv gegen Moos und kahle Stellen angehen
